Sie haben sich dann Mannschaften zusammengesucht, haben sogar eine Jugendabteilung aufgebaut, mit Teams von der B-Jugend runter bis zur F-Jugend. Und aufgestiegen sind sie gleich in der ersten Saison von der B-Klasse in die A-Klasse. Ein Wunder also eigentlich, zumindest ein Fußballwunder. Aber eben eines mit seinen Schattenseiten. Ein wirkliches Vereinsleben hatten sie zunächst nicht, der Verein war über die Stadt verteilt, die einen spielten unten im Fuchsloch auf den städtischen Plätzen, die anderen in Reichelsdorf und wieder andere waren beim TSV Südwest untergekommen.
Umso glücklicher waren sie, als sie sich vor der Saison alle bei der DJK Bayern einmieten konnten. Ein Vereinsheim hatten sie zwar immer noch nicht, die Mitgliederversammlungen veranstalten sie im Nachbarschaftshaus in Gostenhof - aber immerhin spielten jetzt alle an ein und demselben zentralen Platz in der Stadt. Im Februar war es dann vorbei mit dem Wunder, da meldete die DJK Bayern Insolvenz an - und Megas Alexandros, also Alexander dem Großen, nach dem sie sich benannt haben, wurde die Heimat genommen. Am Anfang hat sich Eleftherios Burgutzidis noch gedacht, dass sich die Dinge schnell wieder finden, dass sie irgendwo in dieser Stadt schon wieder unterkommen. Aber sie kommen nicht unter, am Wochenende endet die Winterpause auch in der A-Klasse, aber eine Heimat suchen sie noch immer.
Zweimal die Woche trainieren sie jetzt beim SC Germania, ab 20 Uhr. Die Eltern der vielen Kinder, die in der Jugend von Megas Alexandros spielen, sie fragen immer wieder nach bei Burgutzidis, wann es denn weitergeht, ob es überhaupt weitergeht. Er muss ihnen die immer gleiche Antwort geben: Er weiß es auch nicht. Natürlich sind sie in Gesprächen mit der Stadt, ein Ergebnis aber gibt es nicht. Natürlich fragen sie bei anderen Vereinen an, einen, der sie aufnehmen will, gibt es aber noch nicht.
Am liebsten würden sie ja bei der DJK Bayern bleiben, aber dort am Krug-Sportplatz hat jetzt der Insolvenzverwalter das Sagen. „Langsam habe ich wirklich Angst, dass es das nach zweieinhalb Jahren schon wieder war“, sagt Burgutzidis. Sie brauchen jetzt wahrscheinlich ein Wunder, ein kleines zumindest.