2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Aufgrund einer Oberschenkelverletzung kann Spielertrainer Uli Bunk seinem Team derzeit nur von Außen helfen. Aber auch ohne ihren spielenden Coach will sich der Neuling der Kreisliga West von den Gegnern nicht in die Knie zwingen lassen.	 F.: Karl Aumiller
Aufgrund einer Oberschenkelverletzung kann Spielertrainer Uli Bunk seinem Team derzeit nur von Außen helfen. Aber auch ohne ihren spielenden Coach will sich der Neuling der Kreisliga West von den Gegnern nicht in die Knie zwingen lassen. F.: Karl Aumiller

Nicht in die Knie zwingen lassen

Neuling BC Schretzheim kann auch in der Kreisliga West für Furore sorgen, sollte aber gewarnt sein

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Bevor es am Wochenende mit den Punktspielen in der Kreisliga West losgeht, muss sich auch der BC Schretzheim dem Kick-Off-Check unterziehen. Der Aufsteiger erlebte in den letzten Jahren einen ausgesprochenen Höhenflug, stieg in drei Jahren zweimal mit der ersten Mannschaft auf. In der abgelaufenen Saison gelang sogar das Double, denn auch die „Zweite“ des BCS schaffte als Vize den Sprung nach oben und ist jetzt Kreisklassist.

Coach & Co.

Als Uli Bunk im Sommer 2015 vom TSV Wertingen zurück nach Schretzheim wechselte, übernahm er ein Team, das von seinem Vorgänger Peter Piak gerade von der A-Klasse in die Kreisklasse geführt worden war. Inzwischen ist Piak Sportlicher Leiter bei den „Kleeblättlern“ und Uli Bunk ebenfalls schon Meistertrainer. Der Aufstieg in der abgelaufenen Saison in die Kreisliga war angesichts der Stärke der Mannschaft keine Überraschung. Neben Bunk und Piak kümmern sich Ernst Kreuzer, Leonhard Bunk (der Vater des Erfolgstrainers), Christian Seiler und Axel Wengenmayr von der Abteilungsleitung um das Team, Torwarttrainer ist weiterhin Holger Duderstadt und Markus Kapfer Coach der zweiten Mannschaft.

Hin & weg

Neu im Kader sind Marco Gerold (FC Gundelfingen U23), Graziano Lutz (SSV Glött) sowie die Jugendspieler Konstantin Höfer, Pius Galgenmüller, Sebastian Bock, Maximilian Rehm, Marco Lorenz, Lukas Manier, Kilian Kuchenbaur, Maxime Danner, Julian Schweizer, Sebastian Schreiber und Julian Krumbholz. Kurzfristig konnte auch noch der ehemalige Schretzheimer Jugendspieler Raphael Herreiner verpflichtet werden, der ab September das Trikot des BCS überstreifen wird. Verlassen haben den Verein Dennis Brückner (SV Donaualtheim), Maximilian Strobel (SV Villenbach) und Stefan Matschula (SSV Höchstädt II).

Glücks - und Sorgenkinder

Prächtig entwickelt hat sich nach Meinung von Peter Piak Mittelfeldspieler Fabian Rechthaler. In der vergangenen Saison meist in der zweiten Mannschaft eingesetzt, habe er mit einer guten Vorbereitung den Anschluss an die erste Garde geschafft. „Ich denke, Fabian wird uns noch viel Freude bereiten“, so Piak über den 23-Jährigen. Einziges Sorgenkind ist derzeit Uli Bunk. Der Spielertrainer hat derzeit weiterhin Oberschenkelprobleme und konnte zuletzt auf dem Platz der Mannschaft nicht helfen. Ob der 30-Jährige bis zum Auftaktspiel gegen Aislingen am kommenden Sonntag noch fit wird, ist eher unwahrscheinlich.

Plus & Minus

Die junge Mannschaft ist eingespielt und hat in den vergangenen drei Jahren zwei Meisterschaften eingefahren. Froh ist Peter Piak, dass der Kader mit 20 bis 22 Spielern breit aufgestellt ist. Ein weiteres Plus ist sicherlich die Euphorie, welche durch die Erfolge in jüngster Zeit entwickelt wurde. Was dem Team fehlt, ist die Erfahrung. „Viele unserer Akteure haben noch nie in der Kreisliga gespielt“, warnt Piak vor der Ausgeglichenheit in der Liga. Umso wichtiger sei es, dass Spielertrainer Uli Bunk und sein jüngerer Bruder Simon (27) auflaufen können. Beide haben Bezirksligaerfahrung und gelten als absolute Leader im Team.

Test & Taktik

Ganz bewusst haben sich die Schretzheimer in der Vorbereitung starke Gegner ausgesucht und dabei in den Spielen gegen den TSV Wertingen (1:4), den TSV Friedberg (2:5) und den FC Affing (0:3) gemerkt, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Nicht gefallen hat Piak in diesen Spielen die Körpersprache einiger Akteure. Das müsse wieder besser werden. Was die Taktik anbelangt, sei sein Team sehr flexibel. „Viele unserer Jungs wurden in der Jugend gut ausgebildet“, weiß Piak um deren Stärken. In der Abwehr bevorzuge man auf jeden Fall eine Viererkette, was davor passiere, hänge vom Personal, vom Spielstand und vom Gegner ab.

Wunsch & Wirklichkeit

„So schnell als möglich in der Kreisliga akklimatisieren“, heißt das Saisonziel der Schretzheimer. Dies bedeutet nichts anderes, als dass nach Möglichkeit schon in den ersten Spielen viele Punkte eingefahren werden, damit sich die Mannschaft auf einem sicheren Tabellenplatz weiter entwickeln kann. „Wenn wir einen Flow haben, ist alles möglich“, weiß Peter Piak, dass es auch in der neuen Liga mit etwas Glück ins vordere Drittel gehen kann. „Wenn wir aber Pech mit Verletzungen haben und nicht hundertprozentig fokussiert sind, kann es auch schnell in eine andere Richtung gehen“, kennt der Sportliche Leiter die allgemeinen Gefahren im Fußball nur allzugut.

Prognose

Steil bergauf ging es mit dem Kleeblattklub in den vergangenen drei Jahren. Die eingespielte Schretzheimer Mannschaft wird auch in der Kreisliga West ihren Weg gehen und gilt in Expertenkreisen sogar als Geheimfavorit. Doch sollten die Verantwortlichen ihre Spieler vor so vielen Vorschusslorbeeren warnen. Denn das Niveau in der Kreisliga ist gegenüber der Kreisklasse um einiges höher, sodass es mit nur zwei Saisonniederlagen wie letztes Jahr nicht getan sein wird.

Aufrufe: 016.8.2017, 08:19 Uhr
Donau-Zeitung / herdAutor