2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der Kunstrasen mit Rndumbande in der Schlosswallhalle. Foto: Swaantje Hehmann
Der Kunstrasen mit Rndumbande in der Schlosswallhalle. Foto: Swaantje Hehmann

Vier Hallenfußball-Turniere an einem Tag - eine nachdenkliche Bilanz

Vetter-Cup, Indoor-Cup, Hüggelcup, Fortuna-Cup

Osnabrück. Alle vier großen Hallenfußball-Turniere an einem Tag besuchen – darauf hat sich NOZ-Reporter Benjamin Kraus eigentlich gefreut. Am Ende des Tages aber überwog ein Gefühl der Nachdenklichkeit.

Dabei bot der Samstag erst alles, was den Budenzauber ausmacht: Gesunde Rivalität und ehrliche Leidenschaft der Teams der Nordkreis-Dörfer beim Fortuna-Cup, wo etwa Talge oder Kettenkamp mit offenem Visier kämpften und von der kleinen, vollbesetzten Tribüne begeistert begleitet wurden. Begeistert haben auch viele Venner Fans beim Indoor-Cup in Belm, die wie alle dank der Plexiglasbande nun besten Durchblick haben: Eine Bereicherung für den Standort, auf die sich auch alle beim Masters freuen dürfen. Überschäumend natürlich die Stimmung beim Hüggelcup in Hasbergen – das Turnier ohne offizielle Zuschauerzahl in der Halle mit dem höchsten Anteil an altem Schweiß- und Biergeruch in der Luft. Nicht nur Niedermarks Anhang gab alles, um sein Team zum Sieg zu schreien. Bemerkenswert die starken Auftritte der Schiedsrichter um Tim Gutendorf und Ingo Dependahl, die mit ruhiger Gestik, aber auch klarer Konsequenz im Aussprechen der Zwei-Minuten-Strafen das Geschehen lenkten. Und dann der Vetter-Cup in der Stadt, wo überraschende erste Resultate einen spannenden Abend versprachen.

Dann aber kam einer, der nicht verlieren konnte, und riss alles nieder mit einer widerwärtigen, absolut asozialen Aktion (siehe hier). Der soll hier nicht noch mehr Raum gegeben werden als nötig. Die Polizei ermittelt von Amts wegen und wird das regeln.

Was blieb, war die Erkenntnis: Die Leichtigkeit des Turniers war verflogen, die Luft war raus. Obwohl es rein tabellarisch spannend blieb – echte Leidenschaft für Fußball kam nicht mehr auf. Um das zu spüren, musste man nur in die Gesichter der Turnierorganisatoren und der Referees schauen. In niedergeschlagene Gesichter von Menschen, die in ihrer Freizeit dafür sorgen, dass andere Hallenfußball spielen können. Und dann so eine Aktion hinnehmen müssen.

Jeder, der Teil des Hallenfußballs ist – auf dem Feld, auch auf der Tribüne –, sollte sich bewusst sein, dass er eine Verantwortung hat für ein soziales, sportliches Miteinander. Das ist die Basis dafür, dass so etwas nie wieder passiert.

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Aufrufe: 030.12.2019, 00:00 Uhr
Benjamin Kraus / NOZ SportAutor