2024-05-08T14:46:11.570Z

Querpass

Black Panthers Bielefeld nehmen Fahrt auf

oder: Novakovics Team schreibt Geschichte und will für die Zukunft hoch hinaus

Anfang Oktober gab die französische Fachzeitschrift France Football die Namen der 30 Nominierten bekannt, die für den Ballon d' Or zur Auswahl stehen. Seit 1956 werden die überragenden Fußballer des Jahres ausgezeichnet. Zu Beginn standen nur europäische Spieler zur Auswahl, ab 1995 dann alle Fußballer, die bei europäischen Klubs spielten und schließlich ermöglichte eine weitere Neuerung im Jahr 2007, dass jeder Profi unabhängig von Liga und Nationalität, gewählt werden konnte. Eine Besonderheit gab es bei dem Prozedere aber: Denn zwischen den Jahren 2010 und 2015 vergab der Weltverband FIFA aufgrund eines Deals mit France Football den Ballon d' Or. In diesem Zeitraum ersetzte die Auszeichnung die Wahl zum Weltfußballer des Jahres. Seit 2016 wird der Preis aber wieder unabhängig von France Football vergeben. Der Fußball-Weltverband FIFA richtet mit "The Best" eine eigene Wahl aus.

Eine vergleichbare Ehrung, die ohne jedwede Einschränkungen von Beginn an auskommt, fand am 30.09.2017 in der Futsalliga West statt. Denn traditioneller Weise übernimmt zu Beginn einer neuen Saison die Verantwortlichen beim Kreis Bielefeld, hier Patrick Hartmann, die Ehrung der besten Spieler der vergangenen Saison.

Bei dieser Kür traten ausgerechnet zwei Akteure der Black Panthers Bielefeld in den Vordergrund, die mit ihrer Person, stellvertretend für eine beeindruckende, sportliche Gesamtleistung des Vereins stehen. Denn einerseits erhielt der Allrounder Hakim Aytan die Urkunde als bester Torschütze. Mit beeindruckenden 31 Toren hatte der 27 – jährige , allein schon nominell hohen Anteil an der sehr erfolgreichen Spielzeit der Black Panthers. Darüberhinaus durfte sich Nick Mdoreuli über die Auszeichnung als bester Vorlagengeber freuen. Der 20 – jährige quirlige Techniker hatte in der vergangenen Spielzeit insgesamt 36 mal mannschaftsdienlich seinen Kollegen zum Torerfolg verholfen.

Die Black Panthers waren erst zur Saison 2016/2017 in die Futsalliga West aufgestiegen und haben ein starkes Debüt in der neuen Spielklasse abgeliefert. Denn nach 12 Monaten dürfen sie sich stolz mit dem inoffiziellen Titel des „besten Aufsteigers aller Zeiten“ schmücken. 39 Punkte am Ende der Saison auf dem eigenen Konto mit einer positiven Tordifferenz von + 67 (132: 65) sprechen Bände und für sich. Außerdem war es ihnen gelungen wohl zwei Ewigkeitsrekorde für die Futsalliga West aufzustellen. Denn erstmalig war es ihnen gelungen in einer Saison 132 Treffer zu erzielen. Einen besonders guten Tag hatten die Schützlinge von Goran Novakovic im Spiel gegen Alemannia Aachen erwischt, als diese in einem gigantischen Torfestival mit 27:5 vernascht worden waren.

Dass solch astronomische Zahlen und Werte an keinem spurlos vorbei gehen können, zeigt sich auch darin, dass endlich wichtige Gespräche aufgenommen wurden, um die unzufriedenstellende Trainingssituation in den Griff zu bekommen. Am runden Tisch versammelten sich der Kreisvorsitzende Markus Bauman, Patrick Hartmann (F&B FLVW Bielefeld), Futsalbeauftragter vom FLVW in Kaiserau Ulrich Clemens , Manfred Schnieders vom DFB, Vertreter der Black Panthers Bielefeld, sowie von MCH Sennestadt, die ebenso betroffen sind. Neben der Hallenproblematik wurden auch wichtige Details zur Hallenstadtmeisterschaften und Vorschläge zur Verbesserung der Kooperation des Kreises mit den Futsalvereinen erörtert.

Es wurde durch Manfred Schnieders vom DFB klargestellt, dass der Futsal nun dem Fußballausschuss angehört und auch so behandelt werden muss. Nach kontroversen, aber fairen Gesprächen wurde festgehalten, dass den Futsalvereinen schon in dieser Hallensaison keine Steine für Teilnahmen an Hallenturnieren gelegt werden. Die Teilnahme an den Hallenstadtmeisterschaften im Jahr 2018 für die Bielefelder und Sennestädter wurde in Aussicht gestellt, denn leider sei eine diesjährige Teilnahme wegen der zu weit fortgeschrittenen Planungen nicht möglich.

Auch hat sich besonders der Kreisvorsitzende Markus Baumann stark gemacht und versprochen, sich besonders dafür einzusetzen, dass die Bielefelder nun endlich mal Trainingszeiten bekommen. Nach seiner Sicht ist es nicht tragbar, dass eine Mannschaft in der höchsten Liga keinerlei Trainingszeit hat wie die Konkurrenz aus der Liga, die teilweise 2 bis 3 Mal die Woche trainieren. Deswegen sei der Erfolg nur um so mehr zu würdigen.

Und wer weiß: wenn diesbezüglich erst mal eine Einigung und langfristige Lösungen gefunden werden und die Spieler der Black Panthers dementsprechend die Möglichkeit erhalten, wenigstens einmal die Woche gemeinsam zu trainieren und Spielzüge einzuüben, dann kann sich wohl ein jeder denken, wie viel stärker sich dieses Team erst präsentieren wird. Der Stadtrivale MCH Sennestadt und letztjährige Meister der Regionalliga West musste sich in der Hinrunde schon mit 5:7 geschlagen geben. Damit liegen sie nach sieben Spieltagen aktuell einen Punkt hinter ihnen auf dem dritten Platz mit 15 Punkten. Drei Punkte trennen sie lediglich von den Namenspatronen aus Köln - dem aktuellen Spitzenreiter. Vielleicht klopfen sie schon bald an die Aufstiegstür zur Bundesliga an, die ja langfristig in Planung ist beim DFB. Eine Belohnung wäre dies allemal...

Fotograf: Detlef Möller

Aufrufe: 031.10.2017, 19:30 Uhr
Nicu BurgheimAutor