Bingen. 2:1 hat Hassia Bingen am Freitagabend das heiß umkämpfte Verbandsliga-Derby gegen den SV Alemannia Waldalgesheim vor 550 Zuschauern am heimischen Hessenhaus gewonnen. Und die Meinungen gingen nach dem Schlusspfiff auseinander: ,,Ich denke, der Sieg geht sehr in Ordnung. Wir hatten eine sehr starke Anfangsphase und gute Chancen, nach der Führung das 2:0 nachzulegen," sagte Sandro Schlitz, der den erkrankten Hassia-Coach Nelson Rodrigues vertrat. Zwar habe man die Alemannia danach besser ins Spiel kommen lassen, aber nach dem 1:1-Ausgleich des Gegners wieder mehr Zugriff auf das Spiel gewonnen. André Weingärtner räumte ein, dass seine Mannschaft in ,,der ersten Viertelstunde nicht stattgefunden hat." Dann habe sie das Heft in die Hand genommen und sei eigentlich für den Rest der Partie die bessere Mannschaft gewesen sei, so der SVA-Trainer.
Die Hassia legte wie schon im Hinspiel einen Traumstart hin. Fabian Liesenfeld düpierte auf der linken Angriffsseite die Alemannia-Abwehr und schoss zum 1:0 ein (4.). Wenige Minuten später hatten Philipp Schrimb und Mükerrem Serdar die glasklare Chance zum 2:0, standen sich aber selbst im Weg. Danach fanden die Gäste zunehmend besser in die Partie und kamen nach einer schönen Kombination durch die Mitte durch Konstantin Sawin zum Ausgleich (31.).
Zwei Mal Strafstoß
Zwei berechtigt verhängte Foul-Elfemeter waren die entscheidenden Szenen im zweiten Spielabschnitt: Die Alemannia-Abwehr bekam den Ball nicht aus der Gefahrenzone und Deniz Darcan brachte Serdar zu Fall. Enes Sovtic verwandelte sicher zum 2:1 (52.). 14 Minuten später foulte Konstantin Fring den aufgerückten Felix Pauer im Strafraum. Sawin trat zum Elfmeter an, verzögerte den Anlauf und schoss flach ins aus seiner Sicht linke Toreck. Aber Pascal Eder ließ sich nicht irritieren und klaubte den Ball von der Linie.
,,Zwei dumme Abwehrfehler, die so nicht passieren dürfen, haben dem Gegner die Tore ermöglicht", haderte André Weingärtner mit den beiden Gegentreffern. Allerdings hatte die Hassia darüber hinaus weitere gute Möglichkeiten und insgesamt über die 90 Minuten ein deutliches Chancenplus. ,,Bis zum Elfmeter für die Alemannia hatten wir das Spiel wieder im Griff, und als Pascal Eder den Ball dann filmreif da unten herausgefischt hat, hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dass wir das Ding heute gewinnen werden", freute sich Sandro Schlitz über den prestigeträchtigen, von den Binger Fans viel umjubelten Derby-Sieg. ,,Das nehmen wir jetzt mit in die letzten drei Spiele bis zur Winterpause und schaffen uns eine gute Ausgangsposition für den Rest der Runde", kündigte er an.
,,Wir haben uns viel bemüht, letztlich war der vergebene Elfmeter spielentscheidend", bilanzierte André Weingärtner, der aber dem Schützen keinen Vorwurf machte: ,,Konstantin hat ein gutes Spiel gemacht und in der Situation die Verantwortung übernommen."
DATEN ZUM SPIELHassia Bingen: Eder - Kraft, Simioanca, Sovtic, Schröder - Baltateanu (80. Girla), Rudolf, Fring, Schrimb (84. Ahlbach) - Liesenfeld, Serdar.
SV Alemannia Waldalgesheim: Patria - Klöckner, Schunck (57. Pauer), Fennel, Stipp (82. Breier) - Förstel (68. L. Weingärtner), Wischang, Walther, Darcan - Sawin, Mulaj.
Tore: 1:0 Liesenfeld (4.), 1:1 Sawin (31.), 2:1 Sovtic (52. FE).
Bes. Vorkommnis: Eder (Hassia) pariert Foulelfmeter von Sawin (66.).
Zuschauer: 555.
Schiedsrichter: Patrick Kessel (Norheim).