Das Fehlen von Marek Mintal – er war im Vorjahr bester Spieler und auch Torschützenkönig – erwies sich als großes Handicap. Und dabei konnte sich die Formation mit vielen ehemaligen Bundesliga-Profis durchaus sehen lassen. Ihre stärkste Leistung boten die Nürnberger im Auftaktspiel ihrer Gruppe gegen den späteren Turniersieger Borussia Mönchengladbach. Zwar lagen sie nach zwei Minuten bereits mit 0:2 und zur Pause mit 0:3 zurück, doch dann starteten sie eine furiose Aufholjagd. Marcus Feinbier traf gleich zweimal und Stephan Giesbert mit einem Kopfball zum 3:3-Ausgleich. Aber praktisch mit dem Schlusspfiff kassierten sie das 3:4.
Wenig erbaulich war aber der zweite Auftritt gegen den VfL Osnabrück, der torärmste der gesamten Veranstaltung. Aber immerhin reichte das 1:1 – Torschütze war einmal mehr Feinbier – zum Erreichen des Halbfinales. Von da an ging es mit dem Club bergab, denn gegen den mächtig auftrumpfenden FC Union Berlin setzte es eine empfindliche 1:6-Niederlage. Den Ehrentreffer erzielte erneut Feinbier.
Die Kicker aus der Alten Försterei hatten zuvor für eine Überraschung in der mit 8000 Zuschauern ausverkauften Max-Schmeling-Halle gesorgt: Im Hauptstadtderby war ihnen ein 5:2 gegen Hertha BSC gelungen. Trotz eines Regelverstoßes, der für Diskussionen sorgte: Zwei Tore erzielte Torsten Mattuschka mit direkt verwandelten Freistößen, die in der Halle nicht zulässig sind. Aber Hertha-Teamchef „Zecke“ Neuendorf reagierte mit einer tollen Geste. Er verzichtete auf einen möglichen Protest mit der Aussage: „Hertha BSC kann auch verlieren.“
Dafür hielt sich seine Mannschaft im Spiel um Platz drei schadlos gegen den kräftemäßig stark abbauenden 1.FCN, der nach der 1:0-Führung durch Andreas Wolf wie schon gegen Union noch sechs Gegentreffer kassierte. Vier davon allein in den letzten vier Minuten. Verhindern konnte die beiden Klatschen gegen die Berliner Vereine auch nicht Torhüter Daniel Klewer, der mit tollen Paraden imponierte. Er und der vierfache Torschütze Feinbier ragten aus einer Club-Truppe heraus, deren Schwäche die kärgliche Ausbeute von nur sechs Treffern deutlich macht. Der Trost: Sie waren gegen Turniersieger Mönchengladbach – dieser setzte sich im Finale mit 3:1 gegen Union durch – einem Remis sehr nahe.
1.FCN: Klewer, Feinbier (4), Wolf (1), Giesbert (1), Eckstein, Lösch, Christ, Ziemer, Störzenhofecker, Galasek.