2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
– Foto: dpa (Symbolbild)

Skandalspiel ASV Antdorf gegen FSV Höhenrain geht vors Sportgericht

Zwei Verfahren wegen Schiedsrichterbeleidigung laufen

Der Vorfälle beim Kreisklassenspiel zwischen dem FSV Höhenrain und dem ASV Antdorf am vergangenen Sonntag ziehen Konsequenzen nach sich.

Beim Kreissportgericht Zugspitze sind zwei Verfahren wegen Schiedsrichterbeleidigung anhängig. Beschuldigt werden Antdorfs Trainer Hans-Peter Oswald und sein Spieler Nikola Spasic. Ausgenommen von der Verhandlung bleiben die Geschehnisse nach Spielende im Kabinentrakt des Höhenrainer Sportheims. Wie die Polizei ermittelte, soll ein 28-jähriger Kicker des FSV von einem 25-jähriger Antdorfer Spieler niedergeschlagen worden sein, was dieser jedoch bestreitet.

„Er hat Sachen gesagt, die unter der Gürtellinie waren“

Oswald war schon während der Partie von Referee Vitus Waibel verwarnt worden. Nach dem Abpfiff äußerte sich der Trainer erneut in ungebührlicher Weise gegenüber dem Unparteiischen, was die Rote Karte nach sich zog. Auch Spasic ließ sich zu Beleidigungen gegenüber Waibel hinreißen. „Er hat Sachen gesagt, die unter der Gürtellinie waren“, behauptet Klemens Wind. Der Obmann der Schiedsrichtergruppe Weilheim kommentierte die Vorfälle in Höhenrain, weil Waibel in einem laufenden Verfahren als Zeuge involviert ist und sich deshalb nicht persönlich äußern wollte. Der Schriri-Chef verwahrte sich gegen die Polemik, mit der Oswald im Weilheimer Tagblatt die Leistung des 20-jährigen Referee verunglimpft hatte („was der gepfiffen hat, übertrifft alles“). Wind stellte klar, dass Waibel trotz seines jungen Alters „einer der Besten“ in seiner Riege sei. „Er ist ein junger Kerl, der ruhig bleibt“, charakterisierte er den Nachwuchsschiedsrichter, der bereits Spiele bis zur Bezirksliga leitet. Diese Gelassenheit war in der Schlussphase der Partie besonders gefordert, die äußerst hitzig verlief.

„Wir sind nicht dafür zuständig, wenn sich die Vereine rumkloppen“

Wind attestierte seinem Schiedsrichter, dass er in den kritischen Situationen mit seinen Entscheidungen angemessen und souverän auf die Regelverstöße der beiden Mannschaften reagiert habe. Als Waibel die Partie nach 96 Minuten beendete, kam es zu tumultartigen Szenen auf dem Platz, an denen neben den Spielern auch Zuschauer beteiligt waren. Ungefähr zwei Dutzend Personen gerieten aneinander. Während der Ordnungsdienst versuchte, die Streithähne zu beruhigen, zog sich der Referee aus dem Brennpunkt des Geschehens zurück und lief zur Kabine, wie es den Anweisungen der Schiedsrichtergruppe entspricht. „Wir sind nicht dafür zuständig, wenn sich die Vereine rumkloppen“, erklärte Wind, dass die Verantwortlichkeit seiner Leute an dieser Stelle endet. Der Ball liegt nun beim Kreissportgericht, das über die beiden Verfahren zu befinden hat. Waibel hat als Augenzeuge seinen Bericht bereits abgegeben. Möglicherweise kommt es zu einer mündlichen Verhandlung, nach der ein Urteil gefällt wird.

Aufrufe: 013.11.2019, 10:04 Uhr
Weilheimer Tagblatt / Christian HeinrichAutor