2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
– Foto: www.paulmedia.lu (Archiv)

Sportminister macht Fußballclubs Vorwürfe

Streitpunkt Dienstleistungsverträge und damit verbundene Hilferufe aus einigen Vereinen stoßen Dan Kersch übel auf

In gleich zwei Artikeln, darunter einem Interview mit Sportminister Dan Kersch, behandelte lequotidien.lu gestern die „verpasste Chance“ einiger Fußballvereine, sich professioneller aufzustellen.

Zwar geht der Sportminister davon aus, dass der Fußball diese Krise überleben wird, vielleicht sogar besser als andere Sportverbände, da die meisten Vereine die richtigen Wege eingeschlagen hätten und auch, weil der Fußball über weitaus größere finanzielle Mittel verfüge, als andere Sportarten. Dennoch spart Minister Kersch nicht an Kritik!

Da der Sport generell privat organisiert ist, weigert er sich in seiner Funktion, bestimmten Verbänden oder Vereinen über sein Ministerium direkt zu helfen. Sein erster Kontakt mit der Sportwelt sei der COSL und wenn er trotzdem direkt mit einem Verband spricht, dann nur, nachdem der COSL darüber in Kenntnis gesetzt wurde.

Die in den letzten Wochen oft zitierten Dienstleistungsverträge („contrats de louage de service“) sieht Kersch aber als eine Methode, die von Vereinen eingesetzt wurde, um gewisse Regeln zu umgehen, wie z.B. das Zahlen von Sozialbeiträgen. Die Vereine, die bisher so verfuhren, würden nun merken, dass sie besser dem Beispiel derer gefolgt wären, die ihre Spieler als normale Angestellte verpflichtet hätten. Diese haben nämlich nun Anspruch auf soziale Leistungen. „Jeder weiß, dass in diesem Zusammenhang anormale Sachen ablaufen, doch wir werden jetzt keine öffentlichen Gelder aufwenden, um diese Probleme zu lösen“ so ein verärgerter Sportminister gegenüber lequotidien.lu.

In seinem zweiten Artikel spricht das Online-Portal von einer verpassten Chance des Fußballs, der in Form des Ligaverbandes LFL vor drei Jahren mit dem damaligen Sportminister Romain Schneider zusammenkam, um genau diese Themen zu besprechen. Passiert ist seitdem nichts, auch wenn man damals nicht wissen konnte, dass diese Vertragsprobleme jetzt eine solche Tragweite bekommen würden. So bleibt zu hoffen, – und dies ist jetzt unsere Meinung – dass die Fußballclubs aus dieser Situation lernen werden und dass sich auch die FLF bewusst wird, dass es in Zukunft klarer Regeln bedarf, welche Verträge zulässig sind und welche nicht!

Aufrufe: 08.4.2020, 12:00 Uhr
Paul KrierAutor