Wird es die "bislang schönste" Saison?

Fupa-Redakteur Johannes Hutzler sprach mit Sebastian Hofstetter:

Fupa: Servus Sebastian, mit deiner Mannschaft stehst du nach 5 Spielen und 13 Punkten an der Spitze der Kreisklasse West. Die Frage danach, ob du zufrieden bist mit der Platzierung erübrigt sich somit, aber wie zufrieden bist du mit eurem Spiel?

Sebastian Hofstetter: Mit unserem bisherigen Saisonverlauf sind wir natürlich äußerst zufrieden. Nach dem Abstieg aus der Kreisliga und dem damit verbundenen Umbruch in unserer Mannschaft befinden wir uns auf einem sehr guten Weg.

Die von uns zu Beginn der Saison festgelegten Ziele eines erfolgreichen Neuaufbaus und einer Platzierung im vorderen Drittel der Tabelle konnten wir bislang erfolgreich umsetzen, wobei man nach lediglich 5 Spieltagen sicherlich nur von einer Momentaufnahme sprechen kann, abgerechnet wird schlussendlich nach dem letzten Spieltag.

Unser Spiel selbst weißt heuer eine wesentlich höhere Qualität und Variabilität auf, vor allem die Arbeit gegen den Ball funktioniert deutlich besser als noch während der Abstiegssaison. Auch in der Offensive sind wir heuer stärker besetzt, wobei jedoch unsere Chancenverwertung noch zu wünschen übrig lässt und wir bislang nur 7 Tore erzielen konnten.

Aufgrund der zahlreichen jungen Spieler fehlt unserem Spiel leider noch die Konstanz, was sich deutlich gegen den SV Seebarn und den TSV Trausnitz zeigte, gegen die wir doch etwas glücklich mit 1:0 gewinnen konnten.

Wir verfügen sicherlich noch über weiteres Verbesserungspotential, wo genau ich jedoch unsere Schwächen sehe, möchte ich jetzt hier dann doch nicht offenlegen.

Fupa: Nach dem Abstieg in der vergangen Spielzeit habt ihr euch als Ziel gesetzt, erst mal in der Liga anzukommen. Wie hat sich eure Zielsetzung nach den ersten 5 Spielen verschoben?

Sebastian Hofstetter: Ganz einfach: Gar nicht.

Wir wollten und wollen eine Mannschaft aufbauen die einerseits erfolgreich Fußball spielt, in der es andererseits aber auch Spaß macht, ein Teil dieses Teams zu sein. Und beides braucht nun mal seine Zeit. Nach nur 5 Spieltagen wäre es vermessen, nun plötzlich die Ziele höher zu stecken und damit unnötigen Druck auf unsere junge Mannschaft aufzubauen. Zudem sind wir neu in der Liga, was bedeutet, dass wir viele unserer Gegner und deren Stärken und Schwächen noch nicht richtig einschätzen können. Für uns wäre es deshalb ein äußerst erfolgreiches Jahr, wenn wir einen Platz unter den ersten 5 Mannschaften einnehmen und gleichzeitig unsere Mannschaft über die Saison hinaus zusammenhalten könnten. Meiner persönlichen Meinung nach steckt noch weiteres, großes Potential in diesem Team, wenn es die Zeit erhält, zusammenzuwachsen und unsere jungen Nachwuchskräfte weitere Erfahrungen im Herrenbereich sammeln können. Gleichzeitig würde ich mich natürlich auch für jeden unserer Jungs freuen, wenn dieser den Sprung in unser Bezirksligateam schaffen sollte.

Fupa: Eure Abwehr hat bislang nur 2 Tore in 5 Spiele hinnehmen müssen. Was ist für dich der Schlüssel für das bislang hervorragende Defensivverhalten?

Sebastian Hofstetter: Einer der Gründe hierfür liegt sicherlich in der Umstellung vom Spiel mit Libero auf eine Viererkette, was nach einiger Eingewöhnungszeit auch immer besser klappt. Auch personell sind wir heuer im Abwehrverbund besser aufgestellt als noch in der letzten Spielzeit, wodurch wir Ausfälle in der Defensive wesentlich besser kompensieren können (bislang wurde noch kein Spiel mit derselben Abwehrformation bestritten). Doch auch unserem Torwart Thomas Meier gebührt Anerkennung, da er stets ein sicherer Rückhalt für unsere Mannschaft ist.

Fupa: Auf der anderen Seite hat nur der Tabellenletzte aus Pullenried weniger Tore wie ihr erzielt. Sicherlich reicht ein Tor, wenn man zu Null spielt, aber siehst du hier Verbesserungsbedarf für die weitere Saison?

