Vorfreude und Anspannung sind am Donnerstagabend beim Abschlusstraining der Deggendorfer U15 fast mit den Händen zu greifen. Hochkonzentriert und fokussiert absolvieren die Youngsters ihre Übungen. "Wir sind natürlich alle sehr gespannt, ob wir die letzten Wochen und Monate gut gearbeitet haben. Für die meisten meiner Spieler ist das etwas ganz Besonderes und eine komplett neue Erfahrung. Knapp die Hälfte der Jungs kommt ja aus unteren Klassen, höherklassig gespielt haben bisher nur wenige", erklärt Schwarzensteiner, der um die Underdog-Rolle seiner Elf gegen die "Giganten" des bayerischen Fußballs weiß: "Wenn wir es schaffen, unsere brutale Nervosität abzulegen, dann haben wir eine Chance." Dass sie zu wenig trainiert hätten, das kann man den Jungspunden wahrlich nicht vorwerfen. Vier- bis fünfmal pro Woche bat Schwarzensteiner seine Jungs auf den Trainingsplatz. Die Sommerpause fiel flach. In Deggendorf haben sie dabei nichts dem Zufall überlassen. Neben Schwarzensteiner haben NLZ-Leiter Christian Stadlberger (48) und Co-Trainer Tino Höng (44) alles daran gesetzt, die U15 bestmöglich für die bevorstehenden, großen Aufgaben zu präparieren. Zudem steht mit Reinhard Janka (52) ein Teammanager zur Verfügung, der sich ausschließlich um die Belange des 22 Teenager umfassenden Regionalliga-Kaders kümmert. "Es macht riesig Spaß, mit meinem Trainerstab zu arbeiten. Jeder bringt seine Ideen ein", betont Schwarzensteiner und auch mit der Einstellung der Truppe ist er hochzufrieden: "Man merkt in jedem Training: die Jungs wollen, da ist Feuer drin. Da ist der unbedingte Wille, der absolute Ehrgeiz, sich mit den Profiteams zu messen und zu bestehen."
In höchsten Tönen lobt Schwarzensteiner die Arbeit seines Vorgängers: "Was letztes Jahr der Jahrgang 2002 um Trainer Reinhold Kauschinger geleistet hat, ist herausragend. Dadurch haben wir die Möglichkeit, Regionalliga zu spielen. Und damit auch die Pflicht, dass auch nach uns kommende Teams diese Chance haben. Wobei ich immer betonen möchte, dass die Ausbildung der Spieler nach wie vor an erster Stelle steht." Was da genau in der Beletage des C-Junioren-Fußballs auf die niederbayerischen Talente zukommen wird, darauf sind nicht nur bei der SpVgg Grün-Weiß alle gespannt. Ziel ist der Klassenerhalt, und der scheint bei nur einem Absteiger durchaus im Bereich des Möglichen, oder? "Es wäre schon vermessen zu sagen: wir können da mithalten! Es sind - bis auf Quelle Fürth - alles Nachwuchsteams von Profiklubs, die ganz andere Möglichkeiten als wir hier im kleinen Deggendorf haben. Dort arbeiten nur vollbeschäftigte Trainer. Ein Beispiel: Wir haben Spieler aus der Kreisklasse oder Kreisliga dazu geholt. Der FC Bayern hat sich jeweils die drei besten Spieler aus Berlin und Nürnberg geangelt und geht mit einem 30-Mann-Kader an den Start." Die Rolle des Underdogs nehmen sie in Deggendorf an, was vielleicht den Reiz noch steigert, es den "Großen" zu zeigen, dass man auch in der Provinz einen gepflegten Ball zu spielen weiß. "Die Außenseiterrolle kann für uns auch ein Vorteil sein. Man sollte uns Niederbayern nicht unterschätzen. Die Jungs haben alle eine super Mentalität, sind grundanständige und ehrgeizige Burschen" , betont Schwarzensteiner und impft seiner Elf noch einmal Selbstvertrauen ein: "Ich kenne meine Jungs mittlerweile, und wenn sie ihr Potenzial abrufen und die Mentalität entwickeln, sich nicht zu viele Gedanken zu machen und es dem namhaften Gegner zeigen zu wollen, dann haben wir definitiv eine Chance." Nach der Auftaktpartie in Fürth wartet dann am kommenden Samstag, den 23. September das nächste Highlight: Der Heimauftakt gegen den FC Bayern München. Und man darf sicher sein, dass die Deggendorfer Jungspunde nicht nur gegen den Nachwuchs des deutschen Rekordmeisters alles in die Waagschale werfen werden, was sie haben.
Samstag, 16.09. SpVgg Greuther Fürth (A)
Samstag, 23.09. FC Bayern München (H)
Sonntag, 01.10. FC Augsburg (A)
Samstag, 07.10. TSV 1860 München (H)
Samstag, 14.10. FC Ingolstadt (A)