2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
– Foto: Heiko van der Velden

Herrmann entdeckt seinen Tor-Riecher wieder

Der 28-Jährige traf gegen Angers in Mittelstürmer-Manier +++ Er wird mit Marcus Thuram um einen Platz im Sturm kämpfen

Beim 2:1-Erfolg gegen den französischen Erstligisten SCO Angers taten sich die Borussen enorm schwer. Dass das Team aber noch zwei Treffer in der Schlussphase (71. und 77. Minute) erzielte, steht jedoch sinnbildlich für den Siegeswillen, den die Gladbacher auch am Samstag hatten.

Schon beim 2:1 gegen Rayo Vallecano drehte das Team von Trainer Marco Rose in der zweiten Halbzeit einen Rückstand. „Angers war ein richtig guter Gegner, aber wir wollten für unser Gefühl unbedingt gewinnen“, sagte Patrick Herrmann, der das 2:1 erzielte.

Gegen Angers agierte der 28-Jährige im 4-3-3 als Rechtsaußen, er zeigte jedoch bei seinem Treffer, dass er schon die Aufgaben als zentraler Stürmer – diese Rolle übernimmt er unter Rose, wenn er im 4-Raute-2 spielten lässt – annimmt. Nach einer Hereingabe von Oscar Wendt stand Herrmann richtig und schob den Ball aus kurzer Distanz über die Linie. „Als Stürmer braucht man diesen Riecher, da muss man auch mal da stehen, wo der Ball hinkommt“, sagte der Langzeit-Borusse. „Ich habe Oscar auch gefragt, ob er mich gesehen hat – das war natürlich nicht so. Dann muss man eben erahnen, was passiert.“

Doch dieses Talent ist keines, das Herrmann erst seit der Rose-Umstellung in den Angriff entdeckt hat. „Diesen Riecher habe ich schon immer“, sagte Herrmann. „Ich habe in der Jugend schon sehr oft als Stürmer gespielt und musste dort auch schon solche Dinge vorausahnen. Das war in diesem Fall auch so.“

Und so sorgte Herrmann, der auch das 1:1 durch Fabian Johnson vorbereitete, für das nächste Ausrufezeichen im Kampf um einen Platz in der Startelf beim Pflichtspielauftakt im Pokal beim SV Sandhausen (9. August, 20.45 Uhr) und in der Bundesliga gegen den FC Schalke 04 (17. August, 18.30 Uhr).

Am Samstag war jedoch auch schon zu erahnen, dass in dieser Woche ein neuer, sehr starker Konkurrent hinzukam. Gegen Angers gab Marcus Thuram, der für zehn Millionen Euro von EA Guingamp kam, sein Debüt, er kam in den letzten 20 Minuten zum Einsatz. Und der junge Franzose wusste zu gefallen. Der bullige Angreifer war jederzeit anspielbar, war ungemütlich für die Verteidiger und stark am Ball.

Es wird wohl ein Rennen zwischen Thuram und Herrmann um den Platz im Sturm neben Alassane Plea werden. Und sowohl Herrmann als auch der Sohn des Weltmeisters Lilian Thuram haben am Samstag ihrem Trainer eine gute Bewerbung für diesen Posten hinterlassen.

Aufrufe: 029.7.2019, 22:00 Uhr
RP / Sebastian HochrainerAutor