2024-04-30T13:48:59.170Z

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Sein Wechsel zu den Nullachtern schlug Wellen: Alija Kapidzija (rechts, mit dem Weiler Martin Braun) | Foto: Matthias Konzok
Sein Wechsel zu den Nullachtern schlug Wellen: Alija Kapidzija (rechts, mit dem Weiler Martin Braun) | Foto: Matthias Konzok

Alija Kapidzija: Ein Murger als Laufenburger Eckpfeiler

20-jähriger Offensivspieler hat sich beim SV 08 Laufenburg als Stammkraft etabliert +++ Wechsel von Murg zu den Nullachtern schlug hohe Wellen

Der SV 08 Laufenburg erlebt erneut eine schwierige Saison. Auch nach der Rückkehr des letztjährigen Retters Stefan Scheuble läuft es im Abstiegskampf noch nicht rund. Gegen den direkten Konkurrenten Efringen-Kirchen müssen die Nullachter nun gewinnen. Praktisch, wenn man einen Edel-Offensivspieler wie Alija Kapidzija in seinen Reihen hat.
Wenn Kapidzija trotz seiner gerade einmal 20 Jahre bereits eines sicher sagen kann, dann dass jeder Wechsel Wellen schlägt. Als es den damals 18-Jährigen im Sommer 2015 von seinem Heimatclub SV BW Murg nach Laufenburg zog, war das Gezeter groß. Laufenburg nehme dem Kreisligisten eines der größten Talente weg, hieß es hinter vorgehaltener Hand. „Murg hätte mich gerne gehalten“, weiß Kapidzija.

Den Wechsel in die Landesliga hat er nicht bereut. Bereits vergangene Saison war er auf Anhieb Leistungsträger, traf in 26 Spielen sieben Mal. Mit seiner Schlitzohrigkeit und den Dribblings hat er sich unverzichtbar gemacht. Seine Vielseitigkeit macht ihn wichtig: Mal startet er als Zehner, mal auf der Außenbahn. „Auch im Sturm und im defensiven Mittelfeld bin ich eingesetzt worden“, erzählt Kapidzija, der in Freiburg seinen Bachelor in Sportwissenschaften macht.

Coach Stefan Scheuble: „Alija ist ein großes Talent“

Kapidzija verbringt viel Zeit auf der Straße. Denn der junge Mann wohnt nach wie vor in Murg. „Das ist schon stressig, aber die beste Lösung“, erklärt der Rechtsfuß, der in dieser Runde bisher einmal traf. Die Nullachter sind froh, dass Kapidzija die Pendlerei auf sich nimmt. „Er ist schon ein großes Talent“, lobt Scheuble. Einzig die Verspieltheit gibt dem Trainer zu denken. „Er muss schneller abschließen“, sagt Scheuble. Und der Schützling lobt den Lehrmeister: „Er redet viel mit uns, die Beziehung stimmt“, sagt Kapidzija.

Apropos Scheuble: Auch da hat Kapidzija etwas gelernt. Wenn es bei den Nullachtern brennt, wird Scheuble gerufen. Dreimal schon holten ihn die Verantwortlichen für die Rückrunde, dreimal enttäuschte er die Erwartungen nicht und packte den Klassenerhalt. Dieses Jahr ist hingegen ein Novum. Als Thomas Lindemann Mitte September zurücktrat, bat man erneut Scheuble zum Löschen. Das Brimborium war ähnlich wie bei Kapidzijas Wechsel groß. Lindemann warf dem Team vor, auf einer rosa Wolke zu leben, die Spieler bemängelten die schlechte Beziehung zum Übungsleiter.

Dieses Jahr also trat Feuerwehrmann Scheuble den Dienst bereits in der Hinrunde an. Und auch nur für die Hinrunde. Denn nach der Winterpause ist Schluss. „Das war kommuniziert, ich bin zu Jahresbeginn auf Reisen, da kann ich nicht weitermachen“, erklärt der Oberstudienrat. Im Tabellenkeller eine schwierige Situation für den Verein. „Wir werden es trotzdem packen“, ist Kapidzija sicher. Die Erfahrung des letztjährigen Abstiegskampfes könnte Trumpf werden. „Wir kennen die Situation.“

Auf wessen Kommando Kapidzija ab Januar hört, ist unklar. Gemunkelt wird, dass der reaktivierte Norbert Schneider die Rolle des Coaches übernimmt. Derzeit fungiert der 33-Jährige als Co-Trainer. Am Samstag kommt mit Efringen-Kirchen der direkte Tabellennachbar. Laufenburg wird da wieder auf die Ideen seines Mittelfeldmanns setzen. Letztes Jahr gewannen die Nullachter beide Partien. „Wir haben gute Chancen, zu gewinnen“, vermutet Scheuble. „Wir werden einen Schritt nach vorne machen“, verspricht Kapidzija. Auch mit seinem Wechsel aus der Kreis- in die Landesliga hat er einen Schritt nach vorne gemacht.
Aufrufe: 017.11.2016, 21:00 Uhr
Jakob Schönhagen (BZ)Autor