Zufall oder Zeitenwende?

Von einer Zeitenwende im Hallenfußball zu sprechen ist sicher verfrüht. Alles dem Zufall zuzuschieben, ist aber auch falsch. Es ist bemerkenswert, dass bei den großen Turnieren vermehrt Teams absagen, die sogar eine gute sportliche Rolle spielen würden.

Wenn eine Mannschaft wirklich massiv von Verletzungen geplagt ist, kann man einen Verzicht noch verstehen. Weniger nachvollziehbar wird die Sache schon, wenn mit Hinweis auf die Saisonziele im Freien und das hohe Verletzungsrisiko abgesagt wird. Die Winterpause im Amateurfußball ist sehr lang, sodass die Halle eine gute Abwechslung gerade am Anfang bieten kann. Ob es abgesehen davon mehr Verletzungen gibt als in der Vorbereitung auf winterlichen Plätzen, sei mal dahingestellt.

Am bedenklichsten ist es aber, wenn Spieler schlicht keine Lust auf die Halle haben und lieber zu Hause bleiben. Viele Teams an einem Ort, der Spaß am schnellen Spiel und die gute Stimmung sollten genug Anreiz sein – eigentlich. Nicht zuletzt verdient haben es die Organisatoren der Turniere, die in vielen Stunden ehrenamtlicher Arbeit für einen passenden Rahmen sorgen.

In Fußball-Kulturpessimismus braucht man sicher nicht zu verfallen. Setzt sich der Trend allerdings fort, wird es in nicht allzu ferner Zukunft keinen Hallenfußball mehr geben. Und das wäre doch sehr schade.