2024-05-28T14:20:16.138Z

Allgemeines
Birgit Pilz freut sich über die beeindruckende Anzahl an Schuhen. Und auch das FuPa-Team um Olaf Streubig, Philipp Durillo, Dominik Dittmar, Patrick Rupp und Marco Aumüller (v.li.) ist glücklich über den großen Erfolg der Spendenaktion. Foto: Erdal Aslan
Birgit Pilz freut sich über die beeindruckende Anzahl an Schuhen. Und auch das FuPa-Team um Olaf Streubig, Philipp Durillo, Dominik Dittmar, Patrick Rupp und Marco Aumüller (v.li.) ist glücklich über den großen Erfolg der Spendenaktion. Foto: Erdal Aslan

450 Paar Schuhe für Café Con Leche

FuPa-User und Kicker der Region helfen Fußballprojekt in der Dominikanischen Republik +++ Pilotin aus Biebrich unterstützt den Transport

WIESBADEN. "Der helle Wahnsinn!" Birgit Pilz ist überwältigt. Sie blickt auf rund 450 Paar Fußballschuhe, die sich in der Wiesbadener FuPa-Redaktion stapeln. All diese Schuhe wurden in den vergangenen Wochen gespendet. Für "Café Con Leche" - ein Hilfsprojekt, bei dem die Nauroderin in der Dominikanischen Republik arme Kinder auf dem Fußballplatz betreut, fördert und erzieht. Anfang Januar hatte FuPa in Rheinhessen und Wiesbaden den Aufruf gestartet, der auf große Resonanz gestoßen war.

Neben etlichen Spenden von Privatleuten hatte beispielsweise auch der DJK Schwarz-Weiß Wiesbaden als Verein eine Sammelaktion gestartet, aus der allein 70 Paar Fußballschuhe hervorgegangen waren. Ebenfalls als Verein beteiligten sich die SG Harxheim, Biebrich 19, der SV Erbenheim, der TV Kloppenheim sowie der FC Naurod. Bis die Schuhe jetzt an Birgit Pilz übergeben wurden, wuchsen die Berge an Tüten und Kisten mit Fußballschuhen in der Wiesbadener Sportredaktion bis unter die Decke, auch im Kundencenter der Allgemeinen Zeitung in Mainz und in der AZ-Sportredaktion stapelten sich Schuhe.

Pilotin hilft beim Transport

Pilz weilt für zwei Wochen in Deutschland. Noch bis zum 5. Februar, wenn sie einen Teil der Schuhe in mehreren Koffern mit nach Santo Domingo nimmt. Für den Transport der übrigen Schuhe werden noch Sponsoren gesucht. Die Biebricher Pilotin Angelika Michel-Grüb unterstützt mit ihrer Airline das Projekt, Condor hat den kostenlosen Transport von 100 Kilogramm Gepäck zugesagt. "Diese ganze Hilfe hier aus der Region ist wirklich überwältigend", strahlt Birgit Pilz.

"Das Projekt ist der Hammer"

Nachdem sie Café Con Leche bereits seit Oktober für zwei Monate in der Dominikanischen Republik betreute, wird sie ab nächster Woche noch bis April auf freiwilliger Basis an dem Projekt mitarbeiten. Und auch in Zukunft will Pilz "Café Con Leche" weiter vor Ort unterstützen. "Das Projekt ist der Hammer", schwärmt sie. Auch wenn die Ehrenamtlerin aus finanzieller Sicht erst einmal Voraussetzungen schaffen muss. "Wenn ich im Frühjahr wieder in Deutschland bin, muss ich hier noch ein bisschen Geld verdienen", erklärt Pilz. Sie hat sich verliebt in das Land, in dem so wenig perfekt ist. "Da, wo wir leben, herrscht pure Armut." Insbesondere die Kriminalität in dem mittelamerikanischen Land sei beängstigend. "Sobald es dämmert, sollte man zuhause sein, wo man unbedingt alles verriegeln muss." Vergewaltigungen und Raubmorde sind an der Tagesordnung. Außerdem sorgen Banden für Angst und Schrecken.

Schuhvergabe im Armenviertel

Bezeichnend auch, dass die Schuhe in einem Raum am Trainingsplatz gelagert werden. "Wenn wir den Kindern die Schuhe mitgeben würden, sind sie am nächsten Tag verkauft. Durch den Erlös eines Paares könnten sich die Familien ein paar Tage länger ernähren." Die Kinder kommen vor dem Training in den Raum, gucken in das Regal und suchen sich die schönsten Schuhe aus. "Ob die perfekt passen, ist erstmal zweitrangig", schmunzelt Pilz. Ganz sicher, aus mehr als 450 Paaren, die sich in der Redaktion in Wiesbaden ähnlich stapelten, wie sie es in den Regalen in Santo Domingo tun werden, wird für jeden etwas dabei sein. Auch Birgit Pilz freut sich, die Schuhe zu präsentieren: "Ich kann es kaum erwarten, in glänzende Kinderaugen zu blicken."

Die gesamte Hintergrundgeschichte zu Café Con Leche gibt es hier zum Nachlesen.

Aufrufe: 031.1.2015, 07:00 Uhr
Patrick RuppAutor