2024-05-10T08:19:16.237Z

Analyse
Hiergeblieben: Meistercoach Frank Schmöller (re.) höchstpersönlich will seinem scheidenden Torwart-Methusalem Michi Hofmann den Meistersekt übers Haupt kippen. F: Meier
Hiergeblieben: Meistercoach Frank Schmöller (re.) höchstpersönlich will seinem scheidenden Torwart-Methusalem Michi Hofmann den Meistersekt übers Haupt kippen. F: Meier

Endlich ganz oben - die Früchte ernten aber andere

FuPa wirft einen Blick zurück auf die abgelaufene Spielzeit in der Bayernliga Süd

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Die 18 Klubs der Bayernliga Süd haben die fünfte Spielzeit nach der Ligareform 2012 über die Bühne gebracht. 34 Spieltage standen an, es gab 306 Spiele. Meister wurde der SV Pullach, der aber wie schon in den Vorjahren keine Lizenz für die Regionalliga Bayern beantragt hat, weil es kein Stadion gibt, dass die hohen Auflagen erfüllt. Den direkten Aufstieg in die Regionalliga schaffte der Tabellenzweite FC Unterföhring. Durch Pullachs Verzicht kam der FC Pipinsried nach 2014 und 2015 zum dritten Mal in den Genuss die Aufstiegs-Relegation spielen zu dürfen. Die Mannen um Spielertrainer Fabian Hürzeler gelang der erstmalige Regionalliga-Aufstieg mit einem 1:1 daheim und einem 3:2-Auswärtssieg nach Verlängerung bei der SpVgg Greuther Fürth II.


Der Meister:

SV Pullach
Nach zwei Vizemeisterschaften in Folge gelang dem SV Pullach endlich der große Wurf. Von Beginn an zogen die Raben aus dem Isartal an der Tabellenspitze ihre Kreise. Doch eine kurze Schwächephase im Frühjahr hätte die Mission Titelgewinn fast wieder zunichte gemacht. Es sah schon stark danach aus, als hätte der FC Unterföhring den längeren Atem. Am vorletzten Spieltag allerdings patzte die Pummer-Truppe bei der SpVgg Hankofen entscheidend. Der SVP zog wieder vorbei und ließ sich in den finalen 90 Minuten die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Doch es war schon von vornherein klar: die Früchte des Erfolgs - den Aufstieg in Liga vier - würde der SV Pullach nicht ernten können. Wie schon in den Vorjahren hat die Vereinsführung keine Lizenz für die Regionalliga Bayern beantragt hat, weil es kein Stadion gibt, das die hohen Auflagen erfüllt.

Die Fieberkurve des Champions:


Die Aufsteiger:

FC Unterföhring
Der FC Unterföhring hat sich mit dem erstmaligen Aufstieg in die Regionalliga Bayern einen Traum erfüllt. Gleichzeitig stellt das Abenteuer vierte Liga den Verein aus dem Münchner Nordosten vor eine Riesenherausforderung. Letztes Jahr hatten die Verantwortlichen um den ersten Vorsitzenden Franz Faber noch dankend abgewunken, dieses Mal setzte Faber alle Hebel in Bewegung, um den Aufstieg in Bayerns Beletage realisieren zu können. Eine geeignete Spielstätte war mit der Knackpunkt, die heimische Anlage an der Bergstraße ist nicht Regionalliga-tauglich. Schließlich wurde der FCU in Heimstetten fündig und wird seine Heimspiele in der anstehenden Spielzeit beim Lokalrivalen austragen. Zudem müssen die Unterföhringer einen personellen Umbruch bewerkstelligen. Mit Aufstiegscoach Andy Pummer, Yasin Yilmaz, Tayfun Arkadas, Yakub Dora und Uwe Schlottner haben einige Stützen der letztjährigen Elf ihre Zelte beim FCU abgebrochen und haben sich allesamt dem Landesligisten SV Türkgücü-Ataspor München angeschlossen. Keine leichte Aufgabe also für den neuen Cheftrainer Thomas Seethaler (46), der mit seinem Team die Rolle des Underdogs annimmt und den Nachbarn aus Garching zum Vorbild auserkoren hat.

FC Pipinsried
Das größte Geschenk zum 50-jährigen Vereinsjubiläum hat sich der FC Pipinsried selbst gemacht. Unter der Regie des erst 24-jährigen Spielertrainers Fabian Hürzeler schafften der kleine Klub aus dem Dachauer Hinterland zum ersten Mal den Sprung in die Regionalliga - und darf sich gleich mal mit dem TSV 1860 messen. Eine Riesensache für den Verein um Klubboss Konrad Höß. In den Playoff-Spielen gegen die SpVgg Greuther Fürth II bewiesen die Blau-Gelben gegen die Profireserve des Kleeblatts den längeren Atem und setzten sich im Rückspiel in der Verlängerung mit 3:2 durch. Erstaunlich, wenn man sich vor Augen führt, dass die Pipinsrieder nur zweimal in der Woche auf dem Trainingsplatz stehen. Klub-Patriarch Höß will es so. Das wird wohl aber in der vierten Liga nicht mehr ausreichen, um den angestrebten Klassenerhalt zu realisieren. Darüber hinaus müssen Höß und seine Helfer vor Saisonbeginn noch einige Überstunden schieben, um die hohen Auflagen des Verbands gerecht zu werden. Man darf also gespannt sein, was sich der umtriebige Klubboss noch so alles einfallen lässt.


