2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Gehen gemeinsam für den 1. SV Oberkrämer auf Torejagd: die Brüder Lars (links) und Max Müller.  ©privat
Gehen gemeinsam für den 1. SV Oberkrämer auf Torejagd: die Brüder Lars (links) und Max Müller. ©privat

Es Müllert beim 1. SV Oberkrämer

Lars Müller im Interview über das Spiel mit seinem Bruder, das Team und die Saison.

Der Schritt zurück, sportlich wie privat, war bewusst gewählt. Lars Müller verließ im Sommer den Brandenburgligisten MSV Neuruppin und damit auch die Fontanestadt. Der 21-Jährige wollte aufgrund seines Studiums bewusst etwas kürzertreten und schloss sich seinem Heimatverein 1. SV Oberkrämer an. Dort ist er für Trainer Thomas Czerwionka ein wichtiger Eckpfeiler in der Offensive. Darüber hinaus kann Lars Müller gemeinsam mit seinem Bruder Max auflaufen. Sportredakteursprach mit dem Ex-Neuruppiner über den jüngsten Test gegen den Langener SV, das erste Halbjahr in der Heimat und seinen überragenden Sturmpartner.

Herr Müller, beim 1. SV Oberkrämer hat es in der Hinrunde mächtig gemüllert. Sie erzielten sechs Tore, Ihr Bruder Max bislang fünf. Kommen sich die Müllers auf dem Platz auch mal ins Gehege?

Lars Müller(lacht):" Also, über den Haufen gerannt sind wir uns noch nicht. Ich spiele ja meist etwas zentraler als hängende Spitze, mein Bruder kommt auf beiden Flügeln zum Einsatz. Aber ich habe ihm schon ein paar Tore aufgelegt. Wir haben auch schon gemeinsam in einem Spiel getroffen. In meinem ersten Spiel für den SVO habe ich mit dem ersten Kontakt auch gleich ein Tor gemacht. Ein super Einstand für mich."

Am Sonntag im Test gegen den Langener SV war allerdings der Wurm drin. Obwohl Oberkrämer knapp 60 Minuten gegen nur neun Langener gespielt hat, ging die Partie 0:0 aus. Was war da los?

"Eine gute Frage. Also ganz klar, die erste Halbzeit von uns war grottenschlecht. Dazu kam der starke Wind, der durchaus ab und zu seine Wirkung nicht verfehlte. Aber grundsätzlich haben die Laufwege nicht gestimmt. So war zumindest mein Eindruck von außen, denn ich kam ja erst zur zweiten Halbzeit aufs Feld."

Wie haben Sie die Situation wahrgenommen, als der Gegner plötzlich nur noch zu neunt agierte, weil LSV-Trainer Silvano Fiore einen Spieler wegen Missachtung der Vorgaben vom Platz nahm und zuvor schon ein Spieler verletzt ausgefallen war?

"Bei uns war deutlich zu spüren, dass die Motivation flöten ging. Es war keiner schöner Test mehr. Langen war ja nur zu elft angereist, dann kam die frühe Verletzung hinzu und plötzlich geht noch ein weiterer Spieler vom Platz. Logisch, Langen hat sich fortan hinten reingestellt. Bei uns war jedoch irgendwie die Luft raus, weil es kein richtiges Spiel mehr ist."

Und warum gelang trotz Überzahl nicht mal ein Treffer?

"Chancen waren durchaus vorhanden. Ich habe auch noch mal versucht, die Jungs mitzureißen. Unser Trainer hat gesagt, ein schlechtes Testspiel dürfen wir uns leisten. Das haben wir dann jetzt wohl weg."

Kommen wir zu etwas Positivem. Der 1. SVO führt nach der Hinrunde die Tabelle in der Kreisoberliga an, allerdings punktgleich mit Einheit Zepernick. Wie fällt Ihr Fazit nach der ersten Saisonhälfte aus?

"Man darf ja nicht vergessen, dass wir mit einem Abzug von drei Punkten gestartet sind, weil der Verein das Schiedsrichter-Soll nicht erfüllt hatte. Diesen drei Zählern sind wir auch lange Zeit hinterhergelaufen. Und dann haben wir Anfang Dezember in Zepernick 4:3 gewonnen. Ein verrücktes Spiel. Wir haben 0:2 und 1:3 zurückgelegen und uns ist in der Nachspielzeit der Siegtreffer gelungen. Jetzt wollen wir weiter oben bleiben und versuchen, den Aufstieg in die Landesklasse zu schaffen. Bislang macht es super Spaß mit der Mannschaft. Viele Jungs kenne ich ja noch von früher. Ich fühle mich sehr wohl hier."

Der beste Torschütze des Teams ist Nicolai Jelitto, der bereits 16-mal traf. Verkörpert er Robert Lewandowski und Sie Thomas Müller, wenn man den SVO-Sturm mit dem der Bayern vergleicht, ein Knipser und ein umtriebiger und zugleich torgefährlicher Halbstürmer?

"Interessanter Vergleich. Ich lege grundsätzlich ja lieber Tore auf und weiß, dass ich nicht der klassische Vollstrecker bin. Und um auf Nicolai zu sprechen zu kommen: Der ist eine echte Waffe, eine Tormaschine. Ein Stürmer mit dem gewissen Torriecher. Man sieht schon, dass er einmal in der Regionalliga bei Viktoria Berlin gespielt hat. In der Vorsaison sind ihm 28 Treffer in 29 Spielen gelungen. Da hat es mit dem Aufstieg aber nicht geklappt. Vielleicht klappt es ja in diesem Jahr. Ich lege ihm gerne noch viele Treffer auf."

Bleiben Sie weiter im Angriff oder wie plant Trainer Czerwionka mit Ihnen?

"Als ich zurückgekommen bin, war der Plan, mich auf die Sechs zu stellen. Dann sind einige Offensivspieler ausgefallen. Aufgrund meiner Flexibilität hat der Trainer mich nach vorn gezogen. Auch, weil wir im Mittelfeld eine große Auswahl haben. Im Laufe der Hinrunde habe ich auch schon ein-, zweimal auf der Sechs gespielt. Mir ist es letztlich egal, wo ich ran darf."

Aufrufe: 012.2.2020, 21:13 Uhr
MOZ.de / Gunnar ReblinAutor