Suche ist forciert worden
Sein Telefonbuch jedenfalls ist gerade ziemlich gefragt am Tivoli, wo ein Sportdirektor gesucht wird. Bei Alemannia Aachens sportlichem Berater laufen in diesen Tagen alle Fäden zusammen. Er hat ein paar Leute angerufen, aber etliche haben sich auch so bei ihm ungefragt gemeldet. „Alemannia ist immer noch eine gute Adresse“, sagt der 67-Jährige, „der Verein und die Stadt ziehen.“ Die Suche ist forciert worden, seitdem fest steht, dass sich die Wege von Trainer Fuat Kilic und der Alemannia am Saisonende trennen. Es gibt keinen Zeitplan, „wir führen Gespräche, wollen zeitnah entscheiden“, sagt Hermann. Beim Regionalligisten soll auch nach dem angekündigten Kilic-Abschied kein Vakuum entstehen, sagt Alemannias Aufsichtsrat Dirk Kall.
In der Ausschreibung steht, dass der neue Sportdirektor idealerweise schon Erfahrungen in der Branche gesammelt hat, er soll die Regionalliga und die benachbarten Nachwuchsleistungszentren kennen und über ein großes Netzwerk verfügen. „Er muss einen Trainer führen können“, sagt Kall. „Und er muss Lust auf Alemannia haben und die Aufgabe als seine Chance sehen.“
„Stallgeruch“ sei nicht hinderlich, aber er sei auch keine Voraussetzung, sagt der Aufsichtsrat. Eine Altersvorgabe für den Direktoren-Job am Tivoli gibt es nicht. Für Berufsanfänger ist ja immer noch der berühmte Hermann da, der durchaus noch ein Weilchen seine Hilfe anbietet. Das Telefonbuch des neuen Sportdirektors muss nicht ganz so umfangreich wie das von Hermann sein, aber ein paar wichtige Adressen sollen da schon zu finden sein. Schließlich gehört zu seinen ersten Aufgaben, einen Kilic-Nachfolger zu finden. Bewerbungen gibt es bereits, sie gehen nicht verloren, aber sie kommen erst einmal in die Wiedervorlagemappe, die der neue Sportdirektor zum Dienstantritt vorgelegt bekommt.
Hermann und Kilic haben in den vergangenen Tagen zusammengesessen. Mehr als ein Dutzend Spielerverträge laufen auch in diesem Sommer wieder aus. Die Experten haben sich ausgetauscht. Mit dem ein oder anderen Profi soll schon in der Winterpause über eine Vertragsverlängerung gesprochen werden. Die Uhr am Tivoli soll nicht still stehen, bis der neue Sportdirektor sein Büro bezogen hat. Die Kaderplanung für das Team 2020/21 läuft jedenfalls schon einmal an.