2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Severin Müller (l.) steht dem Undorfer Coach ab sofort als neuer Trainerpartner zur Seite.
Severin Müller (l.) steht dem Undorfer Coach ab sofort als neuer Trainerpartner zur Seite. – Foto: Florian Würthele

Undorfer bauen auf Youngsters

Trainer Reinhard Roderer freut sich auf einen Schub an Jugendspielern. Diese Woche kommt der Trainingsbetrieb ins Rollen.

Monatelang nicht auf dem Fußballplatz zu stehen, sich als Mannschaft nicht zu sehen, das hat auch am Nervenkostüm der Spieler des ASV Undorf gezerrt. Durch regelmäßige Online-Meetings konnte man sich wenigstens im „Virtuellen“ austauschen. Ab dem morgigen Freitag kehrt am Jahnweg ein Stück weit Normalität zurück. Dann nämlich nimmt der Kreisligist das Mannschaftstraining wieder auf.

Vorerst als eine Art Testlauf, einmal wöchentlich. Hier steht vor allem der Teamgedanke im Vordergrund. Sich endlich mal wiederzusehen und, gegen den Ball zu treten. Bald soll die Schlagzahl dann auf zwei Einheiten pro Woche erhöht werden, in den Augustwochen schließlich auf drei - immer vorausgesetzt, es sind, wie geplant, im September wieder Fußballspiele erlaubt. Wir halten uns absolut an die vorgeschriebenen Regularien, betont Undorfs Trainer Reinhard Roderer hierbei. Er hofft, dass im September tatsächlich wieder Spiele ausgetragen werden können.

Dem langjährigen Undorfer Coach steht ab sofort ein neuer, gleichberechtigter Trainerpartner zur Seite. Der 29-jährige Severin Müller spielt seit 2013 für den ASV und geht mittlerweile als Kapitän voran. Nun übernimmt er noch mehr Verantwortung. Normalerweise hätte Müller erst zur neuen Saison als Trainer angefangen, aufgrund der langen Corona-Pause allerdings doch schon zum jetzigen Zeitpunkt.

Am Jahnweg gehen die Jungen voran, die den „Alteingesessenen“ zeigen möchten, wo der Hammer hängt. Dazu zählt neuerdings auch Philipp Arnold, 23 Jahre jung und Bezirksliga-erprobt. Das Undorfer Eigengewächs kam schon im Winter von der SpVgg Plattling. Den eingeschlagenen Weg führt der ASV Undorf fort und setzt auch weiterhin auf „junges Blut“. So stoßen in diesem Sommer fünf Spieler aus dem 2001er-Jahrgang in den Herrenbereich vor: Daniel Motschalow, Michael Stoppel, Bakary Sanno, Daniel Denk und Kassem Alfahel. Bis auf Letzteren haben sich alle bereits erste Sporen in der ersten und größtenteils zweiten Mannschaft verdient. Wir setzen auf unsere eigene Jugend und holen keine externen Spieler, erklärt Reinhard Roderer.

Mit Philipp Arnold (l.) kehrt ein Undorfer Eigengewächs zurück.
Mit Philipp Arnold (l.) kehrt ein Undorfer Eigengewächs zurück. – Foto: Peter Solek


Für die nächsten Jahre braucht den beiden Herrenmannschaften nicht bange sein. Neben dem angesprochenen Quintett dürfen weitere vier, fünf Talente aus dem jetzt älteren A-Jugend-Jahrgang ab Herbst bei den Senioren eingesetzt werden. Sie sollen Schritt für Schritt an den Herrenbereich herangeführt werden. Zusätzlich kommen zwei Youngsters von der benachbarten JFG Brunnenlöwen. Somit darf sich auch die Zweite für den anstehenden Abstiegskampf in der A-Klasse auf jugendlichen „Nachschub“ freuen.

Der bisherige Saisonverlauf lief im Großen und Ganzen nach dem Gusto des Undorfer Trainers. Dass sie gegen jeden in der Liga bestehen kann, hat die Mannschaft unter Beweis gestellt. Nur vier Spiele wurden verloren, dafür remisierte man aber auch am häufigsten (fünfmal). Das Heim-1:5 gegen Hemau ausgeklammert, war man stets mindestens auf Augenhöhe mit dem Gegner. Im siebenköpfigen Aufstiegsrennen der Kreisliga 2 ist für die Undorfer noch alles drin. Wir haben nichts zu verlieren, können nur gewinnen und absolut befreit aufspielen, sagt Roderer. Gegen einen Aufstieg würde sich in Undorf jedenfalls keiner wehren. Allerdings schmerzt der Abgang von Philip Uhrmann, der zweieinhalb Jahre lang auch Spielertrainer des ASV war und nun also von Severin Müller beerbt wird. Uhrmann verabschiedete sich im Winter nach sechs Jahren Richtung Ziegetsdorf. Auch wegen seiner Torgefahr ist Uhrmann nur schwer zu ersetzen.

Die Entscheidungen des Verbandes trägt der Verein so mit. An erster Stelle stünde in jedem Fall die Gesundheit jedes Einzelnes, so Roderer. Der 65-Jährige hätte mit einem Abbruch der laufenden Runde auch kein Problem gehabt, kann sich mit der gefundenen Lösung einer Saisonfortsetzung auf Kosten der Saison 20/21 aber anfreunden. Es hat schon Sinn, so wie es ist. Wenn du im Herbst doch noch nicht spielen darfst, würde die neue Saison erst im Frühjahr anfangen. Es ist ja alles ungewiss, überlegt Roderer. So ist es meines Erachtens die gerechteste und beste Lösung.

Aufrufe: 018.6.2020, 15:00 Uhr
Florian WürtheleAutor