2024-05-10T08:19:16.237Z

Aufreger der Woche
Das Main-Taunus-Sportgericht hat gegen die SG Sossenheim entschieden, was bei dem Trainer SGS auf Fassungslosigkeit stößt.  F: Rinke
Das Main-Taunus-Sportgericht hat gegen die SG Sossenheim entschieden, was bei dem Trainer SGS auf Fassungslosigkeit stößt. F: Rinke

"Ohne Beweise" insgesamt 59 Spiele Sperre bekommen

Sportgericht entscheidet ohne Gerichtsverfahren +++ Sossenheim geht in Berufung +++ "Uns möchte man einfach nicht in der Liga haben"

Main-Taunus. Am 24 Spieltag musste der Aufsteiger und zugleich auch Tabellenführer der Kreisliga A Main-Taunus, die SG Sossenheim, ihre erste Niederlage gegen die FSG Sulzbach hinnehmen. Als wäre das nicht genug, erstatte die FSG Sulzbach zwei Wochen später eine Anzeige gegen die Mannschaft von Zamar Schokory! Schwere Beschuldigungen, wie Bedrohungen und die Bespuckung eines Gegenspielers, werden der SGS vorgeworfen. Nun hat das Sportgericht, ohne Gerichtsverfahren, das Strafmaß für den Tabellenführer festgelegt, welches für den Trainer der SG Sossenheim für Fassungslosigkeit sorgt, da es erstens nicht passiert sein soll und es zweitens "keine handfesten Beweise" für diese Anschuldigungen gibt.

Spielgeschehen und Strafmaß

Am 10. März geschah es, die erste Saisonniederlage der SG Sossenheim. Doch keiner konnte zu diesem Zeitpunkt ahnen, was dieses Spiel für ein Ausmaß nehmen wird. Während der regulären 90 Minuten dezimierten sich die Sossenheimer mit der roten Karte gegen Mittelfeldmotor Daniel Aguirre und der Ampelkarte für Romal Naziri selbst. Doch daraufhin zeigte die FSG die SGS wegen "Bespuckung und Berdrohung" an und am 01. April kam dann das Sportgerichtsurteil des Main-Taunus-Kreises bei dem Tabellenführer der Kreisliga A an. Die SGS wurde mit einer Geldstrafe in Höhe von 400,00 Euro sowie mit Sperren für folgende Spieler belangt: Romal Naziri 22 Spiele, Yücel Çorapci 15 Spiele, Serhat Deniz 8 Spiele, Ilias Aurag 8 Spiele, Faissal Bakkali 6 Spiele.

"Ohne Gerichtsverfahren"

Als die Anzeige ins Haus flatterte, gab Zamar Schokory das Schreiben direkt an den Anwalt weiter, bis er eine Antwort vom Sportgericht bekam. Eine Geldstrafe und insgesamt 59 Spiele Sperre für fünf Akteure der SGS, was den Übungsleiter des angeschuldigten Teams zur Weißglut bringt: "Ich finde es absolut lächerlich, dass man uns ohne ein Gerichtsverfahren zu so einer Strafe verurteilt. Wir haben außer unseren beiden Platzverweisen nichts getan, da war nichts. Man hat uns nicht einmal die Möglichkeit gegeben, uns zu rechtfertigen." Die Verantwortlichen der FSG Sulzbach wollten sich dagegen zur aktuellen Lage, beziehungsweise zum Urteil, noch nicht äußern.

Einspruch eingelegt

Da diese Gerichtsentscheidung für die SG Sossenheim auf Inakzeptanz stößt, wird der Verein gegen das Urteil vorgehen, wie es Schokory bestätigt. "Der Schiedsrichter hat in seinem Bericht nichts stehen, was dieses Strafmaß auch nur ansatzweise rechtfertigen würde. Wenn das alles so passiert wäre, dann würde ich es akzeptieren, aber so nicht. Sowas macht man nicht. Man will uns, als bestes Team der ganzen A-Liga, einfach einen reinwürgen und man möchte uns einfach nicht in der Liga haben. Solch eine Entscheidung ist ungerechtfertigt, verantwortungslos und diskriminierend, da es mit Vorurteilen gefällt wurde. Es gibt keine Beweise, die gegen uns sprechen", wütet der SGS-Coach weiter. Mit fünf gesperrten Spielern in die entscheidende Phase der Saison zu gehen, scheint eine Mammuts-Aufgabe zu werden, wobei die Mannschaft aus Sossenheim nach dem "Jetzt-erst-recht"-Motto lebt.

Aufrufe: 03.4.2019, 10:45 Uhr
Tim RespondekAutor