2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Mission drei Punkte: Adam Jabiri und Kollegen werden versuchen, das Grünwalder Stadion zu stürmen. F: Scheuring
Mission drei Punkte: Adam Jabiri und Kollegen werden versuchen, das Grünwalder Stadion zu stürmen. F: Scheuring

Schweinfurts Architekt: »Bringt nichts, uns zu zerfleischen«

Warum Adam Jabiri (34) eigentlich kein "richtiger" Profi ist und was er zur aktuellen Situation bei den Schnüdeln zu sagen hat

Auf ihn konnten sich die Schweinfurter in den letzten Jahren immer verlassen. In der vergangenen Saison setzte sich Adam Jabiri mit starken 27 Treffern die Torjägerkrone in der Regionalliga Bayern auf. Und auch in dieser bislang schwierigen Spielzeit für die Schnüdel führt der 34-Jährige mit zehn Treffern die interne Schützenliste an. Der Routinier, der nebenbei als Architekt arbeitet und sich bereits während der aktiven Laufbahn ein zweites Standbein aufgebaut hat, spricht im FuPa-Interview über die derzeit nicht so einfache Gemengelage rund ums Willy-Sachs-Stadion.
FuPa: Adam, seit Oktober wartet ihr nun schon auf einen Sieg. Die Stimmung in Schweinfurt war definitiv schon mal besser, der Gegenwind wird stärker. Wie geht ihr damit um?
Adam Jabiri (34): Natürlich ist auch bei uns in der Mannschaft die Enttäuschung über die Punkteausbeute in den letzten Spielen groß. Es bringt uns aber jetzt nichts, uns zu zerfleischen. Es wäre jetzt definitiv falsch, mit hängenden Schultern durch die Gegend zu laufen. Das bringt uns nicht weiter. Und auch wenn es immer wieder den einen oder anderen negativen Spruch gibt, ein Großteil der Fans unterstützt uns immer noch gut.

Woran liegt es, dass ihr scheinbar in den letzten Wochen den Faden verloren habt?
Das ist schwierig zu sagen, aber solche Negativserien kommen nun mal im Fußball immer wieder vor. Zuletzt gaben immer Kleinigkeiten den Ausschlag gegeben. Und dann war auch zum Beispiel gegen Bayreuth und Aschaffenburg Pech dabei, als wir jeweils kurz vor Schluss den Ausgleich schlucken mussten.

Ein Erklärungsversuch, warum ihr euch im Moment so schwer tut, ist, dass viele Gegner gegen euch sehr tief stehen und ihr damit eben so eure Probleme habt. Kommen euch da am Freitagabend die Bayern-Amateure vielleicht sogar sehr gelegen? Denn die Profireserve des Rekordmeisters wird sich sicher nicht hinten reinstellen.
Ob uns die Bayern-Amateure gelegen kommen, kann ich morgen nach dem Spiel sagen (lacht). Im Ernst, wir haben auch diese Woche wieder hart gearbeitet und werden alles reinschmeißen, um unsere Negativserie zu beenden. Vom Kader her haben die Bayern die beste Mannschaft der Liga. Aber wir wollen das Spiel gewinnen.
F: Scheuring
F: Scheuring
Dir persönlich würde ein Erfolgserlebnis wahrscheinlich auch wieder einmal guttun. Dein letzter Treffer ist auch schon eine Weile her.Da waren aber auch zwei Kurzeinsätze dabei, ich bin ja auch nicht mehr der Jüngste (lacht). Ganz ehrlich, darüber zerbreche ich mir nicht mehr den Kopf. Wenn wir gewinnen, muss ich von mir aus gar nicht mehr treffen (schmunzelt).

Du hast es eben schon selbst erwähnt, im Juni wirst du 35. Da kann man schon mal ans Karriereende denken. Wie sehen deine Pläne aus?
Ich fahre jetzt schon zweigleisig, arbeite in Würzburg - wo ich auch lebe - als Architekt. Wie es mit mir fußballerisch weitergeht, das lasse ich ganz entspannt auf mich zukommen. Das entscheide ich von Jahr zu Jahr. Im Frühjahr setze ich mich mit den Verantwortichen des FC wieder zusammen und dann werden wir sehen, was passiert.

Hast du schon in Erwägung gezogen, später ins Trainergeschäft einzusteigen?
Daran habe ich noch keinen Gedanken verschwendet. Mit dem Fußball und meinem Job als Architekt bin ich im Moment sehr gut ausgelastet.

Die Winterpause steht vor der Tür. Wie wirst du sie verbringen?
Abschalten steht da ganz oben auf der Liste. Natürlich werde ich mich aber persönlich fit halten. Und voraussichtlich Mitte Januar geht`s dann eh wieder weiter. Den genauen Vorbereitungsplan haben wir aber noch nicht bekommen.
Aufrufe: 06.12.2018, 14:17 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor