Rafael Szymanski: 32 Jahre, 32 Tore

32 oder 30 – so oder so stolze Zahlen, die aber nichts Ungewöhnliches für den 32-Jährigen, für den Saisonquoten zwischen 10 und 25 bei seinen Stationen SC Waldgirmes, FSV Fernwald und Teutonia Watzenborn-Steinberg normal sind. Diesmal scheint der in Biebertal wohnende Projektingenieur bei Rowema aber in der Spätphase seiner Fußball-Karriere den Vogel abschießen zu wollen. Denn noch stehen acht Partien für den designierten Meister auf dem Programm, sodass Szymanski selbst den in der vergangenen Spielzeit von Turgay Akbulut (FC Eddersheim) mit 52 Toren aufgestellten Rekord angreifen könnte.

An dieser Zahl will sich der in Rosenberg in Polen geborene Szymanski – „ich muss da endlich mal einen Fehler korrigieren, denn bei meinen Daten auf ‚transfermarkt.de‘ steht Lich als Geburtsort – aber nicht orientieren, dass aber noch ein paar Buden bis Ende Mai dazukommen, davon ist Szymanski überzeugt. „Weil wir sehr offensiv ausgerichtet sind, das spielt mir natürlich optimal in die Karten“, lobt er seine Mitspieler, die ihn stets mit guten Vorlagen füttern. Und wenn der 1,98m-Hüne im Strafraum in aussichtsreicher Position an den Ball kommt, dann klingelt es fast immer, weil, so Trainer Stete, „er in guten Abschlusssituationen extrem ruhig am Ball ist, eine feine Technik hat und beidfüßig schießen kann“. Weil dem so ist und Rafael Szymanski – „mit einem ‚f‘“, wie er betont – in dieser Saison auch all diese Attribute auf den Platz bringt, „ist das Spiel von uns auch auf ihn zugeschnitten“ (Stete).

Mehr Anerkennung eines Trainers geht fast gar nicht, wobei Szymanski ebenso anerkennende Worte für den Übungsleiter übrig hat. „Er bleibt immer ruhig und gelassen an der Seitenlinie, er weiß, was wir können“, sagt der frischgebackene Familienvater über Stete, der sein Arbeitspapier erst kürzlich für die kommende (Hessenliga)-Saison beim FSV unterschrieb.

Wenn die Chemie zwischen Trainer und Torjäger so gut passt, spricht wenig gegen die nächste Hessenligasaison des 32-Jährigen. „Von meiner Seite spricht nichts dagegen. Ich fühle mich noch fit, bin schon länger verletzungsfrei und muss mich nicht sonntags nach den Spielen aus dem Bett rollen. Ich weiß allerdings nicht, was der Verein plant, konkrete Gespräche über die kommende Spielzeit sind noch nicht geführt worden“.

Dass Szymanski Hessenliga kann, hat er jeweils vier Jahre beim SC Waldgirmes und bei Watzenborn-Steinberg bewiesen. Bei den Teutonen erlebte Szymanski im vergangenen Jahr aber auch eine kleine Enttäuschung. Obwohl er 13 Tore ablieferte, bekam er vom Nachfolgeverein FC Gießen kein neues Angebot. „Der FCG hat sich gegen mich entschieden, das habe ich akzeptiert“, sagt er nüchtern rückblickend, es klingt aber auch heute noch nach einer kleinen Enttäuschung. Gut für den FSV Fernwald, der gleich zugriff und mit Rafael Szymanski mit Siebenmeilenstiefeln Richtung Hessenligaaufstieg strebt.