BCF-Coach Stier fordert weitere Verstärkungen

Während zahlreiche Sonnenanbeter am Fronleichnamstag an Badeseen und in Schwimmbäder pilgerten, fand sich eine Häuflein Unentwegter auf dem Areal des Isar-Loisach-Stadions zum Sporteln ein. Trainer Marco Stier bat zum lockeren Aufgalopp. Erstes Pflichttraining für alle Bayernliga-Kicker des BCF Wolf-ratshausen und jene, die es werden möchten.

Inmitten des bekannten Personals tummelten sich einige neue Spieler. Der erste Pool aus Probanden wurde vorstellig: Talent zeigen und auf die Chancen hoffen. Stier maß den ersten Eindrücken nicht allzuviel Bedeutung bei. Zumindest der skeptische Gesichtsausdruck des Trainers ließ mutmaßen, dass aus dieser Riege allenfalls eine Handvoll Fußballer zum weiteren Vorspielen eingeladen wird. Doch der Ballclub hat Bedarf an Spielern. Deshalb fahndet Stier nach Verstärkungen „für sämtliche Mannschaftsteile“. Soll heißen: Vier weitere Zugänge sind eingeplant. „Wir haben ein gutes Grundgerüst, müssen aber in jedem Falle noch tätig werden“, blickt der 33-Jährige auf den Qualitätsverlust, den die Abgänge von Gregoire Diep, Hiroki Kotani und Jona Lehr hinterlassen haben. Das Anforderungsprofil umfasst in erster Linie Erfahrung, nachdem der erste Schub Novizen eher aus jungen Akteuren besteht, die man schnellstmöglich an das „Niveau der Bayernliga“ heranführen müsse. Zumal Marco Gröschel nicht so schnell zurückkehren wird. Die medizinische Prognose hinsichtlich des geschädigten Knies zwingt den 24-Jährigen zu einer längeren Pause. Stier hält fest, dass man in der bevorstehenden Spielzeit nicht mit Gröschel rechnen könne.

Ganz abgesehen von den ausstehenden Personalien, erwartet Stier kein langweiliges Fahrwasser in der Loisach. „Es wird definitiv keine leichtere Saison werden.“ Viele Fragen sind offen: Wie wird der endgültige Kader aussehen? Wie schnell lassen sich die Neuen ins Spielsystem einbinden? Wie schwer wiegen die saisonübergreifenden Rot-Sperren von Enzo Potenza (zwei Spiele) und Marian Knechtl (drei)?

Fest steht nur, dass Stier „beim Offensivfußball bleiben“ wird. Dahingehend wird das Training in der vierwöchigen Vorbereitung ausgelegt. Klassisches Konditionsbolzen – Fehlanzeige. Überbordende Fitness-Einheiten seien aufgrund der kurzen Pause schwer vermittelbar und auch nicht notwendig. „Die Spieler stehen ohnehin noch zu 70 Prozent im Saft.“ Dementsprechend wird der Schwerpunkt auf der Stierschen Spiel-Philosophie liegen.

Der Blick richtet sich auch auf ein besonderen Highlight. Am Donnerstag, 6. Juli, gastiert der FC Bayern München in Farchet. Nicht wie in vergangenen Jahren bisweilen mit der Amateur-Mannschaft, sondern mit nahezu dem gesamten Ensemble der Ersten mit allen Stars. „Da darf sich Ancelotti warm anziehen“, witzelt Stier in Richtung seines prominenten Kollegen. Natürlich ist man an der Kräuterstraße dankbar für das einmalige Erlebnis, das Edmund Stoiber in seiner Funktion als Aufsichtsratsmitglied beim Rekordmeister angeschoben hat. „Mega, dass Stoiber das eingefädelt hat“, zeigt sich Stier begeistert. Ein Spiel gegen die Bayern sei nicht nur für seine Kicker ein Highlight. Vielmehr öffne sich dem BCF dadurch eine wichtige Einnahmequelle; obendrein würde das Vereins-Image aufpoliert. „Es ist in allen Belangen positiv für uns“, will der BCF-Übungsleiter seine Vorfreude nicht verhehlen.

BCF-Termine

24. Juni, 17 Uhr gegen Türk Ataspor München (LL)

26. Juni, 19.15 Uhr gegen Uni-Auswahl USA

1. Juli, 17 Uhr bei TuS Geretsried (LL, Pokal)

6. Juli, 18.30 Uhr gegen FC Bayern

8. Juli, 18.30 Uhr bei TSV Eching

15. Juli Punktspielstart.