Nachwuchsarbeit läuft auf Hochtouren

Dem engagierten Jugendleiter Christian Groitl und seinem Stellvertreter und Jugendkoordinator Edwin Hemmerich unterstützen in dieser Saison seit einiger Zeit drei weiter Bereichsleiter: Alexander Köstlinger (U9/U11), Andreas Klebl (U13/U15) und Tommy Polster (U17/U19) managen ihre Mannschaften und stellen den ersten Ansprechpartner für alle Betreuer, Trainer, Spieler und Spieler-Eltern dar. Dieser neue Weg sorgte für einen wahren Push im Chamer Jugendfußball. Christian Groitl ist voll des Lobes über seine Mitarbeiter in der Führung, die sich die anfallenden Aufgaben sehr gut aufteilen. Unter dieser Riege stehen insgesamt 29 Trainer und Betreuer parat, die den täglichen Trainings- und Spielbetrieb mit ihren Teams bestreiten.

"Wir müssen arbeiten wie in einem kleinen Unternehmen", so umschreibt Groitl den Nachwuchsbereich beim größten Sportverein im Landkreis Cham. "Rücksicht auf die Interessen der Anderen und die Eigenschaft sich in ein System einzuordnen sind genauso gefragt, wie der Wille und die Leistungsbereitschaft, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Erfreulich ist, dass sich in den letzten Monaten ein größeres Interesse der kommunalen Politik und der regionalen Wirtschaft auftut. Bürgermeisterin Bucher stattete den Nachwuchskickern in letzter Zeit den einen oder anderen Besuch ab und konnte sich über den Mehrwert, den die Chamer Fußballabteilung der Stadt Cham im Bereich der Integration oder Jugendbetreuung zurückgibt, informieren. Zudem vertritt der ASV als einziger Verein den Stadtnamen Cham in der Oberpfalz und ganz Bayern auch überregional äußerst erfolgreich."

Auch die Chamer Firmen haben erkannt, dass die sportbegeisterten Kinder und Jugendliche in ein paar Jahren vielleicht die dringend benötigten Auszubildenden ihrer Firmen sein könnten. Durch den Heimatbezug über den Verein, kehren überdurchschnittlich viele nach abgeschlossenem Studium wieder in ihre Heimatregion zurück. Beispiele dafür gibt es etliche. Aus Sicht der ASV-Verantwortlichen ist ein Erfolgsgrund die gewisse Alleinstellung im Landkreis Cham. Mit einem eigens ausgearbeiteten Marketingkonzept stellen die ASV-ler so manchen großen Verein in den Schatten. Das Logo „Heldenschmiede – Kicker-Nachwuchs des ASV Cham“ war das erste Produkt, dass in Kooperation mit der Chamer Werbeagentur Chilipaper kreiert wurde. Mittlerweile genießt dieses Logo schon einen eigenen Markenschutz beim Deutschen Patentamt, da es bereits Nachahmer gab.

Unter Heldenschmiede-Logo eigenes Marketing Konzept

Seit knapp zwei Jahren lässt sich die Jugendleitung in zeitlichen Abständen immer wieder neue Aktionen unter dem „Heldenschmiede“ Motto einfallen. Neben T-Shirt und Aufklebern gibt es mittlerweile Minitrikots und Fanklatschen, mit denen unter anderem die Herrenmannschaft schon lautstark unterstützt wurde. Zur Weihnachtszeit erhielten die Spieler Adventskalender, die aber auch als Geschenk den Kindern von St. Gunther viel Freude bereiteten. Pünktlich zum Schulbeginn durften sich die ASV Nachwuchskicker auf die Heldenschmiede Stundenpläne freuen.

Laut Jugendleiter Groitl steht bereits die nächste Aktion schon in den Startlöchern. Auf der eigenen Facebook-Seite wurde schon mal das Interesse aller Freunde geweckt. "Trotz der vielen positiven Entwicklungen in den letzten Jahren muss vor allem im sportlichen Bereich wieder mehr kommen. Allein das Mitspielen an der BOL-Spitze ist zu wenig für den Chamer Nachwuchs. Uns drückt aber nicht nur hier der Schuh, auch die Situation der Sportplätze vor allem deren Anzahl ist für die Größe des Chamer Stadtvereins zu wenig. Abhilfe wird unter anderem der neue Kunstrasen bringen, mit dessen Baubeginn bereits begonnen wurde. Sollte der Neubau der Stadthalle am bisherigen Standort realisiert werden, brauchen wir vor allem die Junioren-Kicker rechtzeitig einen Ausweichplatz, der die Ausmaße des bisherigen Platzes nicht unterschreitet", spricht Groitl vor allem in den jetzt kommenden Wintermonaten das Problem Sportplätze an.

Während die Jugendmannschaften im Umkreis weniger werden - Stadtvereine wie die DJK Vilzing oder der FC Katzbach haben bis auf die F- und E-Junioren ihre Jugend in die Gemeinde Willmering als Zusammenschluss JFG Chamer Land zusammengeführt , oder die SpVgg Windischbergerdorf die mit dem SV Runding zur SG Schloßberg verschmolz und die Stadt Cham ebenfalls verließ, steigt die Anzahl der fußballbegeisterten Kids und Jugendlichen beim ASV Cham stetig an. "Diese Entwicklung ist eine Chance aber zugleich eine große Herausforderung für den ASV. Das Finden von Trainern und Betreuern bringt die Verantwortlichen jährlich immer wieder an die Belastungsgrenzen. Es müssen qualifizierte Übungsleiter und Betreuer sein, damit die Spieler eine gute Ausbildung erfahren", legt Christian Groitl die Messlatte hoch.

Aktuell arbeiten zwei B- und sechs C-Lizenz Trainer für die Nachwuchskicker. Der monetäre Aufwand ist enorm und erfordert viel Arbeit Unterstützung des gesamten Teams. Fußball muss für die Eltern ein bezahlbarer Sport bleiben aber Leistungssport verlangt auch in der Jugend eine Mehrleistung von allen Beteiligten. Über die Kinder und Jugendlichen, die durch Facebook, Playstation, oder Computerspielen beim ASV viele gesunde, weil sportliche Alternativen finden, hat Jugendleiter Groitl nur Worte des Lobes: "Engagiert, ehrgeizig und motiviert ist die Jugend von heute und vor allem höflich und diszipliniert, was durch ihre Zielstrebigkeit resultiert. Die Chamer „Heldenschmiede“ ist gut aufgestellt und will sich ständig weiterentwickeln. Vereine, die keinen so großen Wert auf die Jugendarbeit legen, werden auf Dauer Schiffbruch erleiden und nicht überleben können." Sie sollten laut Meinung von Jugendleiter Groitl vom Verband mehr Druck erfahren und auch keine Aufstiegsberechtigung über die regionalen Ligen erhalten. Nur so könne der Verband den Retortenvereinen ohne Unterbau etwas auf die Sprünge helfen.

Der ASV Cham wird weiterhin auf den Faktor Jugend setzen und seine Herrenteams mit jungen Spielern aus der Region besetzen. Dies hat sich in all den Jahren bestens bewährt. Das zeigt auch der derzeitige Landeligakader, in dem viele Spieler stehen, die durch alle Junioren-Stationen gegangen sind und auch solche, die höherklassig in ASV-Juniorenteams spielten, zunächst zu ihren Heimatvereinen zurückkehrten, um dann aber wieder an die Further Straße zu wechseln. Aber auch die Platzierung in der neuen Landesliga Mitte, wo der ASV Cham mit einen vor Saisonbeginn kaum für möglich gehaltenen zweiten Tabellenplatz in die Rückrunde ging.