2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Pascal Noack, der Torhüter der TSG Pfeddersheim II, holt FSV-Kapitän Simon Schmitt von den Beinen.
Pascal Noack, der Torhüter der TSG Pfeddersheim II, holt FSV-Kapitän Simon Schmitt von den Beinen.

Alle sehen ,,Rot"

Saulheims Kapitän muss nach rüder Notbremse des Pfeddersheimer Keepers verletzt vom Platz

SAULHEIM. Trotz des Ausgleichstreffers in den Schlussminuten wollte bei Saulheims Bezirksliga-Fußballern nach Spielende keine wirkliche Freude aufkommen. Der Grund war die Erinnerung an eine rüde Notbremse von TSG Pfeddersheims Torhüter Pascal Noack. Er senste anfangs FSV-Kapitän Simon Schmitt im Strafraum um. Dafür gab der Schiedsrichter neben dem Elfmeter eine Karte. Aber nicht die Rote, wie allgemein erwartet, sondern nur die Gelbe. Damit zog er sich den Groll der einheimischen Fans zu.

Falsch lagen die Zuschauer, die nach einem Platzverweis für Noack riefen, nicht. Dass FSV-Coach Oliver Schmitt die Forderung unterstützte, hätte man noch mit dem Hinweis auf die Vereinsbrille abtun können. Doch auch Pfeddersheims Trainer Björn Miehe erkannte an: „Das war eine Rote Karte.“ Wenige Augenblicke später schickte er seinen Ersatzkeeper schon zum Warmmachen.

Simon Schmitt brach sich bei dieser Attacke glücklicherweise nichts. Ans Weiterspielen war aber nicht mehr zu denken, wie er wenig später erzählte: „Ich habe nochmal probiert zu laufen, aber es ging nicht mehr.“ Das Foul und die Sekunden danach hatte er sehr bewusst wahrgenommen. Seines Erachtens hätte es die Rote Karte geben müssen. Sogar der Linienrichter habe Rot gesagt.

Am Abend gab es aus dem Saulheimer Lager eine erste Diagnose. Demnach hat sich Schmitt bei dieser Attacke eine „brutale Prellung am Knie“ zugezogen. Er hoffte, am folgenden Tag arbeiten zu können – humpelnd.

Diese schlimme Szene ereignete sich nach zehn Minuten. Und sie hatte, da war sich Oliver Schmitt sicher, wettkampfentscheidende Bedeutung. Gegen zehn Pfeddersheimer über 80 Minuten, da wären die drei Punkte in Saulheim geblieben, meinte er. Der Punktgewinn, den Sascha Winsi in der Schlussphase durch das 1:1 sicherstellte, war da nur ein schwacher Trost.

Die geladene Stimmung im Stadion an der Mühlbachaue wurde durch den weiteren Spielverlauf zusätzlich angeheizt. Denn die Gäste gingen in Führung. Auf Vorlage von Besart Morina lochte Lukas Springer kurz vorm Wechsel ein. Der Treffer überraschte, weil er keineswegs dem Spielverlauf entsprach.

Der FSV Saulheim blieb über weite Strecken blass. Hochkarätige Chancen waren Mangelware. Und die Gäste? Die verlegten sich im zweiten Abschnitt aufs Kontern. Treffend kommentierte Miehe: „Wir haben nicht viel fürs Spiel gemacht, konnten uns aber trotzdem einige Chancen herausspielen“.

Drei Minuten vorm Spielende kam es dann zu der versöhnlicher stimmenden Aktion. Florian Vogelsang setzte sich auf Außen durch, spielte auf den ehemaligen Alzeyer Sascha Winsi. Ihm glückte mit seinem ersten Tor für den FSV ein immens wichtiger Treffer, wie Trainer Schmitt später erleichtert feststellte: „Durch das Unentschieden halten wir die TSG Pfedderseheim weiter auf Distanz“.



Aufrufe: 031.10.2016, 07:30 Uhr
Janik DreiseitlAutor