2024-05-10T08:19:16.237Z

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Dieburger im Trikot des 1. FC Schweinfurt: Florian Pieper. 	Foto: Imago
Dieburger im Trikot des 1. FC Schweinfurt: Florian Pieper. Foto: Imago

Pieper will Eintracht ärgern

Stürmer aus Dieburg erwartet mit Regionalligist Schweinfurt den Bundesligisten

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Klein gegen Groß: Das ist der Reiz des DFB-Pokals. Kleiner als der 1. FC Schweinfurt 05 ist in der zweiten Runde des laufenden Wettbewerbs keiner: Wenn am Dienstag und Mittwoch die Achtelfinalisten ermittelt werden, sind die „Schnüdel“ aus Franken der einzige verbliebene Regionalligist. Gegner des Viertligisten und krassen Außenseiters ist kein Geringerer als Eintracht Frankfurt, in der Vorsaison erst im Finale im Berliner Olympiastadion mit 1:2 gegen Borussia Dortmund unterlegen. Einer im Dress der Schweinfurter ist ein Dieburger: Stürmer Florian Pieper will die Eintracht mit seiner Mannschaft zumindest ärgern.

In Runde eins ist dem 24-jährigen Profi, der an der Gersprenz geboren und aufgewachsen ist, in der Region früher beim SC Hassia Dieburg, dem FSV Frankfurt und (nach der Jugendzeit) bei Viktoria Aschaffenburg spielte, derlei bereits gelungen. Gegen den gestandenen Zweitligisten SV Sandhausen setzten sich die Schweinfurter nach 0:1-Rückstand noch mit 2:1 durch und lösten das (mit 318 000 Euro dotierte) Ticket für die zweite Runde. Damals wurde Pieper zehn Minuten vor Schluss eingewechselt. Am Dienstag darf er sich sogar Hoffnungen auf einen Startelf-Einsatz machen. Denn nach einem Intermezzo beim TSV 1860 München, wo Pieper aufgrund einer anderthalbjährigen Knieverletzung selbst in der zweiten Mannschaft nur sporadisch eingesetzt wurde, scheint die lange Leidenszeit inzwischen beendet. In elf Regionalliga-Einsätzen erzielte der zentrale Angreifer drei Treffer, kam zunächst meist von der Bank, stand in den vergangenen beiden Ligaspielen aber in der Startelf. „Auch im bayrischen Landespokal lief es zuletzt gut“, freut sich der Dieburger, der seit seinem Wechsel von München nach Schweinfurt fast wöchentlich wieder in seine Heimatstadt kommt und so vor allem wieder ein engeres Verhältnis zu seiner Familie („Die ist mir sehr wichtig“) pflegen kann. In vier Pokalspielen traf er fünfmal, schnürte unter anderem einen Doppelpack beim Überraschungssieg gegen Drittligist Spvgg. Unterhaching.

Was aber ist am Dienstagabend möglich, wenn das Schweinfurter Willy-Sachs-Stadion mit 15 000 Zuschauern ausverkauft sein dürfte? „Realistische Aussichten auf einen Sieg haben wir nicht, die Chance geht gegen Null“, meint Pieper. Den nächsten Coup könne man wohl nur landen, „wenn die Eintracht einen rabenschwarzen Tag erwischt“. Dass Viertligisten gegen Erstligisten allerdings nicht per se chancenlos sind, musste im Vorjahr der damalige Erstligist Darmstadt 98 schmerzhaft bei seinem Aus bei Astoria Walldorf (0:1) erfahren.

Zumal in Schweinfurt professionell gearbeitet wird. „Der Verein hat inzwischen auf Profitum umgestellt“, sagt Pieper, der derzeit voll auf die Karte Fußball setzt. Entsprechend nahm er im Frühjahr gern das Angebot an, das die „Schnüdel“ unterbreiteten. „Da ich lange verletzt war, hatte ich nicht die Möglichkeit, überallhin zu wechseln“, gibt er zu. Bei den Franken erhielt er einen Zwei-Jahres-Vertrag.

Auf die „Löwen“ schon einen satten Rückstand

Die Blickrichtung geht in Schweinfurt Richtung Dritte Liga. In dieser Saison scheint Platz eins in der Regionalliga Bayern allerdings ausgemachte Sache für den letztjährigen Zweitligisten TSV 1860 München, der nach seinem sportlichen Abstieg keine Lizenz für Liga drei erhalten hatte. „In diesem Jahr ist für uns Platz zwei das Maximum“, glaubt Pieper, dessen Team derzeit Fünfter ist und auf die „Löwen“ schon einen satten Rückstand hat. „Im nächsten Jahr wollen wir aber noch mal angreifen.“ Und vorher noch ein bisschen die Eintracht ärgern.

Aufrufe: 022.10.2017, 16:02 Uhr
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