Dass ein Spiel wegen einer rassistischen Beleidigung abgebrochen werden musste, das sei zum ersten Mal in der Bezirksliga der Oberpfalz passiert, sagte Bezirksspielleiter Thomas Graml unserem Medienhaus. „Ich kann die Situation nicht beurteilen, denn ich war nicht dabei. Aber Rassismus hat nichts auf dem Platz zu suchen, da fahren wir eine Null-Toleranz-Schiene“, sagte Graml. Nach seinen Informationen sei der 20-jährige Schiedsrichter bereits vergangenes Jahr schon einmal rassistisch beleidigt worden.
Das bestätigte auch Bezirksschiedsrichterobmann Andreas Allacher: „Es ist eine menschliche Tragödie für diesen jungen Mann.“ Nach der Beleidigung vergangenes Jahr sei er vielleicht zu lange passiv gewesen und habe nun bei dem Vorfall am Sonntag eventuell zu schnell das Spiel abgebrochen. „Zum Beispiel hätte der Linienrichter das Spiel weiterleiten können“, sagte Allacher. Es freue den Obmann jedoch, dass beide Vereine hinter dem Abbruch gestanden haben und dabei geholfen haben den Übeltäter schnellstmöglich zu ermitteln.
In einer Pressemitteilung entschuldigte sich die Vorstandschaft des 1. FC Schmidgaden „in aller Form für die entstandene Situation“ und drückte ihr Bedauern aus. Bereits unmittelbar nach Spielschluss hätten sich der 1. Vorsitzende Jürgen Hölzl, der 1. Bürgermeister der Gemeinde Schmidgaden, Josef Deichl, und auch der betreffende Zuschauer selbst in der Kabine entschuldigt. Der FC werde „mit allen ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten auf die Fans einwirken, um zukünftig solche Situationen zu vermeiden.“
Inwieweit sich diese Entschuldigung auf die Entscheidung des Sportgerichts auswirkt, ist unklar. Dieses prüft nun den Fall und entscheidet, ob das Spiel wiederholt wird, ob der Zuschauer für einige Zeit keine Spiele mehr besuchen darf und ob es eine finanzielle Strafe gibt, bzw. wie hoch diese ausfällt. Mit einer Entscheidung ist laut Bezirksspielleiter Thomas Graml aber erst in der kommenden Woche zu rechnen.