2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Energisch: Bingens Fabian Liesenfeld (links) behauptet sich gegen RWO-Kicker Florian Unckrich.	Foto: Edgar Daudistel
Energisch: Bingens Fabian Liesenfeld (links) behauptet sich gegen RWO-Kicker Florian Unckrich. Foto: Edgar Daudistel

Knapp, aber verdient

Hassia Bingen setzt sich vor 550 Zuschauern im Verbandsliga-Derby gegen RWO Alzey 3:2 durch

BINGEN. Hassia Bingen ist die Revanche für die Hinrundenniederlage geglückt. Mit 3:2 (1:1) setzte sich die Mannschaft von Trainer Nelson Rodrigues im Verbandsliga-Spitzenspiel gegen die SG RWO Alzey vor 550 Zuschauern am Hessenhaus durch. Knapp, aber verdient. „Bingen war das eine Tor besser“, gab RWO-Trainer Tino Häuser zu. Es war ein typisches Derby. Hart und umkämpft, aber ohne grobe Fouls. Und mit zwei Mannschaften, die viel Wert auf die Offensive legten, dafür in der Abwehr einige Schwächen offenbarten. Knapp 20 Minuten brauchte die Binger bis zur ersten guten Einschussmöglichkeit. Nach Außenristflanke von Barsis Yakut klatschte Fabian Liesenfelds Kopfball an die Latte. Es war der Weckruf für beide Teams, die sich in der Folge Chancen zuhauf erspielten oder von Fehlern in den Defensiven profitierten.

Christian Hahn hatte die erste Chance für Alzey, als er von Vllaznim Dautaj freigespielt an Hassia-Schlussmann Kay Schotte scheiterte (23.). Dautajs Abschluss nach einer Ecke von Lars Weingärtner konnte gerade noch geblockt werden (25.). Im unmittelbaren Gegenzug kam die Hassia zur Führung. Enes Sovtic scheiterte noch an Jens Maaß im RWO-Gehäuse, dann stand beim zweiten Versuch nach Sovtic-Kopfball Liesenfeld völlig frei und schob ein (26.).

Mit der Führung im Rücken fanden die Binger aber keine Sicherheit. Stattdessen drückte Alzey. Marc Bullinger verfehlte noch haarscharf aus der zweiten Reihe (31.), dann schenkten die Hassiaten Fabien Spreitzer und Jannik Persch Manuel Helmlinger den Ball, der umgehend Dautaj in der Mitte bediente. Der hatte bei seinem 25. Saisontreffer zum Halbzeitstand ebenso wenig Mühe wie Liesenfeld zuvor.

Nach dem Wechsel drückten die Platzherren aufs Tempo, waren deutlich präsenter, gewannen mehr Zweikämpfe und erspielten sich ein immer deutlicher werdendes Übergewicht. Sovtic schaffte mit einem Traumfreistoß aus 22 Metern an die Unterkante der Latte die erneute Führung (56.), die Dautaj fast umgehend ausglich (61.). Bei einem Zweikampf von Spreitzer, der den Ball spielte, und Markus Moh Amar hatte Schiedsrichter Florian Stahl auf den Punkt gezeigt. Mit einem Konter kamen die Binger zurück. Yakut flankte von links auf den mitgelaufenen Mükerrem Serdar, der allein im Fünfmeterraum den Endstand besorgte (71.).

„Ein bisschen Mehr an Qualität hat das Spiel entschieden“, bilanzierte Häuser, der lediglich kritisieren wollte, dass sich sein Team beim 3:2 hätte cleverer anstellen müssen. „Sonst muss man einfach sagen, dass die Hassia ein wirkliches Spitzenspiel verdient gewonnen hat“, lobte der RWO-Coach. Sein Gegenüber Rodrigues hatte eine gute erste und eine sehr gute zweite Halbzeit seiner Mannschaft gesehen. „Da haben wir noch eine Schippe drauflegen können.“ Der 40-Jährige freute sich besonders, weil sein Team absoluten Willen gezeigt und ordentlichen Fußball gespielt habe. Dass die Hassia den Gegner in einigen Situationen zu Chancen eingeladen und häufig der letzte Pass gefehlt hatte, war ihm dabei nicht entgangen. „Auf jeden Fall haben wir ein Sechs-Punkte-Spiel verdient gewonnen, selbst wenn Alzey zwei Geschenke bekommen hat. Eines von uns, eines vom Schiedsrichter“, so Rodrigues.

Hassia Bingen: Schotte – Tasci, Kranz, Sovtic, Spreitzer – Neumann, Persch – Schrimb, Yakut (85- Lautermann), Liesenfeld – Serdar (90. Klöckner).

SG RWO Alzey: Maaß – Unckrich, Boos, Raab, Fischer (83. Wesner) – Bullinger, Diehl (46. Moh Amar) – Helmlinger, Weingärtner (78. Schumann), Hahn – Dautaj.

Schiedsrichter: Florian Stahl (Zweibrücken).

Zuschauer: 550.

Tore: 1:0 Liesenfeld (26.) 1:1 Dautaj (40.) 2:1 Sovtic (56.) 2:2 Dautaj (61./Foulelfmeter) 3:2 Serdar (71.).

Aufrufe: 06.4.2018, 22:30 Uhr
Jochen WernerAutor