Doch vor dem Spitzenspiel bei Borussia Bocholt – am Niederrhein trifft Arminia als Tabellenführer auf den ebenfalls noch verlustpunktfreien Zweiten – erreicht Wuckels Informationspolitik eine neue Dimension: Er ist nun nicht einmal mehr bereit, die Stärken und Schwächen des Gegners öffentlich zu analysieren. „Ich habe sie gesehen und weiß, was wir machen müssen, um da zu gewinnen“, erklärte er im Vorfeld der Partie lapidar. „Dann mach’ da mal ’ne Vorschau draus“, meinte er abschließend – und das Grinsen, das er dabei im Gesicht hatte, war durchs Telefon zu spüren.
Abwehrchefin Sandra Hausberger ließ sich immerhin dazu verleiten, von „einer der größeren Herausforderungen in dieser Saison“, die Arminia bevorstehen, zu sprechen. „Das könnte spannend werden, denn die Ergebnisse zeigen, dass das eine gute Mannschaft ist“, sagte die Österreicherin und erinnerte auch noch an das 1:1 im Testspiel im Sommer. Das habe aber keine ganz so große Aussagekraft, da Arminia damals nicht in Bestbesetzung auflief.
Borussia Bocholt, der Regionalligameister des Vorjahres, ist bekannt für eine gute Nachwuchsarbeit – eine wichtige Stütze der Abwehr ist zum Beispiel die Jugend-Nationalspielerin Franziska Wenzel. Aber auch nach vorne geht bei den Bocholterinnen einiges: Mit Alina Steilmann (9 Tore), Jolina Opladen (8), Helena Sangs (7) und Michelle Büning (6) werden gleich vier torgefährliche Spielerinnen für Gefahr vor Arminias Keeperin Vivien Brandt sorgen. Doch Sandra Hausberger lässt sich nicht bange machen: „Der zweite Platz würde war auch zur Relegation reichen – aber der reicht uns nicht! Wir wollen in Bocholt gewinnen und Erster bleiben.“ Möglich ist das allemal.