2024-05-10T08:19:16.237Z

Der Spieltag
Moritz Wagner erzielte in der 85. Minute den Siegtreffer für Mertingen, Adelzhausens Torwart Michael Fottner hatte das Nachsehen.
Moritz Wagner erzielte in der 85. Minute den Siegtreffer für Mertingen, Adelzhausens Torwart Michael Fottner hatte das Nachsehen. – Foto: Reinhold Rummel

Adelzhausen verpasst Befreiung zum Re-Start

Adelzhausen lässt wichtige Punkte im Abstiegskampf liegen +++ Bubesheim verliert überraschend in Wertingen +++ Gersthofen und Ecknach trennen sich im Topspiel torlos

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300 Tage. 300 Tage kein Bezirksliga-Fußball, kein Aufstiegs- oder Abstiegskampf. Zehn Monate pausierte die Bezirksliga Nord, an diesem Wochenende ging es endlich wieder los. Und die Mannschaften boten wieder das von dieser Liga gewohnte Spektakel: 18 Tore fielen in sechs Spielen. Das torreichste Duell lieferten sich der TSV Hollenbach und TSV Rain II, wobei die Hollenbacher das glückliche Ende für sich hatten. Die größte Überraschung des Spieltags gelang Wertingen, die Bubesheim, eine der beiden Top-Aufstiegsaspiranten, 2:1 schlugen. Die Chance auf einen Befreiungsschlag verpasste derweil Adelzhausen: Groß war die Hoffnung gewesen, zuhause gegen Mertingen zu punkten, stattdessen hieß es am Ende 1:2.


Es hätte der perfekte Auftakt nach der Corona-Pause für den BC Adelzhausen werden können. 1:0 lag die Elf von Spielertrainer Wolfgang Klar zum Seitenwechsel in Führung; dann aber hatte sich Stefan Asam einmal nicht im Griff, schlug nach Verwarnung den Ball weg und prompt ging der Schuss nach hinten los: Gelb-Rot für den Adelzhauser Youngster nach rund einer Stunde. Der TSV Mertingen nutzte das Überzahlspiel aus und entführte mit 2:1 die Punkte. „Das ist einfach bitter, denn wir hatten bis dahin nahezu nichts zugelassen“, trauerte Klar den verschenkten Punkten nach. „Stefan wird sich die meisten Vorwürfe selbst machen, aber da muss er sich künftig besser im Griff haben.“ Nach der Ampelkarte gegen Asam klingelte es im Kasten von Michael Fottner. Ein Flachschuss von Spielertrainer Bernhard Schuster wurde unhaltbar für den Adelzhauser Keeper abgefälscht.
Adelzhausen verlor völlig den Faden, während der Gast sich nun mit feinem Passspiel Chancen erarbeitete. Schuster zirkelte einen Eckball vor das BCA-Gehäuse. Moritz Wagner war mit dem Kopf zur Stelle und traf zum 2:1-Endstand. Wolfgang Klar: „Mertingen hat das Geschenk von uns angenommen und letztlich nicht unverdient gewonnen.“ Die Anfangsviertelstunde gehörte klar der Heimelf. Allen voran Torjäger Dominik Müller. Einen Freistoß zirkelte er aus 20 Meter leicht abgefälscht ins Gästetor. Nur zwei Minuten später traf Müller einen Pfosten und später den Balken. (rr) Lokalsport AN


Vor dem Anpfiff prophezeite Wertingens Trainer Christoph Kehrle zum Re-Start einige Überraschungen. Die erste richtig große Überraschung gelang seiner Mannschaft dann mit einem 2:1-Heimsieg gegen den Favoriten SC Bubesheim.
Die Gastgeber agierten von Beginn an gallig in den Zweikämpfen und gingen schnell in Führung. Christoph Prestel spielte in den Lauf von Lukas Schwarzfischer, der in der Mitte Marco Schiermoch sah. Dieser hatte keine Probleme, den Ball ins leere Tor einzuschieben. Die Bubesheimer hatten in der Folge jede Menge Ballbesitz, hielten sich phasenweise mit allen Feldspielern in der Wertinger Spielhälfte auf. Chancen oder gar Treffer gab es aber mangels Tempo und Spielfluss nicht. Ansatzweise gefährlich wurde der SCB nur nach Standardsituationen und wenn Einzelne ihre individuellen Fähigkeiten ausspielten. So gelang Tugay Demir in der 35. Minute ein hübscher Sololauf, der ihn von der linken Außenbahn bis mitten in den Strafraum führte. Dort aber blieb er bereits am dritten Mann hängen.
In der 54. Minute gelang dem mutig aufspielenden Außenseiter soar das 2:0: Florian Prießnitz behauptete im Strafraum stark das Spielgerät. Der Ball kam in die Mitte zu Schwarzfischer, der kaltschnäuzig flach ins rechte Eck einschob. Der eingewechselte Manuel Rueß hatte sogar die große Chance zum 3:0 – frei vor Bubesheims Keeper. Wenige Minuten später bekam der SC Bubesheim nach einem Foul an Akpaloo einen Elfmeter zugesprochen. Diesen von Julian Schmid getretenen Strafstoß konnte Wertingens Torwart Scherl aber parieren. Eine Viertelstunde vor dem Ende kam Bubesheim zum Anschlusstreffer. Der Ball gelang über Umwege glücklich zu Patrik Merkle, der den Ball volley im Netz versenkte. Es wurde nochmals spannend, doch es blieb beim Wertinger Erfolg. (mt, ica) Lokalsport WZ / Lokalsport GZ

Oliver Käser (blaues Trikot) gehörte zu den drei Torschützen des TSV Rain II, am Ende setzte sich aber der TSV Hollenbach mit 4:3 durch.
Oliver Käser (blaues Trikot) gehörte zu den drei Torschützen des TSV Rain II, am Ende setzte sich aber der TSV Hollenbach mit 4:3 durch. – Foto: Gerd Jung


Eine couragierte Leistung des TSV Rain II wurde nicht mit einem Punktgewinn belohnt. Hollenbachs Spielertrainer Christoph Burkhard eröffente das Torfestival mit einem verwandelten Elfmeter zum 0:1 (14.). In der Folge kam Rain besser ins Spiel, Oliver Käser erzielte den verdienten Ausgleich (31.). Vorausgegangen war ein starker Pass von Michael Knötzinger, der in der ersten Hälte einer der auffälligsten Spieler auf dem Platz war. Das Hoch der Schützlinge von Trainer Markus Kapfer ebbte allerdings schnell wieder ab, nach einer Slapstick-Einlage der Rainer Abwehrspieler konnte Patrick Högg die Chance nutzen und zum 1:2 einschieben (36.). Es entwickelte sich ein wildes Spiel, in dem beide Teams mit offenem Visier agierten und sehr offensiv spielten. Keine zwei Minuten nach dem Führungstor glich Rain wieder aus: Knötzinger setzte sich auf der rechten Seite stark durch, Michael Haid vollendete (36.). Damit aber nicht genug, nach einer Ecke ging Hollenbach durch Martin Knauer zum dritten Mal in Führung (44.).
Die Gäste blieben in Durchgang Zwei weiter durch Standardsituationen gefährlich, doch es dauerte bis zur 60. Minute, ehe die Partie wieder richtig Fahrt aufnahm. Fabian Miehlich konnte in der 61. Minute das 3:3 erzielen. Doch nur fünf Minuten darauf traf Patrick Högg für Hollenbach zum 3:4 (65.). Dies sollte der Schlusspunkt in dieser furiosen Partie bleiben. Lokalsport DW


Eine vom Ergebnis her deutliche 0:4-Niederlage musste der FC Stätzling einstecken. Dabei kam der Gastgeber gut in die Partie und hatte druch Heiß, der aus halbrechter Position am Keeper scheiterte, und Horn, der in Torjägerposition noch entscheidend am platzierten Abschluss gestört wurde, die ersten guten Gelegenheiten. Die Begegnung hatte gutes Tempo und war umkämpft. Der gewohnte Spielfluss fehlte aber selbstverständlich nach fast zehnmonatiger Pflichtspielpause. Die beste Stätzlinger Torchance hatte schließlich Horn in der 40. Minute, als sein Kopfball nur Zentimeter über den Querbalken strich.
Die ansehnliche Stätzlinger Leistung erhielt aber nach 44 Minuten einen Dämpfer, denn Meitingen ging durch einen platzierten Flachschuss von Duvnjak in Führung. Unmittelbar nach dem Seitenwechsel zwang Sert den Gästekeeper Peuser zu einer Parade. Der nächste Dämpfer für den FCS folgte in der 56. Minute: Heider traf zum 0:2. Auf der Gegenseite gesellte sich nun das Pech hinzu, weil ein abgefälschter Freistoß von Losert nur an der Querlatte landete. Die Entscheidung fiel schließlich in der 63. Minute: Deppner spitzelte den Ball nach steilem Zuspiel am FC-Torwart Mrozek zum 0:3 ins Gehäuse. Gut fünf Minuten später verwertete Deppner eine flache Hereingabe und erhöhte damit auf 0:4. Daraufhin verwaltete der TSV gekonnt das Ergebnis. (bidi) Lokalsport FA


Ende gut – aber längst nicht alles in Ordnung. Mit dem Ergebnis, einem 1:0-Heimsieg gegen den SV Holzkirchen, konnte der TSV Aindling sehr wohl leben, die Partie gegen das Schlusslicht ließ aber noch so manchen Wunsch offen.
Nach der langen Pause hätte man gewisse Startschwierigkeiten erwarten können. Doch davon wollten beide Teams nicht viel wissen, sie zeigten gleich ein ordentliches Tempo. Torchancen blieben in Abschnitt eins jedoch Mangelware. Simon Knauer sorgte für die Ausnahme, als er aus gut 30 Metern einen Freistoß knapp neben den linken Pfosten setzte. Was sehr schnell zu erkennen war: Dem TSV Aindling ist mit Daniel Löffler ganz offensichtlich ein dicker Fisch ins Netz gegangen. Der Neuzugang von Schwaben Augsburg wirbelte auf der linken Seite und verdeutlichte, warum ihn der neue Trainer Christian Adrianowytsch vorab als echte Verstärkung herausgehoben hatte.
Nach der Pause verstand es Holzkirchen, die Kreise von Löffler einzuengen. Antonio Mlakic einzuwechseln, erwies sich als Glücksgriff. Denn dieser Fußballer kam nach feinem Zuspiel von Knauer zumTorschuss, den Keeper Sabahudin Cama abwehrte. Den Abpraller schnappte sich Knauer und sicherte seinem Team den so wertvollen Auftakt-Dreier in diesem Jahr (80.).
„War ein schweres Spiel“, resümierte Christian Adrianowytsch nach seinem Einstandsieg. Er sah einen Gegner, der sehr destruktiv angetreten sei. „Ich bin sehr zufrieden, wenn man zuhause gewinnt. Das macht einen glücklich. Das erste Spiel nach so langer Pause, das ist auch für den Trainer was Besonderes. Wir hatten viel Ballbesitz, aber keine klaren Torchancen.“ Patrick Modes, der sich auf wichtige Prüfungen vorbereitet, fehlte dem TSV Aindling, der in der Offensive Mängel aufwies. (jeb) Lokalsport AN


Die beste Nachricht aus Gersthofer war schon vor Spielbeginn eingetrudelt. Der SC Bubesheim, schärfster Konkurrent im Kampf um den Aufstieg in die Landesliga, hatte beim TSV Wertingen Federn lassen müssen. Doch Tabellenführer konnte diese Steilvorlage nicht nutzten. Gegen den VfL Ecknach, den ehemaligen Verein des Trainerduos Florian fischer und Mario Schmidt, kamen die Lechstädter über ein torloses Unentschieden nicht hinaus.
Die Ecknacher begangen schwungvoll, allerdings hielten die Hausherren dem ersten Druck stand und hatten nach etwa zehn Minuten durch Ibrahim Neziri und Nico Baumeister die ersten Chancen in Führung zu gehen. Ab der 30 Minute nahmen dann die Spitzenreiter das Heft mehr in die Hand, konnten aber keinen noch so gefährlichen Angriff erfolgreich abschließen. Der VfL blieb stets mit Kontern brandgefährlich.
Das Highlight des Spiels setzte nun Schiedsrichter Tobias Heuberger, als er in der 50. Minute nach einem Kampf um den Ball im Gersthofer Strafraum auf Elfmeter für Ecknach entschied. Doch nach einem Gespräch mit dem Schiedsrichterassistenten holte er sich beide Spielführer zu sich, nahm den Strafstoß zurück und entschied auf den Freistoß für die Hausherren. Eine große Entscheidung die nicht jeder so fällen würde. Und so blieb es bis zum Ende bei einer sehr übersichtlichen Nullnummer. (gm) Lokalsport Labo

Aufrufe: 020.9.2020, 22:19 Uhr
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