2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Bingens Joshua Iten, hier in der Partie gegen Pfeddersheim, hatte in Emmelshausen seine Seite zwar im Griff, konnte die Niederlage aber auch nicht verhinfern.	Archivfoto: Edgar Daudistel
Bingens Joshua Iten, hier in der Partie gegen Pfeddersheim, hatte in Emmelshausen seine Seite zwar im Griff, konnte die Niederlage aber auch nicht verhinfern. Archivfoto: Edgar Daudistel

Gegentor raubt Glauben

Fußball-Oberligist Hassia Bingen verliert Aufsteigerduell in Emmelshausen 1:3

EMMELSHAUSEN. Langsam müsste Hassia Bingen in der Fußball-Oberliga angekommen sein. Zumindest weiß der Aufsteiger nach der dritten Nederlage hintereinander, wie hoch die Trauben dort hängen. Beim TSV Emmelshausen gab es eine verdiente, aber auch unnötige 1:3 (0:2)-Pleite. Angedeutet hatte sich diese im ersten Viertel der Partie keineswegs. Die Binger begannen konzentriert, ließen defensiv nichts zu, kamen aber auch selbst zu keinen nennenswerten Abschlüssen. Zwei Minuten, nachdem Baris Yakut aus gut 25 Metern das TSV-Tor knapp verfehlte (26.), schlug Emmelshausen wie aus dem Nichts zu. Nach einer Ecke stand Spielführer Nils Bast vor dem Hassia-Gehäuse blank und köpfte unbedrängt das erste Oberliga-Tor der Hunsrücker überhaupt.

„Danach hatte ich das Gefühl, als ob wir völlig den Glauben verloren hätten“, sagte Hassia-Trainer Nelson Rodrigues nach der Partie. Mit dem Selbstvertrauen schienen mit einem Schlag auch Defensivarbeit und Ordnung verloren. Lediglich die rechte Defensivseite stand mit Joshua Iten sicher, links fehlte dem für Fabien Spreitzer ins Team gekommene Espen Lautermann die Unterstützung. Die Umschaltbewegungen kamen meist zu langsam, die Abstände gerade im Mittelfeld waren viel zu groß. Durch Fehler im Spielaufbau ergaben sich Konterchancen für den TSV. Als Yakut im Mittelfeld den Ball an Gerrit Wißfeld verloren hatte, passte der direkt auf Lenz. Torwart Jens Maaß konnte gegen den frei vor ihm auftauchenden Stürmer nichts machen (37.).

Auch im zweiten Abschnitt spielte sich die Parie weitestgehend im Mittelfeld ab. Die Gastgeber standen sicher, gewannen weiter an Selbstvertrauen, die Hassia agierte oft zu kompliziert, langsam und ungenau, fand gegen eine tief stehende, motivierte Mannschaft und deren Gegenstöße kein Mittel. Ein Kopfball von Enes Sovtic (58.) und ein Schuss aus zwölf Metern von Lautermann (63.) hätten dennoch den Anschluss bedeuten können.

Mit einem Konter machte der TSV alles klar. Niklas Kasper bediente von der rechten Seite Eric Peters, der sich die Ecke aussuchen konnte (65.). Dem Rodrigues-Team gelang zwar umgehend die Verkürzung, als sich Iten rechts durchsetzte und auf Mükerrem Serdar zurückpasste, der ins lange Eck einschoss (68.). Mehr jedoch passierte nicht. Marvin Etzkorn (80.) und Ufuk Kurt (90.+2) hätten das Ergebnis für den TSV noch ausbauen müssen.

Die Moral von der Geschichte? „Wir müssen am Samstag gegen Karbach von der ersten bis zur letzten Minute Vollgas geben und genau das auf den Platz bringen, was wir in der Vorbereitung gezeigt haben“, sagte Rodrigues und forderte von seinem Team, die Grundordnung beizubehalten.

Hassia Bingen: Maaß – Iten, Günes, Sovtic, Lautermann – Neumann (68. Klöckner), Serratore – Liesenfeld, Yakut (46. Persch), De Sousa Oelsner (61. Shibuya) – Serdar.



Aufrufe: 012.8.2018, 17:30 Uhr
Jochen WernerAutor