2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Die C-Jugend der SpVgg Grün-Weiß Deggendorf (hier beim Auswärtsspiel in Gundelfingen) hatte in der Vorrunde der Bayernliga Süd viel Grund zum Jubeln. F: Brugger
Die C-Jugend der SpVgg Grün-Weiß Deggendorf (hier beim Auswärtsspiel in Gundelfingen) hatte in der Vorrunde der Bayernliga Süd viel Grund zum Jubeln. F: Brugger

»Brauchen uns vor Profi-Leistungszentren nicht verstecken«

Die nächsten Deggendorfer Rohdiamanten: Die U15 der SpVgg Grün-Weiß rangiert in der Bayernliga Süd unter anderem vor dem TSV 1860 München und steht vor dem Sprung in die ab kommenden Sommer neu geplante Regionalliga

Nur eine einzige Niederlage, Tabellenplatz zwei - und zudem vor der berühmten Kaderschmiede des TSV 1860 München. Die U15 der SpVgg Grün-Weiß Deggendorf hat in der Vorrunde der Bayernliga Süd gehörig auf sich aufmerksam machen können. Die Truppe von Cheftrainer Reinhold Kauschinger liegt zur Winterpause nur drei Zähler hinter dem Tabellenführer aus Unterhaching und hat es damit in der Fühjahrsrunde selbst in der Hand, in der ab kommenden Sommer neu eingeführten Regionalliga aufzuschlagen.

"Ich bin von der Entwicklung selbst überrascht, denn wir haben einen durchwachsenen Saisonstart mit dem Remis gegen Gundelfingen und der Niederlage in Unterhaching hingelegt. Man hat schon gemerkt, dass die Jungs am Anfang sehr nervös waren", berichtet Reinhold Kauschinger. Doch anschließend ging`s steil bergauf mit einem 3:0-Heimerfolg gegen Milbertshofen und einem 8:1-Kantersieg beim niederbayerischen Kontrahenten in Schalding. Für den Übungsleiter basiert der Erfolg auf dem Ehrgeiz seiner Schützlinge: "Die Jungs sind ungemein motiviert und der Teamgeist ist fantastisch. Sie geben auch im Training immer Vollgas. Ich würde sagen die Trainingsbeteiligung liegt bei 95 Prozent, ganz selten muss mal einer absagen." Der Trainingsumfang ist für C-Jugend-Verhältnisse schon immens. "Meine Spieler trainieren einmal am Stützpunkt und zweimal trainieren wir ganz normal noch. In der Vorbereitung geht`s viermal pro Woche auf den Trainingsplatz", erklärt Kauschinger. Dazu kommen noch die Spiele am Wochenende und zum Teil weite Auswärtsfahrten, wie etwa nach Memmingen. Dass da nicht viel Freizeit bleibt, liegt auf der Hand. "Der Aufwand ist schon enorm und zeitraubend. Vor allem für die Gymnasiasten ist es aufgrund des G8 schon sehr schwer."

Highlight der bisherigen Saison: Heimspiel gegen den TSV 1860 vor 300 Zuschauern.

Der Einsatz der Nachwuchskicker macht sich aber bezahlt, der Coach schwärmt in höchsten Tönen von seiner Elf: "Unser Erfolgsrezept basiert auf dem Teamgedanken und Fleiß. Ich habe 15 gleichwertige Spieler zur Verfügung, von denen ich explizit jetzt keinen herausheben möchte. Wir sind als Mannschaft gewachsen und haben uns jedes Jahr gesteigert." Für Reinhold Kauschinger ist es wichtig, dass seine Schützlinge schwer ausrechenbar sind: "Wir wollen variabel spielen und uns nicht nach dem Gegner richten. Wir können ein 4-4-3 aber auch ein 4-4-2 System spielen und wollen immer Druck machen." Ohne jeden Zweifel war das Heimspiel gegen die Münchner Löwen am 12. November bislang der Höhepunkt der Saison. "Wahnsinn, es waren um die 300 Zuschauer da. Die Mannschaft hatte sich dieses Top-Highlight redlich verdient. Die Sechziger waren uns zwar spielerisch ein wenig überlegen, aber wir haben dagegengehalten und uns ein Remis erkämpft", resümiert Kauschinger - und mit dem 0:0 konnten die Deggendorfer den TSV 1860 auf Distanz halten. Die ersten drei der Tabelle schaffen am Saisonende den Sprung in die ab Sommer geplante Regionalliga. Wie die allerdings genau aussehen wird, kann auch Kauschinger noch nicht sagen: "Ich gehe davon aus, dass die Profi-Leistungszentren - also die Bayern, 1860, Nürnberg, Augsburg, Ingolstadt, Fürth, Haching und der SSV Jahn - und zwei weitere Teams die Liga bilden werden. Aber definitiv fest steht da noch nichts."

Regionalliga? »Das wäre eine einmalige Chance für ganz Niederbayern.«

Der Anreiz, in dieser Liga mitzuspielen, ist an der Trat jedenfalls riesengroß: "Wäre ein Traum, wenn wir das schaffen würden. Das wäre eine einmalige Chance für ganz Niederbayern. Die Jungs könnten heimatnah in einer super Klasse spielen." Jetzt ist aber erst einmal Winterpause angesagt, wobei den Deggendorfer Cracks mit Sicherheit nicht langweilig werden wird. "Wir spielen einige Hallenturniere, darunter den Sonnenland-Cup in Passau, den mueke-Cup in Osterhofen und ein international top-besetztes Turnier in Schärding. Überstehen wir da die Vorrunde, können wir uns in der Hauptrunde mit Teams wie dem FC Liverpool, den Tottenham Hotspurs oder Borussia Dortmund messen", lässt Reinhold Kauschinger wissen. Danach richtet sich der Blick ohnehin schon wieder Richtung Freiluftsaison: "Mit der Vorbereitung legen wir Mitte Februar wieder los. Ende Februar geht`s ins Trainingslager nach Neusiedl am See in Österreich. Da wollen wir uns den letzten Schliff holen, denn wenn wir am Donnerstag, den 2. März nach Hause kommen, wartet am 4. März gleich der Saisonauftakt auf uns." Und dann kommt nicht irgendwer nach Deggendorf, sondern der Primus aus Unterhaching gastiert beim Tabellenzweiten. Reinhold Kauschinger macht seinen Jungs schon mal Mut und sendet auch gleich eine Botschaft an die Konkurrenz aus: "Wir brauchen uns vor den Profi-Leistungszentren nicht verstecken. Wir können da mithalten."




Aufrufe: 014.12.2016, 10:30 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor