2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines
Rückkehr an die alte Wirkungsstätte: MSV-Kapitän Babacar MBengue - hier mit (v.li.) Dennis Krol, Benny Schröder und WSV-Zeugwart Lothar Wirth - verließ das Stadion am Zoo ohne Punkte. Foto: Koldehoff
Rückkehr an die alte Wirkungsstätte: MSV-Kapitän Babacar MBengue - hier mit (v.li.) Dennis Krol, Benny Schröder und WSV-Zeugwart Lothar Wirth - verließ das Stadion am Zoo ohne Punkte. Foto: Koldehoff

20 Minuten Zwangspause, dann lief es

WSV schlägt in einem kuriosen Spiel die MSV-Reserve mit 2:0

Wieder einmal standen die Schiedsrichter im Mittelpunkt eines WSV-Spiels. Diesmal aber eher kurios: Nachdem sich Assistent Frank Tammschick verletzt hatte, musste die Partie 20 Minuten unterbrochen werden.

Das kam dem Gastgeber durchaus zugute: Trainer Peter Radojewski nutzte die unfreiwillige Pause, um noch ein paar taktische Anweisungen zu geben – fortan stand sein Team wesentlich sicherer und stoppte die Duisburger Angriffe früher. Tammschick-Ersatz Uwe Menzel aus Gelsenkirchen, der sich nach der Stadiondurchsage gemeldet hatte, wurde hernach von den Fans mit „Uwe, Uwe“-Rufen gefeiert.

Mit 23 Punkten festigte der WSV durch das 2:0 den zweiten Tabellenplatz. Und erfüllt damit den Auftrag von Sportvorstand Achim Weber, der einen einstelligen Rang als Saisonziel ausgegeben hat. Das Wort „Aufstieg“ nahm auch heute niemand der Offiziellen in den Mund; zu präsent ist das Beispiel des KFC Uerdingen, der souverän in die Regionalliga aufstieg, dort nun aber arge Probleme hat. Verwaltungsrat Jörg Wolff geht davon aus, mindestens 500.000 Euro auf den aktuellen Etat (780.000 Euro) draufsatteln zu müssen, um in Liga vier eine ordentliche Rolle zu spielen. Weber selber äußerte sich erst recht nicht – er weilt im Kurzurlaub in London.

So richtet sich der Blick nun auf das Auswärtsspiel am Sonntag beim SC Kapellen-Erft in Grevenbroich. Zuvor allerdings steht noch die Verhandlung über den Einspruch gegen die Vier-Wochen-Strafe für Tim Manstein an. Dessen Sperre wurde nach einer Intervention von Teammanager Thomas Richter zunächst ausgesetzt. Wird sie bestätigt, muss Manstein noch zweimal pausieren. Das wäre dann nur noch bedingt tragisch, nachdem mit Christian Hausmann und Maximilian Nadidai die Stamm-Innenverteidigung zurück ist. Den Rest erledigte Radojewskis aufgehende (Defensiv-)Taktik.

Peter Radojewski (Trainer WSV): „Ich habe Duisburg gegen Hönnepel beobachtet. Eine spielstarke, laufstarke Mannschaft. Das Problem liegt im Abschluss und in den Kontern, die sie sich fangen. In den ersten 20 Minuten haben wir uns schlecht verhalten, die Abstände waren zu groß. Das haben wir angesprochen, nach der Unterbrechung wurde es besser. Man kann auch mal zu Hause tiefer stehen. Das ist aufgegangen. Wir hatten zahllose Kontermöglichkeiten. In der zweiten Halbzeit sind wir mit viel Elan rausgekommen, haben das 2:0 gemacht und waren sehr präsent. Alle sind ans Limit gegangen. Unsere Spieler lagen platt auf dem Boden. Wir hätten höher gewinnen können. Aber die Null stand. Das hat sich die Mannschaft erarbeitet. Es ist das dritte Spiel zu Null. Maxi Nadidai hat sehr gut gestanden nach der langen Pause. Ein großes Lob auch an Eric Yakhem, der bewiesen hat, wie wertvoll er ist. Es freut mich auch für Jannik Löbe, der das Tor erzielt hat. So wächst alles zusammen. Wir sind glücklich und froh. Duisburg war eine Art Angstgegner. Jetzt konzentrieren wir uns auf Kapellen.“

Manfred Wölpper (Trainer MSV Duisburg II): „Ich bin sehr, sehr enttäuscht. Wir haben uns viel vorgenommen. Wir haben viel investiert, machen aber unglaubliche Fehler im Spiel nach vorne, die einer technisch guten Mannschaft nicht passieren dürfen – auch mannschaftstaktisch. Es war abzusehen, dass Wuppertal auf Fehler gewartet hat. Wir hatten viele vermeidbare Fehler. Die haben wir in der ersten und zweiten Pause angesprochen. Ich ärgere mich, werde das aber nicht zu hoch aufhängen. Freitag werden wir eine Spielersitzung machen, wo sich die Spieler mal selber bewerten. Wir betreiben einen unglaublich hohen Aufwand und laufen in den nächsten Konter. Wenn wir das nicht abstellen, wird es schwer für uns. Ich hoffe, wir lernen daraus. Man darf auch mal draufschießen.“

Aufrufe: 02.10.2013, 23:20 Uhr
Jörn KoldehoffAutor