2024-05-17T14:19:24.476Z

Spielbericht
Adam Jabiri (re. - hier im Zweikampf mit Adrian Fein) trifft in der Vorschlussminute zum verdienten Ausgleich. F: Kilian
Adam Jabiri (re. - hier im Zweikampf mit Adrian Fein) trifft in der Vorschlussminute zum verdienten Ausgleich. F: Kilian
Sparkasse

Roter Dämpfer: Jabiri schockt Bayern-Amateure in Minute 89

Verlinkte Inhalte

Während es für die Schnüdel das erste Pflichtspiel nach über drei Monaten war, waren die Bayern-Amateure mit zwei Siegen aus der Winterpause gekommen. Klarer Vorteil also für die Münchner, was man in der Anfangsphase auch merkte. "Wir haben die erste Halbzeit verpennt", stellte Schweinfurts Coach Gerd Klaus drastisch fest. Ganz so schlimm war`s nicht, zunächst aber waren die Gäste klar am Drücker und kamen bereits in Minute neun zur ersten ganz dicken Möglichkeit. Kwasi Wriedt wurde über halbrechts auf die Reise geschickt und machte es eigentlich hervorragend. Er chipte den Ball über den herausstürzenden Keeper Alex Eiban, scheiterte aber dann am rechten Pfosten (9.). Die Hausherren fanden nach einer Viertelstunde besser ins Spiel und kamen ihrerseits prompt zum ersten Hochkaräter. Wunderbarer Angriff über die rechte Seite, Marius Willsch legte halbhoch nach innen, wo Nikola Jelisic das Leder aus etwa elf Metern volley nahm und an die Unterkante der Latte donnerte (18.). Immer wieder waren die Gastgeber in der Defensive aber nicht ganz im Bilde und so brach Wriedt in der 23. Minute erneut durch. Kurz hinter der Strafraumgrenze zog er ab, jagte das Spielgerät aber über den Querbalken. Die Partie war von hoher Intensität geprägt, beide Teams schenkten sich auf tiefem Boden nichts. In der 37. Minute zündete Raphael Obermair über rechts den Turbo, drang in den Strafraum der Schweinfurter ein und konnte nur noch regelwidrig gestoppt werden. Jelisic packte Obermair an der Schulter, der nahm dankend an und kam zu Fall. Schiedsrichter Steffen Grimmeißen entschied auf Strafstoß. Kwasi Wriedt legte sich das Leder zurecht und knallte den Ball rechts oben zum 0:1 in die Maschen (39.). Gleichzeitig auch der Halbzeitstand. Nach der Pause bauten die Bayern von Minute zu Minute ab, nach einer Stunde kamen die Schnüdel quasi im Minutentakt zu Chancen. Erst scheiterte Steffen Krautschneider mit einem Flachschuss am hervorragend reagierenden FCB-Goalie Christian Früchtl (64.), nur zwei Zeigerumdrehungen später rauschte ein Krautschneider-Freistoß von der linken Seite an Freund und Feind vorbei, Nico Feldhahn musste das Leder akrobatisch von der Linie kratzen (66.).


Der FCB wackelte bedenklich, doch die 05er konnten auch beste Chancen nicht verwerten. Rückkehrer Nic Görtler, der nach einem Kreuzbandriss sein Comeback gab, zielte aus zehn Metern Entfernung über den Kasten (75.). Florian Pieper brachte bei zwei Versuchen das Leder freistehend vor Früchtl nicht über die Linie (85.). Verzweiflung machte sich breit bei den gut 1.500 Zuschauern im Willy-Sachs-Stadion. Doch 60 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit belohnten sich die Unterfranken doch noch. Der eingewechselte Marco Fritscher flankte unbedrängt von der rechten Seite, in der Mitte schraubte sich Adam Jabiri in die Höhe und köpfte die Kugel aus fünf Metern zum vielumjubelten 1:1 in den rechten Winkel (89.). Und jetzt gingen die Grün-Weißen aufs Ganze. Ein Jabiri-Kracher aus gut 25 Metern rauchte nur um Haaresbreite über den Querbalken. Da wäre Früchtl wohl machtlos gewesen. So blieb`s am Ende bei der Punkteteilung, mit der keiner der beiden Trainer zufrieden war. "Auf dem schwer zu bespielenden Platz war es nicht einfach. Wir haben 60 Minuten lang dominiert, konnten aber den Sack nicht zumachen. Schweinfurt war hinten raus körperlich robuster. Mit dem Punkt und vor allem den letzten 30 Minuten können wir heute nicht zufrieden sein", konstatierte Bayerns Cheftrainer Tim Walter. Von Freude über den späten Ausgleich war auch bei Schnüdel-Coach Gerd Klaus keine Spur: "Mit dem Ergebnis können wir nicht leben. Hätten wir den Ausgleich eher gemacht, dann bin ich mir sicher, hätten wir das Spiel auch gewonnen. Heute war viel mehr drin für uns." Sagte es und ließ sich noch zu einer Unparteiischen-Schelte hinreißen: "Wir mussten heute auch gegen den Schiedsrichter spielen. Ich bin normal keiner, der sich über die Schiris ereifert, aber heute muss ich das einfach mal loswerden. Der Elfmeter war für mich keiner und auch ansonsten hat er eine ganz unglückliche Figur abgegeben." Angesprochen auf die Strafstoß-Szene entgegnete Walter trocken: "Elfmeter ist, wenn der Schiedsrichter pfeift."

Aufrufe: 06.3.2018, 20:41 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor