2024-05-17T14:19:24.476Z

Relegation
Nach der 0:3-Niederlage beim SVN München war bei den Spielern des SV Cosmos Aystetten der Frust groß. Im Kampf um den Klassenerhalt in der Landesliga kann jetzt im Rückspiel am Sonntag nur noch ein Wunder helfen.  Foto: Marcus Merk
Nach der 0:3-Niederlage beim SVN München war bei den Spielern des SV Cosmos Aystetten der Frust groß. Im Kampf um den Klassenerhalt in der Landesliga kann jetzt im Rückspiel am Sonntag nur noch ein Wunder helfen. Foto: Marcus Merk
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Jetzt hilft nur noch ein Wunder

Ein Doppelschlag bringt den SV Cosmos Aystetten aus dem Gleis +++ Garmisch ist zu schnell für Bubesheim +++ Erkheim dreht nach der Pause auf

Der SV Cosmos Aystetten trudelt weiter der Bezirksliga entgegen. Im ersten Relegationsspiel um den Klassenerhalt in der Landesliga Südwest verloren die Schützlinge von Trainer Marco Löring beim SVN München mit 0:3. Im Rückspiel am kommenden Sonntag müsste nun schon ein Fußball-Wunder herhalten, um diesen Rückstand noch umbiegen zu können. Der Start in die Relegation ist für den SC Bubesheim gründlich danebengegangen. 2:5 unterlag der Vizemeister der schwäbischen Bezirksliga Nord dem Tabellen-Vorletzten der Landesliga Südwest, 1. FC Garmisch-Partenkirchen. Das Resultat fiel zu deutlich aus, doch für das Rückspiel am Sonntag, im Stadion am Gröben, um 16 Uhr eröffnet es den Schwaben natürlich denkbar trübe Aussichten.

SVN München – SV Cosmos Aystetten 3:0
Die ersten Zweikämpfe hatten die Aystetter schon bei der Anfahrt zu bestreiten. Mitten durch den Münchner Großstadt-Berufsverkehr dauerte die Anreise wesentlich länger als kalkuliert. Kurz vor dem Ziel musste Torhüter Valentin Coca gar noch ein Verkehrsschild aus dem Weg räumen, damit der Mannschaftsbus wenden konnte. Eine Stunde später stand Coca dann überraschend im Tor des SV Cosmos. Auch auf der rechten Abwehrseite hatte Trainer Marco Löring mit Stefan Schnurrer für Dominik Isufi eine Überraschung für die wenigen mitgereisten Anhänger parat. Das Spiel der Dorfkicker gegen die Großstadttruppe verlief auf den von zahlreichen Ordnern bewachten Spielfeld im Schatten riesiger Hochhäuser neben der imposanten Sportanlage des 6000 Mitglieder zählenden Klubs im Münchner Osten zunächst ausgeglichen. Die Multi-Kulti-Truppe aus Neuperlach setzte zwar die spielerischen Akzente, Aystetten zeigte sich jedoch vor allem kämpferisch stark verbessert. „Wenn wir die letzten zwei Spiele so aufgetreten wären, hätten wir heute nicht hier sein müssen“, dachten die Fans laut nach.
„Wir müssen den Kopf frei bekommen“, so Cosmos-Vorsitzender Thomas Pflüger vor dem Spiel. Das gelang zunächst gut. Die Gäste hatten sogar die ersten Gelegenheiten, als sich Maximilian Heckel rechts durchsetzte und Serkan Türkcan aus seiner Hereingabe beinahe ein Eigentor fabriziert hätte (17.). Thomas Hanselka köpfte einen Einwurf von Schnurrer vorbei (19.), Florian Linder traf das Spielgerät nicht richtig (26.). Die Gastgeber konnten nur einen Kopfball von Gerguri dagegenhalten (28.). Nach dem Wechsel erhöhte der SVN München die Schlagzahl. Vourtsis wollte es mit einem Fallrückzieher zu schön machen (50.), Coca hielt gegen Amadodin (53.). Doch dann stand Dinos Gergun völlig blank vor ihm und netzte zum 1:0 ein (54.). Nur zwei Minuten später nutzte Dennis Yilmez die Verwirrung im Cosmos-Strafraum zum 2:0 (56.). Nach diesem Doppelschlag waren die Münchner Filigrantechniker aus aller Herren Länder in ihrem Element. „Wir brauchen ein Tor!“ Unter dieser Prämisse brachte Löring Dominik Isufi, der für viel Wirbel sorgte. Doch den Treffer zum 3:0 erzielte Dimitrios Vourtsis, der nicht angegriffen wurde (65.). Aystetten mühte sich um den so wichtigen Auswärtstreffer. Doch meistens stand man sich dabei selbst im Weg. Wie in der 80. Minute, als Maximilian Heckel Thomas Hanselka anschoss, oder Julian Bergmeier den Torwart (83.). Am Ende hatte man sogar noch Glück, dass Suheil Amadodis in der Nachspielzeit nur den Pfosten traf. So bleibt noch ein winziges Hoffnungsfünkchen namens FC Liverpool. „Ich habe den Jürgen Klopp gerade angerufen, aber er ist nicht ans Telefon gegangen“, bewies Thomas Pflüger Galgenhumor. (oli) Lokalsport AL

