2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der ASV Neumarkt ist ein Kandidat für eine Versetzung in die Bayernliga Süd F: Fritz-Wolfgang Etzold
Der ASV Neumarkt ist ein Kandidat für eine Versetzung in die Bayernliga Süd F: Fritz-Wolfgang Etzold

Bayernliga-Einteilung: Die Grenze wird sich verschieben

Zu wenig "klassische" Süd-Klubs ++ Der eine oder andere bisherige Nord-Verein muss mit einer Umgruppierung rechnen +++ Ansbachs Manager Riegler: »Wir haben Angst davor. Finanziell würde uns das erschüttern«

Der Verbandsspielausschuss des BFV ist derzeit nicht zu beneiden. Die Verantwortlichen beschäftigt nicht nur das Theater um den TSV 1860 München, sondern auch die Bayernliga-Einteilung wird eine ganz heikle Angelegenheit werden. Durch den Aufstieg des FC Pipinsried ist die Anzahl der "klassischen" Süd-Vereine weiter geschrumpft und der eine oder andere Nord-Klub kann sich schon mal auf eine Umgruppierung vorbereiten.
Durch den Aufstieg der SpVgg Unterhaching werden im Normalfall 37 Vereine für die beiden Bayernliga-Staffeln eingeteilt werden. Sollte der TSV 1860 München die Zulassung für die Regionalliga, davon wird in Insiderkreisen ausgegangen, bekommen, hätte die zweite Mannschaft der Löwen das Startrecht für die Bayernliga. Sollten die "Junglöwen" keine Mannschaft stellen können, wären es wie bisher nur 36 Bayernliga-Starter. "Man muss in den kommenden Tagen abwarten, was bei 1860 München passiert", meint Verbands-Spielleiter Josef Janker. So oder So wird es zu Umgruppierungen kommen. "Die Einteilungsgrenze wird sich weiter Richtung Norden verschieben, das ist nicht zu vermeiden. War die Grenze bislang im Raum Regensburg, wird sie sich nun in den Raum Nürnberg verlagern", informiert Janker, der aber verständlicherweise noch keine Klubs nennen wollte, die für eine Umgruppierung in Frage kommen. "Am Freitag wird die Bayernliga-Relegation abgeschlossen. Am Samstag kommt der Verbandsspielausschuss zusammen, dann werden wir uns bezüglich der Einteilung beraten", berichtet Janker.

Laube: »Für uns wäre eine Umgliederung ein Desaster, vor allem in finanzieller Hinsicht.«

Ein möglicher Kandidat für einen Wechsel von der Nord-Gruppe in die Süd-Staffel ist der ASV Neumarkt. "Ich bin gestern ein paar Stunden mit unserem Trainer Dominik Haußner zusammengesessen und wir haben uns über dieses möglich Szenario ausführlich unterhalten. Für uns wäre eine Umgliederung ein Desaster, vor allem in finanzieller Hinsicht. Bisher konnten wir ungefähr zu der Hälften unserer Auswärtsspiele privat anreisen, in der Bayernliga Süd müssten wir alle Fahrten mit dem Großbus bestreiten. Auch die Zuschauerzahlen bei den Heimspielen würden deutlich zurückgehen, da uns viele Derbys verloren gingen", klagt Neumarkts Abteilungsleiter Georg Laube, der in den kommenden Tagen das Gespräch mit Verbandsspielleiter Janker suchen wird: "Ich möchte das sportlich und fair klären. Eines kann ich aber jetzt schon sagen: Wir werden alles in unserer Macht stehende tun, um in der Bayernliga Nord zu bleiben." In eine ähnliche Kerbe schlägt Ansbachs Manager Harald Riegler: "Für uns wäre eine Einteilung in die Bayernliga Süd ein Fiasko. Wir haben das spätestens seit dem Pipinsrieder Aufstieg im Hinterkopf und ich muss ganz ehrlich sagen: Wir haben Angst davor. Finanziell würde uns das erschüttern." Eines steht aber definitiv fest: Es wird Umgruppierungen geben. "Wir können nicht im Süden mit 17 Vereinen spielen und im Norden mit 20. Das ist nicht möglich", betont Josef Janker, der damit rechnet, dass das Geschrei bei den betroffenen Klubs groß sein wird: "Es wird Härtefälle geben, das ist aber nicht zu verhindern. Jedem Verein können wir es in diesem speziellen Fall leider nicht recht machen."
Aufrufe: 06.6.2017, 10:31 Uhr
Thomas SeidlAutor