REGION. Viele zweite Mannschaften sind die Sorgenkinder des Fußballkreises Bad Kreuznach. Darunter leiden in erster Linie die drei hiesigen C-Klassen. Will heißen: Duelle von Neunermannschaften quasi mit Freundschaftsspielcharakter, Abmeldungen vom ersten Spieltag an, Spielverlegungen en masse und schließlich großflächiger Verzicht aufs Aufstiegsrecht.
Die aktuelle Struktur scheint nur noch wenig Sinn zu machen. Im Fußballkreis wird der Ruf nach einer Rückkehr zum Reservespielbetrieb lauter. Auch Kreisvorsitzender Karl-Heinz Weyand hat sich schon Gedanken gemacht.
Herr Weyand, spricht eingedenk der Probleme in den unteren Klassen nicht vieles für eine Rückkehr zur Reserverunde?
Das Ganze ist komplexer als einige denken. Viele sind schnell bei der Forderung nach der Reserverunde. Nicht nur in der C-Klasse spielen zweite Mannschaften, was machen wir mit den Zweiten in höheren Klassen? Was machen wir mit den sechs, sieben ersten Mannschaften, die in den C-Klassen übrig bleiben? Wie strukturieren wir die unteren Ligen dann neu? Und glauben Sie, dass die Spieler eher für ein Freundschaftsspiel anzulocken sind, wenn sie schon zum Meisterschaftsspiel nicht kommen? Das alles sind Dinge, die man beachten muss.
Woran liegt es, dass gerade in der jüngsten Vergangenheit immer mehr Mannschaften während der Saison abmelden?
Das ist auch ein bisschen Schuld der Vereine, die sich im Vorfeld zu wenig Gedanken machen. Zweite Mannschaften haben oft einen geringen Stellenwert, da wird einfach mal eine Mannschaft gemeldet und plötzlich fehlen die Spieler. Ich verstehe natürlich auch die Vereine, mit denen die Spieler vor Saisonbeginn Jojo spielen und die am Ende hängen gelassen werden.
Wozu tendieren Sie?
Ich würde es lieber erst einmal so weiterlaufen lassen und als eine erste Maßnahme die Ligen straffen. Weniger Ligen, dafür mit 15 oder 16 Mannschaften.
Und wann wäre dann doch eine Rückkehr zur Reserverunde möglich?
Da muss auf jeden Fall rechtzeitig überdacht und geplant werden. Für die nächste Spielzeit wären wir da jetzt schon zu spät.
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