Sebastian Hofstetter: Natürlich wäre es auch uns lieber, die Spiele höher zu gewinnen und schon früher den Sack zuzumachen, doch auch für ein 5:0 erhält man schließlich nur 3 Punkte. Außerdem darf man nicht außer Acht lassen, dass wir von unseren bisherigen fünf Spielen vier auf fremdem Platz bestreiten mussten, davon zwei gegen die Topteams aus Winklarn (0:0 Unentschieden) und Altenschwand (1:0 Sieg). Ankreiden lassen müssen wir uns sicherlich unsere Chancenverwertung, vor allem einige der sogenannten „100-Prozentigen“ haben wir bislang doch zu leichtfertig vergeben, was zum Teil sicherlich auch etwas an der Unerfahrenheit unserer jungen Offensivkräfte liegen dürfte. Positiv möchte ich hierbei jedoch auch hervorheben, dass unsere Jungs, wenn sie mal in Fahrt kommen, wirklich äußerst sehenswürdige Angriffe vortragen, und wir heuer in der komfortablen Situation sind, in jedes Spiel mit der Gewissheit zu gehen, immer für ein Tor gut zu sein.

Fupa: Als Kapitän der 2.Mannschaft zeigst du Woche für Woche überzeugende Leistungen, bist aber über unregelmäßige Einsätze in der 1.Mannschaft in den letzten Jahren nicht hinaus gekommen. Was sind deine persönlichen Ziele für deine weitere fußballerische Laufbahn?

Sebastian Hofstetter: Natürlich würde auch ich mich freuen, regelmäßig mit unserer ersten Mannschaft in der Bezirksliga Süd aufzulaufen. Doch man sollte sich und seine Leistungen dann doch auch selbstkritisch einschätzen können: in den letzten Jahren gab es eben immer wieder Teamkameraden, die eher dem Anforderungsprofil des Trainers entsprachen, weshalb es meist nur zu einem Platz als Ergänzungsspieler im Kader unserer Ersten gereicht hat. Ich bin jedoch mit meiner Rolle und der unserer zweiten Mannschaft hier beim ASV sehr zufrieden, und sehe keinen Grund, mir einen anderen Verein zu suchen, nur um in einer ersten Mannschaft spielen zu können. Schon alleine die Tatsache, dass die 1. und 2. Mannschaft hier bei uns miteinander trainieren, ermöglicht uns Spielern der Zweiten ein qualitativ äußerst hochwertiges Training, was sicherlich auch zum bisher guten Abschneiden des Teams beigetragen hat.

Als einer der älteren, erfahrenen Spieler der zweiten Mannschaft sehe ich deshalb meine Aufgaben in den nächsten Spielzeiten vor allem darin, die jungen Spieler zu führen und aktiv die Kameradschaft und das gute Klima in unseren Teams mitzugestalten.

Fupa: Am nächsten Spieltag gastiert mit dem starken Aufsteiger aus Niedermurach die einzige Mannschaft, die neben euch noch ungeschlagen ist, im Naabtalpark. Was rechnet ihr euch gegen diesen Gegner aus?

Sebastian Hofstetter: Der FC Niedermurach ist für uns einer der großen Unbekannten in der Kreisklasse West, gegen den wir meines Wissens nach noch nie ein Spiel bestritten haben. Der FC scheint seine Stärken vor allem in der Offensive zu haben (15 Tore – Topwert der KK West), weshalb unsere Defensive auch in diesem Spiel wieder stark im Fokus stehen dürfte. Sollten wir gegen den ambitionierten Aufsteiger aus Niedermurach an die Abwehrleistungen der letzten Spiele anknüpfen können, rechne ich mir auf jeden Fall einen Punkt aus, sollte gar die 0 stehen, dürften die drei Punkte im Naabtalpark bleiben. Mit einem Unentschieden könnten wir aber nichts desto trotz durchaus gut leben, auch wenn ihr uns dies wieder als vermeintliches Understatement auslegen dürftet.

Fupa: Zu guter Letzt: Worauf freust du dich in dieser Saison besonders?

Sebastian Hofstetter: Vor allem die beiden Derbys gegen den SC Teublitz, bei dem inzwischen viele ehemalige Mitspieler zum Team zählen (Christoph Stenzel, Christian Edhofer, Benjamin Birzer, Daniel Stahl, Michael Dürr, Jürgen Niedermeier, Gökhan Karabayir, René Leitmeier), dürften äußerst interessant werden. Noch mehr freue ich mich jedoch auf unsere zahlreichen mannschaftsinternen Veranstaltungen (Hüttenwochenende, Weihnachtsfeier, der ein oder andere gesellige Mannschaftsabend, Dultausflug, Abschlussfahrt, etc.). Sollten diese das gleiche Niveau erreichen, das wir heuer auf unserem Bürgerfest vorgelegt haben, könnte diese Saison zu meiner bislang schönsten werden.