Die Kanoniere der Liga:

932 Tore wurden erzielt, was einen Schnitt von 3,05 Treffern pro Partie bedeutet (Vorjahr 3,05). Kurios: 2016/17 wurde gegenüber der Vorsaison nur ein Tor weniger erzielt. Die Torjägerkrone holte sich wie vor einem Jahr Orhan Akkurt (Heimstetten) mit 25 Treffern in 33 Partien, einem weniger als 2016. Es folgen Tim Sulmer (19, Pullach), Jannik Keller (16, Sonthofen), Andreas Faber (15, Unterföhring), Marco Friedl (14, Rain/Lech), Markus Ziereis (14, Regensburg II), Chaka Menelik Ngu'Ewodo (14, Pullach), Markus Dietl (14, Vilzing), Christian Doll (13, Dachau), Robin Volland (13, Kottern), Thomas Rudolph (13, Schwabmünchen), Lukas Riglewski (13, Heimstetten) und Gabriel Merane (13, Schwabmünchen).

1. Akkurt,
Orhan (31)
25 33 3/4 2. Sulmer,
Tim (20)
19 32 2/2 3. Keller,
Jannik (25)
16 31 -/- 4. Faber,
Andreas (28)
15 30 2/3 5. Friedl,
Marco (26)
15 32 -/- 6. Ziereis,
Markus (24)
14 7 1/1 7. Ngu'Ewodo,
Chaka Menelik (21)
14 21 7/7 8. Dietl,
Markus (23)
14 32 5/7 9. Doll,
Christian (30)
13 25 -/- 10. Volland,
Robin (23)
13 26 -/-




Die Zuschauermagneten:

84.065 Zuschauer kamen in die 18 Stadien, ein Schnitt von 275 Interessierten pro Spiel. Im Vorjahr kamen durchschnittlich 283 Besuchern pro Partie. Zuschauerkrösus im Süden ist wie 2016 der SV Kirchanschöring mit einem Schnitt von 599 Interessierten. Es folgen Hankofen-Hailing (424), Kottern (383), Vilzing (380), Landsberg (374), Pipinsried (342), Gundelfingen (330), Sonthofen (290), Bogen (275), Schwabmünchen (269), Rain/Lech (236), Heimstetten (227), Ismaning (207), Unterföhring (194), Dachau (155), Wolfratshausen (130)und Regensburg II (116). Bemerkenswert: Schlusslicht ist ausgerechnet der Meister aus Pullach mit nur 108 Fans. Der beste Besuch in dieser Spielklasse wurde mit jeweils 1.000 Zuschauern im Allgäuer Derby TSV Kottern gegen den 1. FC Sonthofen gezählt, das Rückspiel sahen 870 Fans. Gut besucht waren auch die niederbayerischen Derby Bogen gegen Hankofen (870) und Hankofen gegen Bogen (850). Die wenigsten Zuschauer verfolgten die Begegnung des SSV Jahn Regensburg II gegen den SV Pullach mit nur 50 Besuchern. Zum Vergleich: Die 302 Spiele in der Bayernliga Nord verfolgten 95.253 Zuschauer, im Schnitt 311 Besucher.

MinMaxGesamtØ 1. Kirchanschör 17 328 735 8.487 499 2. Hankofen 17 180 850 7.210 424 3. TSV Kottern 17 150 1.000 6.513 383 4. DJK Vilzing 17 260 750 6.460 380 5. TSV Landsb. 17 300 560 6.372 374 6. Pipinsried 17 230 610 5.815 342 7. Gundelfingen 17 150 850 5.615 330 8. FC Sonthofen 17 150 870 4.930 290 9. TSV Bogen 17 80 870 4.680 275 10. Schwabmünch. 17 150 485 4.585 269 11. TSV Rain 17 130 600 4.025 236 12. Heimstetten 17 80 450 3.860 227 13. FC Ismaning 17 80 340 3.525 207 14. Unterföhring 17 60 600 3.302 194 15. Dachau 65 17 100 350 2.640 155 16. BCF Wolfrats 17 80 201 2.221 130 17. SSV Jahn II 17 50 202 1.975 116 18. SV Pullach 17 65 200 1.850 108 Gesamt 306 84.065 275



Die Dauerbrenner:

1 Spieler hat keine einzige Minute bei seinem Verein gefehlt. Dauerbrenner war Torwart Max Putz vom TSV Bogen. 16 weitere Spiele standen auch in allen 34 Spielen auf dem Platz, erreichten aber nicht die volle Zahl von 3.060 Einsatzminuten. 34 Mal im Einsatz waren Manuel Wiedemann, Manuel Schäffler, Andreas Maier (alle Sonthofen), Maximilian Wolf, Andreas Jünger (beide Regensburg II), Daniel Hofer, Philipp Weber (beide Hankofen), Michael Hamberger (Vilzing), Maximilian Siebald (Ismaning), Dominik Hauner (Bogen), Pascal Putta (Unterföhring), Gabriel Merane (Schwabmünchen), Fabian Hürzeler (Pipinsried), Maximilian Hintermeier (Heimstetten), Philipp Schmid (Gundelfingen) und Alexander Benede (Pullach).








Aufrufe: 016.6.2017, 14:30 Uhr
mwi/dmeAutor