2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Es dauerte eine halbe Stunde, dann legte der TSV Langquaid (blau) die Scheu im Derby ab. Foto: Roloff
Es dauerte eine halbe Stunde, dann legte der TSV Langquaid (blau) die Scheu im Derby ab. Foto: Roloff

Spätes Tor verdirbt Langquaider Party

Langquaid führt bis zur 92. Minute – dann schlägt der ATSV zu +++ Abensberg feiert glücklichen Auswärtssieg in Ergolding.

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Das Bezirksliga-Derby in der Staffel West zwischen TSV Langquaid und ATSV Kelheim fand mit 2:2 (0:1) keinen Sieger. Im bis in die Nachspielzeit wendungsreichen Nachbarduell beherrschten die Kelheimer die erste halbe Stunde. Ab dem 0:1 (25.) eroberte sich Langquaid die Hoheit und kippte den Spielstand. Allerdings verpassten es die Laabertaler, den Sieg in der Schlussphase mit vier Hochkarätern einzutüten. Die Kelheimer reagierten in der Extrazeit mit dem 2:2 durch den eingewechselten Florian Boiger.

Langquaids Coach Helmut Wirth stellte die positive Antwort seiner Mannschaft auf den energischen Start des ATSV Kelheim in den Vordergrund. „Großes Kompliment an meine Mannschaft, die sich gegen anfangs überlegene Kelheimer ins Spiel gekämpft hat. Wir haben den Favoriten in einem riesigen Derby ins Taumeln gebracht. Unser Sieg wäre aufgrund der zweiten Halbzeit verdient gewesen. Leider haben wir uns am Schluss nicht belohnt. Dabei hätten wir den Ball einfach in den Wald hauen müssen“, so Wirth.


ATSV spielt zunächst dominant
Tatsächlich trat der ATSV Kelheim vor 250 Zuschauern zunächst dominant auf. Bereits nach fünf Minuten dribbelte sich Dominik Schandri in den Strafraum und schob den Ball an Langquaids Schlussmann Johannes Groß vorbei, doch Zdenek Becka verhinderte auf der Torlinie den Rückstand. Die ATSV-Kicker blieben am Drücker und erzielten folgerichtig dass 0:1: Nach einer zu kurz abgewehrten Ecke kam der Ball in zentraler Position außerhalb des Strafraums zu Christian Siller, der sich gegen zwei Mann durchsetzte und das Spielgerät aus 18 Metern in den Torwinkel schlenzte (25.).

Mit dem Gegenzug vermeldeten die Langquaider bei einem Kopfball, den ATSV-Keeper Raphael Marhöfer parierte, ihre erste gefährliche Aktion (26). Fünf Minuten später musste Marhöfer bei einem Kopfball von Becka erneut reagieren. Die Hausherren kamen immer stärker auf. Das 1:1 schien bei einem Volleyknaller von Kay Baitz an die Unterkante der Latte fällig (45.), ließ aber bis zur 50. Minute auf sich warten. Serhii Honcharenko erzielte den Ausgleich, als er nach einer Ecke unbedrängt im Strafraum an den Ball kam und erfolgreich abzog. Langquaid blieb die aktivere Mannschaft. Zehn Minuten vor Schluss bugsierte Benjamin Huber einen Volleyschuss aus 18 Metern zur verdienten Führung in den Torwinkel. In der finalen Phase konterten sich die Gastgeber zu weiteren vorzüglichen Einschussmöglichkeiten. Huber vergab zweimal allein vor Torhüter Groß (83./90.), zudem verpassten zwei Schüsse von Andreas Pollakowski jeweils knapp ihr Ziel (86./89.). Die Strafe folgte nach einer der wenigen Kelheimer Offensivaktionen im zweiten Durchgang. Thomas Rappl baute den Spielzug über die linke Außenbahn auf, Schandri flankte und Boiger köpfte zum 2:2 ein (90.+2). „Die Gasteber hatten am Schluss die klaren Chancen zur Entscheidung, aber wir haben das 2:2 gemacht“, freute sich ATSV-Spielertrainer Michael Stuhlfelder über die späte Reaktion seiner Mannschaft. „In der ersten halben Stunde haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht und alle Vorgaben umgesetzt. Dann hat sich Langquaid in die Partie gekämpft und wir haben besonders im zweiten Durchgang keine Mittel mehr gefunden.“


Abensberg trifft kurz vor Schluss

Ebenfalls über ein spätes Tor durfte die dritte Landkreis-Mannschaft in der Bezirksliga jubeln. Trotz einer laut Abteilungsleiter Sebastian Kneitinger „schwachen Leistung“ holt der TSV Abensberg den zweiten Sieg in Folge und gibt die Rote Laterne der Bezirksliga West ab. Beim FC Ergolding gelingt den Babonen ein hart erkämpftes 1:0. Der entscheidende Mann für die Babonen war der eingewechselte David Scheer, der in der 84. Minute das Tor des Tages erzielte. Scheer profitierte dabei von einer Unachtsamkeit der Ergoldinger Defensive. „Der Sieg war glücklich“, sagte Kneitinger nach dem Spiel. „Ergolding war klar spielbestimmend und unsere erste Halbzeit war gruselig. Wir hatten sehr viele Fehler im Spielaufbau, mehr als zehn Ecken gegen uns, haben aber zumindest gut verteidigt.“ In Hälfte zwei wurde es zwar dann „besser, aber immer noch nicht wirklich gut“, sagte Kneitinger. Dennoch nahmen die Babonen den ersehnten Dreier mit nach Hause. Die Abensberger sind durch den Auswärtserfolg wieder mitten im Geschehen, klettern in der Tabelle um drei Positionen nach oben auf Relegationsplatz Nummer 13 und liegen nur noch drei Zähler hinter dem TSV Langquaid. Kneitinger hofft nun, „dass wir durch den zweiten Sieg in Folge wieder Selbstvertrauen getankt haben und gegen Vilsbiburg auch wieder spielerisch in die Spur finden.“

Aufrufe: 022.10.2017, 17:33 Uhr
Alexander Roloff und Benjamin NeumaierAutor