2024-04-25T14:35:39.956Z

Spiel der Woche
Der ASV Vach setzte sich gegen Selbitz durch. F: Zink
Der ASV Vach setzte sich gegen Selbitz durch. F: Zink

Der ASV Vach trotzt dem Stürmernotstand

Fabio Garcia traf beim 1:0 über die SpVgg Selbitz zum Tor des Tages

Sieben Punkte und 4:1 Tore hat der ASV Vach nach dem 1:0-Heimsieg über die SpVgg Selbitz in der Landesliga Nordost auf seinem Konto, macht Tabellenplatz zwei: Der Start ist den Schützlingen von Trainer Norbert Hofmann schon mal geglückt - auch ohne viel Auswahl beim offensiven Personal.

ASV Vach - SpVgg Selbitz 1:0

„Mir fallen einige Stürmer aus, so dass ich mich für eine defensivere Tak­tik entscheiden muss“, sagte Norbert Hofmann vor dem Heimspiel gegen den Vorjahreszweiten aus Oberfran­ken. Eine sachliche Feststellung des Trai­ners des ASV Vach und beileibe kein Klagelied.

Er ist als ehemaliger Stürmer ein Anhänger des offensiven Spiels. Veranlasst hat ihn zu der größeren Vorsicht das Fehlen des Torjäger­duos Benjamin Pom­mer/ Garret Gachot,das in der vergangenen Saison nicht weni­ger als 37-mal ins Schwarze getroffen hat. Das Ergebnis dieser Maßnahme: Lange Zeit sorgte das Geschehen auf dem Rasen für Langweile bei den Zuschauern. Vach und Selbitz, die beide dem Favoritenkreis zuzuordnen sind, bevorzugten dieselbe Spiel­weise: sie suchten ihr Heil mit langen Bällen. Angesichts der zahlreichen Fehlpässe blieb der gewünschte Erfolg, sprich hochkarätige Chancen oder gar Tore, lange Zeit aus.

Doch die Szenerie änderte sich schlagartig. Kurz vor dem Seitenwech­sel besaßen die Gäste aus dem Fran­kenwald innerhalb von wenigen Sekunden zwei hochkarätige Tormög­lichkeiten. Doch sowohl Yannick Schuberth als auch Fabian Elbl schei­terten an dem glänzend reagierenden Alexander Schulz. Der Vacher Zerbe­rus erwies sich auch als Motivator für seine Kameraden, die er während der gesamten 90 Minuten lautstark mit permanenten „Weiter, weiter!“-Rufen anfeuerte.

Die beiden Selbitzer Chancen sorgten wäh­rend der Halbzeitpause für einen intensiven Plausch. „Wir haben die Probleme angespro­chen und uns aufge­putscht“, berichtete Trainerikone Hofmann über den Wechsel zu verstärkter Offensive. Der Gegner kam Vach außerdem dabei entgegen, wie dessen Trainer Markus Häßler später resümierte: „Wir waren nach dem Wiederanpfiff nicht auf dem Platz und zeigten zu viele Konzentrationsschwächen.“ Der Führungstreffer war angesichts des ASV-Drucks und der wachsenden Möglichkeiten nur eine Frage der Zeit. Fabio Garcia erlöste Coach Hof­mann und natürlich auch die treuen Fans in Mannhof in der 56. Minute mit einem unhaltbaren Flachschuss ins lange Eck. Würde Selbitz nun noch­mals zurück ins Spiel kommen? Nein, Häßler hoffte vergebens auf eine Reak­tion seiner Schützlinge.

Aber eine Szene genau zwei Minu­ten vor dem Abpfiff hätte die SpVgg beinahe doch noch jubeln lassen kön­nen und die Vacher in tiefste Verzweif­lung gestürzt. Der Pechvogel bei den Gästen war der in der 70. Minute als Joker gekommene Pascal Hager: Völlig freistehend scheiterte er mit sei­nem Schuss an Schlussmann Schulz. Ein 1:1 hätte das Spiel völlig auf den Kopf gestellt und Hofmann garantiert verärgert.

„Wir haben einige dicke Möglichkeiten ausgelassen“, stellte er fest, „und uns beinahe um den wichti­gen Erfolg gebracht.“ Seine Schützlinge konnten diese Szene schnell abhaken und stimmten nach dem Ende in der Kabine lautstar­ke und nicht enden wollende Gesänge an. Eine plausible Reaktion, denn schließlich nimmt der ASV mit sieben Zählern punktgleich mit Spitzenrei­ter ASV Neumarkt den zweiten Platz ein. Und nach Ansicht vieler Experten gehört er durchaus zu den engsten Titelanwärtern. Vor allem dann, wenn Hofmann wieder auf seine fehlenden Stürmer zurückgreifen kann.

Schiedsrichter: Felix Lang (TV Jahn) - Zuschauer: 150
Tore: 1:0 Fabio Garcia (57.)

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Aufrufe: 027.7.2015, 09:21 Uhr
Dieter Bracke (NZ)Autor