2024-05-10T08:19:16.237Z

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Voller Zuversicht: Im eDFB-Pokal möchte Kai „Henso“ Hense mit Celtic Worms ins Finale einziehen.	Foto: Kai Hense
Voller Zuversicht: Im eDFB-Pokal möchte Kai „Henso“ Hense mit Celtic Worms ins Finale einziehen. Foto: Kai Hense

Aus dem Irish Pub bis nach Berlin

Celtic Worms nimmt in Kooperation mit b360-eSports am eDFB-Pokal teil

Worms. Dieser Verein ist anders. Dass der Celtic Worms FC gut zwei Jahre nach der Vereinsgründung gegen etablierte Profi-Teams antritt, war bis vor Kurzem noch reine Utopie. Doch durch die Kooperation mit einem professionellen eSports-Franchise spielt der kleine Verein aus Rheinhessen plötzlich im Konzert der Großen mit und nimmt jetzt an der virtuellen Variante des DFB-Pokals teil.

„Für uns ist das eine Riesen-Sache“, jubelt der Celtic-Vorsitzende Donald Caroll über den gelungenen Coup. „Wir haben trotz der weiterhin andauernden Spielpause nun die Chance, unsere Vereinsfarben auf einer riesigen Bühne zu repräsentieren.“ Denn auch wenn der Amateurfußball pandemiebedingt weiterhin ruht, boomt der virtuelle Fußball auf den Videospiel-Konsolen wie nie zuvor.

Auch der altehrwürdige Deutsche Fußball-Bund (DFB) ist längst dem Trend gefolgt und veranstaltet verschiedenste Turniere wie eben den eDFB-Pokal mit Preisgeldern von bis zu 45 000 Euro. Und wären die Wormser Amateur-Kicker auf dem Rasen gegen die Profiteams gewiss völlig chancenlos, so stellt sich das an der Konsole nun anders da.

Möglich macht dies die besagte Kooperation mit dem eSports-Franchise „b360-eSports“. „Da am eDFB-Pokal nur Vereinsmannschaften teilnehmen dürfen, hat „b360“ bei uns angefragt, ob ihre Spieler für unseren Verein antreten können. Die Beziehung hergestellt hat unser Spieler Leroy Ben Paul, der ebenfalls bei „b360“ unter Vertrag steht“, erklärt Celtic-Vorsitzender Don Caroll das Zustandekommen der Kooperation. „Alle eSportler, die für uns antreten, sind nun Vereinsmitglieder bei Celtic. Wir haben zusätzlich in Zusammenarbeit mit Umbro einen neuen Trikotsatz entworfen, auf dem wir b360 als Sponsor führen.“

Mit Kai „Henso“ Hense (ehemals 1. FC Nürnberg und eSport-Nationalmannschaft) und Philipp „Eisvogel“ Schermer (ehemals Schalke 04) schicken die Wormser nun Spieler ins Rennen, die an der Konsole höchsten internationalen Ansprüchen genügen.

Vorrundenerfolg gegen die Würzburger Kickers

„Wir freuen uns sehr, an diesem Wettbewerb antreten zu dürfen und die ,Harps‘ gegen deutsche Spitzenteams zu repräsentieren“, äußert sich Hense zum anstehenden Wettbewerb. Der 22-Jährige stand jahrelang beim 1. FC Nürnberg unter Vertrag, verließ aber wie Kollege Schermer den Bundesliga-Zirkel, um sich einer unabhängigen eSport-Organisation anzuschließen. Er erklärt: „Bei den Bundesligisten unter Vertrag zu stehen ist in Deutschland in vielerlei Hinsicht nicht besonders attraktiv. In unserer jetzigen Position genießen wir mehr Freiheiten, ohne auf ein professionelles Umfeld verzichten zu müssen.“

Den ersten Härtetest hat Celtic bereits überstanden. In der letzten Quali-Runde des eDFB-Pokals warfen die „Harps“ die Profis der Würzburger Kickers aus dem Wettbewerb. Der Gegner der ersten Hauptrunde ist noch offen. Verstecken müssen sich die Spieler des irischen Vereins laut Kai Hense vor niemandem: „Wir können es mit jedem Gegner aufnehmen. Das Ziel ist das Finale in Berlin.“

Aufrufe: 026.2.2021, 15:00 Uhr
Niklas AllmrodtAutor