Der Sieg schmeckte nach harter Arbeit und intensiver Laufarbeit. Die Mannschaft hatte schnell 2:0 durch Boesen und Stipe Batarilo geführt, aber dann verlor sie ihre Zielstrebigkeit und damit auch ihre Souveränität. Sie kam nicht mehr groß in Gefahr, musste aber dennoch bis zur letzten Sekunde um den Erfolg bangen.
Frische Stürmer konnte Fuat Kilic nicht einwechseln, im Kader befindet sich keiner mehr nach dem schnellen Weggang von Gary Noel und der Verletzung von David Bors. Vincent Boesen ist der einzige zentrale Angreifer im Sortiment, und eigentlich müsste er derzeit in Watte gehüllt werden. In Wattenscheid traf er im dritten Spiel in Folge. Kilic muss schon früh in der Saison den Kader nachjustieren. Gespräche mit möglichen Neuzugängen laufen, aber einige arbeitslose Kandidaten warten lieber auf lukrativere Angebote aus der 3. Liga. „Wir gucken uns in Deutschland, den Niederlanden und Belgien um“, sagt Kilic, „ein neuer Spieler muss zu uns passen, er muss die Liga annehmen und bezahlbar sein“, sagt der 46-Jährige, der in den nächsten Tagen wieder Gastspieler einladen will.
Vielleicht findet Kilic eine Sturm-Alternative auch in den eigenen Reihen. „Wir könnten Patrick Salata umfunktionieren“, hat er in Wattenscheid laut überlegt. Mit Tivoli-Umschulungen kennt sich Salata bereits aus. Im Sommer 2018 wurde er verpflichtet – als Innenverteidiger. Auf der Position gab es ein paar bessere Lösungen, Salata wurde versetzt. Aus dem Innen- wurde ein Linksverteidiger. Seinen Stammplatz hat Salata gerade an André Wallenborn verloren, der in Wattenscheid mit Adduktorenproblemen ausschied. Jetzt könnte sich für den robusten Verteidiger unverhofft ein Plätzchen in der ausgedünnten Angriffsreihe finden.