2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Gerade so elf Mann zusammen bekommen: Britz verliert in Glienicke. Foto: Muhme
Gerade so elf Mann zusammen bekommen: Britz verliert in Glienicke. Foto: Muhme

Britz verliert gegen Glienicke mit 0:7 und ist trotzdem happy

Verkehrte Welt in der Landesklasse: Fortuna reist mit nur zehn Leuten an den Berliner Rand und ist am Ende glücklich.

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Wenn man mit 0:7 verliert, ist eigentlich Frust angesagt beim Verlierer und der Gewinner jubelt. Zwischen dem BSC Fortuna Glienicke und den Gästen von Fortuna Britz war das umgekehrt. Aber die Begegnung war ohnehin recht kurios.

Schon vor dem Spiel war dem Britzer Coach Enrico Jürgens klar: In Glienicke ist heute nichts zu holen. Denn gegen die aufstiegsambitionierte Mannschaft von Coach Sascha Flemming ist es ohnehin schwer genug, Punkte einzufahren. Wenn aber über die Hälfte der Mannschaft fehlt, wird es fast unmöglich. "Von 22 Spielern standen mir im Training am Donnerstag nur noch sechs Leute zur Verfügung", berichtet Enrico Jürgens, selbst auch hörbar verschnupft. Die Britzer fragten in Glienicke nach, ob man die Partie nicht verlegen könne. Doch das klappte nicht. "Das ist kein Vorwurf an Glienicke, es wäre mit einem Nachholtermin einfach schwierig geworden", zeigt Jürgens Verständnis.

So machten sich die Barnimer mit zehn Leuten, darunter zwei aus der zweiten Mannschaft, auf den Weg nach Glienicke. "Nach 15 Minuten kam noch ein weiterer Spieler, der direkt vom Bewerbungsgespräch kam", berichtet Jürgens. Retten konnte er den Untergang seiner Mannschaft aber auch nicht mehr.

Pierre Henkel, Riccardo Ciao, Steven Puhlmann, Nicolai Guthmann und gleich dreimal der ehemalige FSV Bernau-Spieler Lenny Canalis Wandel schraubten das Ergebnis für die Gastgeber bis zur 42. Minute auf 7:0.

In Hälfte zwei dagegen gelang den Glienickern kein Treffer mehr. "Die haben dann einfach durch gewechselt und sicherlich auch ein, zwei Gänge zurück geschaltet", erklärt Enrico Jürgens das Geschehen. Aber er macht auch seiner Mannschaft ein großes Kompliment. "Wir haben Moral bewiesen und gegen gehalten. Ich denke schon, dass Glienicke sicher gerne ein zweistelliges Ergebnis erreicht hätte. Die waren am Ende, glaube ich, nicht so glücklich." Anders als die Britzer. "Wir sind mit einem guten Gefühl nach Hause gefahren. Wir hatten sowieso nicht mit Punkten gerechnet in Glienicke und unter den Umständen haben wir uns da gut verkauft. Wir sind angetreten, um keine Strafe zu kassieren. Eine Entscheidung am grünen Tisch über das Spiel wollten wir auch nicht. Unser Ziel war es, sportlich fair zu bleiben, deshalb sind wir es trotzdem angegangen."

Am Sonnabend geht es für die Britzer zum SC Victoria Templin. "Wenn wir mit voller Kapelle antreten können, dann sieht das schon wieder ganz anders aus", hofft Enrico Jürgens.

Alle Daten und Fakten zum Match: Spielbericht

Aufrufe: 019.3.2019, 07:47 Uhr
MOZ.de / Britta GallreinAutor