2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Kelsterbach braucht dringend Punkte, um das "Wunder" Klassenerhalt zumindest nicht komplett unrealistisch werden zu lassen. Foto: Schulz.
Kelsterbach braucht dringend Punkte, um das "Wunder" Klassenerhalt zumindest nicht komplett unrealistisch werden zu lassen. Foto: Schulz.

Erst punkten, dann rechnen

Viktoria Kelsterbach bestreitet letztes Auswärtsspiel der Saison in Hadamar +++ Unklare Abstiegssituation in der Hessenliga

KELSTERBACH. Gewiss, die Chance auf einen völlig unerwarteten Klassenerhalt in der Hessenliga ist bei Viktoria Kelsterbach noch mit minimaler Wahrscheinlichkeit vorhanden. Den Rechenschieber hat man im Lager des Vorletzten jedoch noch nicht herausgeholt. Zunächst muss das Team in den verbleibenden zwei Partien gegen Rot-Weiß Hadamar und den FC Ederbergland liefern und es irgendwie schaffen, Rot-Weiß Darmstadt noch einzuholen – was wiederum einfache Mathematik darstellt.

Erst als Drittletzter (Darmstadt hat einen Punkt mehr auf dem Konto, aber den direkten Vergleich hat Kelsterbach gewonnen) bestünde nämlich unter der Verkettung günstigster Umstände, die gar vom Abstiegsgeschehen aus der Dritten Liga abhängen, noch die Chance auf den Klassenerhalt. Wobei derlei Rechenspiele durch die unsichere Situation um die kommende Ligazugehörigkeit beim FSV Frankfurt den Sportfreunden Seligenstadt und Hessen Kassel weiter in Richtung unvorhersagbare Lotterie abdriften. Umso besser tut die Viktoria daran, sich auf die kommende Aufgabe in Hadamar zu fokussieren. Dass die schwer genug werden dürfte, weiß auch Viktoria-Trainer Ralf Horst: "Hadamar ist eine sehr gute Mannschaft, die angesichts ihres bevorstehenden Hessenpokalfinals auch in der Liga noch Vollgas gibt. Ihr Trainer Florian Dempewolf, den ich aus Dietkirchener Zeiten noch gut kenne, leistet dort tolle Arbeit."

Martinez erneut ein Thema für die Startelf?

Nichtsdestotrotz will, ja muss es Kelsterbach irgendwie schaffen, im letzten Auswärtsspiel der Saison Punkte aus dem Westerwald zu entführen. "Wenn wir so spielen, wie in den vergangenen Wochen und in der ersten Halbzeit gegen Alzenau, können wir was holen", meint Horst. Zumal sich auch die personelle Situation wieder ein wenig zu entspannen scheint. Marc Eichfelder und Deniz Topcu werden nach Zerrungen wohl wieder zurückkehren, bei Jassem Imsameh müsse man nach Nasenverletzung noch "vorsichtig sein", wie Horst meint. Sollte es Imsameh nicht schaffen, böte sich für Roger Martinez erneut die Möglichkeit, von Beginn an aufzulaufen, da Horst wohl in Hadamar zu einer offensiveren Ausrichtung tendiert. Der spanische Winterneuzugang gefiel gegen Alzenau mit einer technisch reifen Vorstellung. "Spätestens zur neuen Runde können wir uns richtig auf ihn freuen", ist Horst froh, dass Martinez nach einem Kreuzbandriss und einigen muskulären Beschwerden aktuell auf dem Damm ist. Dafür würde dann Atay Koustar auf die Bank weichen.

Alex Müller erster Neuzugang

Elementar wichtig dürfte auch sein, dass es "Fußballgott" Jonas Scheitza (fünf Treffer aus den letzten drei Partien), der gegen Alzenau schon zur Halbzeit über Knieprobleme klagte und wenig später ausgewechselt wurde, rechtzeitig schafft. "Ihn können wir derzeit nicht gleichwertig ersetzen", analysiert Horst. Für Marius Antinac (erneute Knieprobleme) sowie für Alex Scholz (mangelhafte Trainingsbeteiligung) ist die Saison derweil gelaufen. Derweil konnte Ralf Horst auf Nachfrage auch den ersten Neuzugang bestätigen: Der rechte Außenbahnspieler Alex Müller kommt von Germania Weilbach. "Ein junger Mann, der menschlich wie sportlich in Ordnung ist", findet sein zukünftiger Trainer.

Aufrufe: 03.5.2017, 05:30 Uhr
Philipp DurilloAutor