Doch viel Zeit war nicht, denn Samstag geht es um 14 Uhr auf dem Kunstrasen des Borussia-Parks bereits weiter, wenn der SV Bergisch Gladbach kommt. Mit 18 Zählern aus 22 Partien spielt der Gast gegen den Abstieg.
Die Aufgabe dürfte also mit rein fußballerischen Mitteln nicht zu lösen sein – und die Mentalität war es am Mittwoch zumindest in der Schlussphase, die Trainer Heiko Vogel vermisste.
Ein Spieler, der in dieser Hinsicht schon mit seinen 18 Jahren als Vorbild taugt, ist Außenbahnspieler Luiz Skraback. Schon früh in der Saison baute Vogel auf den A-Junior, der inzwischen in zwölf Partien mitgewirkt hat und dem man den Schritt in den Seniorenbereich kaum angemerkt hat.
„Ich denke auch, dass ich den Sprung eigentlich ganz gut gemeistert habe. Das liegt aber auch daran, dass ich einfach viele Spieler aus dem letztjährigen A-Jugend-Team noch kannte. Ansonsten habe ich auch keine lange Eingewöhnungsphase gebraucht, denn die Jungs nehmen einen wirklich gut auf. An die Härte und Cleverness musste ich mich am Anfang schon etwas gewöhnen, habe das inzwischen aber ganz gut verinnerlicht“, erklärt Skraback, der von seinem Coach dabei durchaus auch während des Spiels mal von der einen auf die andere defensive Außenbahn versetzt wurde.
„Zu meinem Spiel gehört es, variabel zu sein. Ich habe schon in den vergangenen Jahren die Seite immer mal wieder getauscht, auch mal im Zentrum gespielt, so dass mir das nichts ausmacht. Mein Trainer weiß das, und so kann er mich entsprechend einsetzen.“ Dabei kann er nicht nur beide Flügel bearbeiten, sondern auch defensive wie offensive Aufgaben übernehmen.
Skraback hat seine Chance in einer komplizierten Zeit genutzt, die generell von der Pandemie und bei Borussia durch die zusätzliche Zwangspause gekennzeichnet ist. Von einer normalen Spielzeit kann so keine Rede sein. „Mit der Mannschaft ist das Ziel für diese Saison, so viele Spiele wie möglich zu gewinnen und guten Fußball zu spielen, an den man sich gerne erinnert. Durch die zwei Niederlagen im neuen Jahr haben wir fast keine Chance mehr auf den einen Aufstiegsplatz, den es ja nur gibt“, sagt Skraback.
Er dokumentiert damit, dass er den Blick für große Ziele durchaus hat. Geht seine Entwicklung so weiter, kann der mit 15 Jahren vom 1. FC Frankfurt (Oder) zu Borussia gewechselte Allrounder auch über die U23 hinaus noch viel bewegen.