Gewalt gegen Schiedsrichter
Timo Schmidt: "Gewalt hat auf dem Fußballplatz nichts zu suchen. Egal ob gegen Schiedsrichter oder andere Spieler. Man sollte als Trainer auf jeden Fall versuchen im Vorfeld deeskalierend zu wirken."
Ali Cakici: "Ich denke, dass die Vorkommnisse in Rüssingen ein Einzelfall waren. Da wollte sich einer beweisen im Pokalspiel. Aber wir sollten definitiv versuchen, das Thema Gewalt von den Schiedsrichtern fern zu halten."
Thomas Eberhardt: "Schiedsrichter sind unantastbar und es ist ein No-Go, was in Rüssingen passiert ist."
Emotionalität
Timo Schmidt: "Beleidigungen dürfen nicht fallen. Dass man mal etwas lauter wird gehört dazu, aber beleidigend darf man nicht werden."
Ali Cakici: "Was mit dem Spiel zu tun hat ist in in Ordnung, man muss schon seine Meinung sagen können. Aber mit Lautstärke unterstreichen wir eigentlich ja nur unsere eigene Unfähigkeit, weil die Dinge nicht so laufen wie wir das wollen."
Thomas Eberhardt: "Man trainiert jede Woche um Spiele zu gewinnen, von daher ist ja klar, dass der Ehrgeiz am Wochenende da ist und dadruch wird man dann auch schnell mal etwas emotionaler."
Strafen gegen Trainer
Ali Cakici: "Die Karten gegen Trainer sind eine Katastrophe. Da fällt die persönliche Ebene fast komplett weg. Außerdem fördert es den Aktionismus. Schiedsrichter denken, nur weil sie die Karten jetzt auch an Trainer verteilen dürfen, müssen sie das auch tun."
Taktische Fouls
Ali Cakici: "Von taktischen Fouls halte ich gar nichts. So lange ich Trainer bin, wird es das bei uns nicht geben."
Thomas Eberhardt: "Also wenn mein Spieler die Möglichkeit hat einen Konter durch ein taktisches Foul zu unterbinden und das nicht tut, dann bekommt er danach erstmal einen Anschiss von mir. Für mich gibt es nichts wichtigeres, als das Spiel zu gewinnen. Dafür trainieren wir ja die ganze Woche. Das Ergebnis ist das was zählt, weil wenn man das Ergebnis holt dann hat man ja auch automatisch das Erlebnis."
Werteverfall
Timo Schmidt: "Ich will jetzt nicht von Werteverfall sprechen. Die Zeiten ändern sich natürlich, wenn ein Spieler früher noch angerufen hat um abzusagen schreibt er heute auf Whatsapp. Ich will das ja auch gar nicht unterbinden und Samstagabends rumfahren um zu kontrollieren, wer jetzt in der Kneipe ein Bier trinkt. Die Jungs spielen ja für sich Fußball. Natürlich auch für ihre Kameraden, das ist ja auch das faszinierende am Mannschaftssport. Aber das ist die Lebensschule, durch die jeder selbst gehen muss."
Ali Cakici: "Es gibt zu wenig Vorbilder für junge Spieler. Sowohl Trainer, als auch Spieler werden immer jünger und es werden immer weniger Persönlichkeiten mit Vorbildfunktion, die eine gewisse Lebenserfahrung mitbringen und für ihre Werte einstehen."
Qualitative Entwicklung des Amateurfußballs
Timo Schmidt: "Die Spieler sind besser ausgebildet als früher, weil da im Jugendbereich verstärkt drauf hingearbeitet wird. Es findet ja ein regelrechter Jugendwahn statt. Die jungen Spieler werden immer früher reingewunken und sind leistungsbereiter. Die Mannschaften werden immer jünger, aber die Erfahrung geht dadurch flöten."
Ali Cakici: "Früher kam man mehr über Körperlichkeit und Manndeckung. Taktik hat da gar keine so große Rolle gespielt wie heute."
Wünsche an den Verband
Ali Cakici: "Ich würde mir so zwei Mal im Jahr ein Treffen mit Verband und Schiedsrichtern wünschen, wo man sich ausstauschen kann. Dann hätte man auch mal Gesichter vor Augen."
Thomas Eberhardt: "Das fände ich auch sehr sinnvoll. Sonst sieht man die Leute ja immer nur auf dem Sportplatz bei einem Puls von 150."
Den kompletten Stammtisch könnt ihr euch hier nochmal ansehen: