Glücklicher Punkt für Sonthofen - Schwaben zu inkonsequent

Sonthofens Trainer Yusuf Bakircioglu sah gegen den Gast aus Augsburg ein "typisches Spiel auf engem Kunstrasen" und wertete das 0:0 als "Punktgewinn" für seine Mannschaft, deren Leistungskurve sich mit steigender Spieldauer nach unten bewegte. Gäste-Coach Sören Dreßler sprach von "zwei verlorenen Punkten" im Abstiegskampf, lobte allerdings eine "engagierte und harmonische Leistung" seiner Mannschaft, die defensiv kaum etwas zuließ.

In Halbzeit eins bestätigte Bakircioglu seinem Team eine ansprechende Leistung. "Leichte Feldvorteile sowie zwei, drei gute Aktonen nach vorne" waren zu verzeichnen. Nach gut 20 Minuten hätte der "ansonsten gute Schiedsrichter" Matthias Zacher (Nußdorf) seiner Meinung nach auf den Punkt zeigen müssen, als Kevin Haug am Ende einer guten Umschaltaktion von einem Augsburger Bein "von hinten in die Hacken getreten" wurde. Die Pfeife des Spielleiters blieb aber stumm.

Ausgleichende Gerechtigkeit dann im zweiten Spielabschnitt, als Sonthofen sich nicht beschweren hätte können, wenn dem Gast aus Augsburg ein Strafstoß zugesagt worden wäre. Doch auch diese Situation bewertete Zacher als nicht ausreichend, um einzugreifen. Laut Dreßler traf der Referee in beiden Situationen die richtige Entscheidung.

Im Spiel der Gastgeber schlichen sich zunehmend Leichtsinnsfehler ein, Bakircioglu kritisierte "Mängel in der Rückwärtsbewegung" seiner Mannschaft und sah sich nach dem Spiel vor allem seinem Keeper Lucas Bundschuh zum Dank verpflichtet, der ein, zwei hochkarätige Gästemöglichkeiten gekonnt zu entschärfen wusste. Auf der Gegenseite haderte Dreßler mit der Chancenverwertung seines Teams, die "zur Zeit nicht in der Lage ist, die Kugel ins Tor zu bringen". Vor allem in den letzten zehn Minuten hatten die Gäste "Chancen im Minutentakt" und ließen Sonthofen keine Luft zum Atmen. Besonders einer hundertprozentigen Kopfballchance, die quasi mit dem Abpfiff am Kasten der Gastgeber vorbeistrich, trauerte der Augsburger Trainer nach.

Bakircioglu weiß allerdings, dass er sich nicht immer auf das Glück sowie die Stärken seines Torhüters verlassen kann und fordert ein besseres Auftreten seiner Mannschaft, was anhand der kommenden Aufgaben unabdinglich scheint. Nun warten zwei echte Hochkaräter. Nächsten Sonntag geht es zur drittplatzierten Reserve des SSV Jahn nach Regensburg. Eine Woche drauf gastiert mit dem SV Türkgücü-Ataspor der Spitzenreiter der Bayernliga Süd in der Sonthofener Baumit-Arena, der nach dem Jahreswechsel aus den ersten beiden Partien noch keinen Sieg mitnehmen konnte. Vielleicht die Chance für Sonthofen, sich Luft im Abstiegskampf zu verschaffen. Dafür benötigt das Team allerdings eine deutliche Leistungssteigerung.

Schwaben-Coach Dreßler sieht für sein aktuell auf Relegationsplatz 13 stehendes Team nur noch "wichtige Spiele" kommen. Im Hinblick auf die kommende Partie zu Hause gegen den TSV Rain macht er deutlich, dass "wir punkten müssen. Egal, ob gegen den Ersten oder die Konkurrenten im Abstiegskampf. Wir dürfen nicht darauf warten, dass die hinter uns die Punkte holen". Er hob allerdings noch einmal hervor, dass er eine Leistung sah, auf der "sich aufbauen lässt".