2024-05-02T16:12:49.858Z

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Ein halbes Jahr lang eine idyllische Heimat: Heimspielatmosphäre beim GSV Megas Alexandros. F: Eduard Weigert
Ein halbes Jahr lang eine idyllische Heimat: Heimspielatmosphäre beim GSV Megas Alexandros. F: Eduard Weigert

Alexander der Große sucht eine Heimat

Alltag in der A-Klasse 7 - Teil 13: Der GSV Megas Alexandros braucht einen Sportplatz für seine kleinen und großen Spieler

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Kürzlich musste die DJK Bayern Insolvenz anmelden. Seitdem geht nichts mehr am Sportplatz an der Krugstraße. Tragisch ist das auch für einen griechischen Verein, der so stolz war auf seine Erfolgsgeschichte.
Am Anfang war das Ganze ein Wun­der. So hat das Eleftherios Burgutzi­dis im letzten Sommer erzählt. Er stand an der Seitenlinie des Krug-Sportplatzes, wo sein Verein, der Grie­chische SV Megas Alexandros, gerade als Untermieter der DJK Bayern eines der ersten A-Klassen-Spiele in der Geschichte des Vereins austrug. 2014 hatten sie Megos Alexandros gegrün­det, weil sie fanden, dass es in Nürn­berg mal wieder an der Zeit wäre für einen griechischen Fußballverein.

Sie haben sich dann Mannschaften zusammengesucht, haben sogar eine Jugendabteilung aufgebaut, mit Teams von der B-Jugend runter bis zur F-Jugend. Und aufgestiegen sind sie gleich in der ersten Saison von der B-Klasse in die A-Klasse. Ein Wunder also eigentlich, zumin­dest ein Fußballwunder. Aber eben eines mit seinen Schattenseiten. Ein wirkliches Vereinsleben hatten sie zunächst nicht, der Verein war über die Stadt verteilt, die einen spielten unten im Fuchsloch auf den städti­schen Plätzen, die anderen in Reichels­dorf und wieder andere waren beim TSV Südwest untergekommen.

Umso glücklicher waren sie, als sie sich vor der Saison alle bei der DJK Bayern einmieten konnten. Ein Ver­einsheim hatten sie zwar immer noch nicht, die Mitgliederversammlungen veranstalten sie im Nachbarschafts­haus in Gostenhof - aber immerhin spielten jetzt alle an ein und demsel­ben zentralen Platz in der Stadt. Im Februar war es dann vorbei mit dem Wunder, da meldete die DJK Bayern Insolvenz an - und Megas Alexan­dros, also Alexander dem Großen, nach dem sie sich benannt haben, wur­de die Heimat genommen. Am Anfang hat sich Eleftherios Bur­gutzidis noch gedacht, dass sich die Dinge schnell wieder finden, dass sie irgendwo in dieser Stadt schon wieder unterkommen. Aber sie kommen nicht unter, am Wochenende endet die Win­terpause auch in der A-Klasse, aber eine Heimat suchen sie noch immer.

Zweimal die Woche trainieren sie jetzt beim SC Germania, ab 20 Uhr. Die Eltern der vielen Kinder, die in der Jugend von Megas Alexandros spielen, sie fragen immer wieder nach bei Burgutzidis, wann es denn weiter­geht, ob es überhaupt weitergeht. Er muss ihnen die immer gleiche Ant­wort geben: Er weiß es auch nicht. Natürlich sind sie in Gesprächen mit der Stadt, ein Ergebnis aber gibt es nicht. Natürlich fragen sie bei ande­ren Vereinen an, einen, der sie aufneh­men will, gibt es aber noch nicht.

Am liebsten würden sie ja bei der DJK Bayern bleiben, aber dort am Krug-Sportplatz hat jetzt der Insolvenzverwalter das Sagen. „Lang­sam habe ich wirklich Angst, dass es das nach zweieinhalb Jahren schon wieder war“, sagt Burgutzidis. Sie brauchen jetzt wahrscheinlich ein Wunder, ein kleines zumindest.

Aufrufe: 015.3.2017, 09:37 Uhr
Fadi KeblawiAutor