SC Bubesheim – 1. FC Garmisch-Partenkirchen 2:5
Zum ersten Mal überhaupt standen sich die beiden Teams in einem Pflichtspiel gegenüber. Bubesheim startete mutig, hatte gleich zu Beginn eine Doppelchance durch Hakan Polat. Doch es folgte die kalte Dusche: Maximilian Berwein zog dem nicht nur in dieser Szene schlecht stehenden Bubesheimer Emre Cevik davon und verwertete einen Steilpass durch die Beine von Torwart Simon Zeiser (5.). Die Bubesheimer zeigten sich nicht wirklich geschockt, bemühten sich weiter um spielerische Ideen. Die nächste Chance ergab sich für Julian Schmid, aber der zielte aus 22 Metern über den Kasten. Bis zur 20. Minute etwa hatten die Gastgeber sogar etwas mehr vom Spiel. Weil Polat als einziger echter Angreifer im Team so etwas wie die hängende Spitze gab, fanden sich vorne in der Zentrale aber keine Abnehmer für potenzielle Zuspiele. Die Gäste setzten pausenlos Nadelstiche, rochen die Chance, diesen ersten Durchgang der Aufstiegsserie gleich im Hinspiel vorentscheidend in ihre Richtung lenken zu können. Franz Fischer (11.), Stefan Lorenz (12., 22.) und Moritz Müller (28.) sorgten allesamt für brenzlige Situationen im und am Bubesheimer Strafraum, verpassten aber das zweite Tor. Für das sorgte schließlich erneut Berwein. Als die Gastgeber bei einem Eckball weit aufrückten, klärten die Garmischer den Ball, spielten einen Konter über Mouhammadou Diaby und Leon Brudy, der Berwein bediente. Der Rest war dann einfach für den Torjäger (39.).
Die Pause war offensichtlich zu kurz, um die Bubesheimer noch einmal zusätzliche Kraft, neuen Mut fassen zu lassen. Kurz nach Wiederanpfiff spazierte Diaby praktisch unbedrängt übers halbe Spielfeld und schob den Ball cool zum 0:3 ins Netz (49.). Wenige Minuten später war Fischer zur Stelle und erzielte das 0:4 (58.). Auch Berwein hatte noch nicht genug. Wieder einmal war er einfach zu schnell für die müden Bezirksliga-Kicker, spielte drei Bubesheimer aus und traf zum dritten Mal (69.). Es spricht für die Bubesheimer, dass sie sich nicht wirklich hängen ließen. Kurz vor dem vierten Gegentor hätte der frei stehende Mario Lacic beinahe verkürzt, kurz danach köpfte er nach einem Eckball von Marvin Länge zum 1:4 ein (62.). Und auch der Spielertrainer selbst trug zur Ergebniskorrektur bei: Nach einem Vergehen an Tanay Demir verwandelte Länge den Elfmeter zum 2:5-Endstand (73.). Überflüssig war die Rote Karte, die sich Lacic in der Schlussphase einhandelte. Er ließ sich zu einem Frustfoul an Berwein hinreißen. (ulan) Lokalsport GZ

TV Erkheim – BCF Wolfratshausen 3:1
Keiner der 850 Besucher wird diese Partie so schnell vergessen. Mit einem furiosen Schlussspurt drehte der TV Erkheim die Partie und geht mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in das Rückspiel am Sonntag und darf vom Einzug in die alles entscheidende zweite Relegationsrunde träumen.
Danach sah es in der ersten Halbzeit nicht unbedingt aus. Ein Ballverlust von Christian Oswald lud die routinierten Wolfratshauser zum Kontern ein. Jona Lehr legte quer und Josef Zander hatte keine Mühe, die Oberbayern in Führung zu schießen. Für den BCF, vergangenes Jahr in der Relegation aus der Bayernliga abgestiegen, lief durch die Führung nach zehn Minuten alles nach Plan. Und es reichte, dass der (Noch-)Landesligist defensiv stabil stand, um mit dem Vorsprung in die Pause zu gehen.
Doch ganz so leicht wollten sich die Erkheimer bei der zweiten Teilnahme in Folge an der Landesliga-Aufstiegsrunde nicht geschlagen geben. Angetrieben vom Publikum, wurde der TVE nach Wiederanpfiff stärker und schnupperte beim Schuss von Stefan Oswald am Ausgleich. Doch das Spielgerät landete an der Querlatte (49.). 20 Minuten später war es dann soweit, als es Elfmeter für die Allgäuer gab. Stefan Oswald lief an und ließ BCF-Keeper Cedomir Radic keine Abwehrchance – 1:1. Kaum war der Erkheimer Jubel verklungen, lag der Ball schon wieder im Netz. Philipp Becker traf zum 2:1 und setzte den BCF damit richtig unter Druck. Die Wolfratshauser wurden nun offensiver – und liefen in einen Konter. Die Abseitsfalle misslang, Bastian Scheel war durch und erzielte den dritten Erkheimer Treffer binnen neun Minuten (78.).
Schiedsrichter: Felix Brandstätter (SV Zamdorf) – Zuschauer: 850
Tore: 0:1 Josef Zander (9.), 1:1 Stefan Oswald (69. Foulelfmeter), 2:1 Philipp Becker (71.), 3:1 Bastian Scheel (78.)

Aufrufe: 023.5.2019, 21:59 Uhr
Bernhard MeitnerAutor