2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
– Foto: Peter Unger

VIDEO: 0:2-Pleite für Arminias Frauen gegen Saarbrücken

Arminia Bielefeld unterliegt dem 1. FC Saarbrücken im Kellerduell vollauf verdient mit 0:2 und steckt nun noch tiefer im Schlamassel.

Es war soweit alles beschert. Der Spielplan bot mit dem 1. FC Saarbrücken einen Gegner passender Kragenweite, des Trainers Appell, endlich den Bock umzustoßen, war noch nicht ganz verhallt. Zeit als für den ersten Heimsieg der Saison. Die Sonne hatte pünktlich um elf den Raureif vom Hybridrasen getaut – und dann das. Ohne erwähnenswerte Gewehr unterlagen Arminia Bielefelds Zweitliga-Kickerinnen den Gästen aus dem Saarland mit 0:2 (0:1) und rutschen dank der Last-Minute-Niederlage des 1. FFC Frankfurt II zumindest nicht ans Tabellenende.

DSC Arminia Bielefeld - 1. FC Saarbrücken 0:2
„Das muss ich erstmal verdauen“, meinte Arminen-Trainer Markus Wuckel. Den negativ intonierten Fragen hatte er nichts entgegenzusetzen. Kein Wille? „Der unbedingte Wille hat gefehlt.“ Keine Präsenz, oder? „Keine Präsenz.“ Kein Aufbäumen? „Nein. Kein Aufbäumen.“ Dabei hatte seine Mannschaft so lange Zeit gehabt, auf den 0:1-Rückstand zu reagieren.

Doch schon als Saarbrückens Anja Selensky in der fünften Minute frei auf das Arminen-Tor zulief, die Chance aber verpasste, blieb der fußballerische Weckruf ungehört. Ließe man die weiteren guten Chancen des 1. FCS generös aus, der erste Abschnitt könnte mit kleineren Tormöglichkeiten durch Gentiana Fetaj (12.), Sophia Thiemann und Tanja Grünheid (22.) sowie Leonora Ejupi (43.) positiv für die Bielefelderinnen vermerkt werden. Saarbrücken aber hatte sich wegen der Großchancen-Taktung 14./17./ 27. das 1:0 redlich verdient. Eine Rechtsflanke segelte durch den Strafraum des DSC, Chiara Loos schloss technisch anspruchsvoll mit einem platzierten Flachschuss ab (44.).

Bis dahin hatte Vivien Brandt das Arminen-Tor bestens gehütet. Sie war nach Rückenproblemen und neunwöchiger Verletzungspause zurückgekehrt auf ihren Posten, den zwischenzeitlich Joyce Lee Braun eingenommen hatte.

Nach der Pause war es vornehmlich Wuckel, der sich der Niederlage entgegenstemmte. Immer wieder trieb er sein Team an, schrie bis auf die Gegengerade, doch die Umsetzung blieb meistenteils aus. Arminias Sarah Grünheid, normalerweise Torjägerin, erklärte einigermaßen ratlos: „Wir finden im Moment keine spielerischen Lösungen.“ Ihre Kollegin Lisa Lösch hatte zunächst auch keine Lösung parat. „Wir bringen es zurzeit einfach nicht auf den Platz. Was soll ich sagen? Wenn es nicht läuft, treibt auch keiner den anderen an, das macht es dann nicht besser.“ Annabel Jäger suchte nach taktischen Ansätzen: „Mittlerweile kennen uns die Gegner besser. Wenn unsere Angriffslösung, über die Außenbahnen zu kommen, nicht funktioniert, haben wir keine großen Optionen mehr.“ So kamen die Saarbrückerinnen dann noch zu ihrem zweiten Tor, durch das die Kräfteverhältnisse dann korrekt wiedergegeben wurden. Erneut Chaira Loos überwand Brandt, diesmal mit einem präzisen Linksschuss (77.).

Viel Zeit bleibt Wuckel nicht, sein Team wieder auf die richtige Schiene zu setzen. Schon am Sonntag um 14 Uhr geht es mit dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach in die Rückrunde. Fest steht, so Wuckel: „Für das Spiel müssen wir uns ganz schnell was überlegen.“


Schiedsrichter: Anja Klimm (TuS Ditzumer) - Zuschauer: 163
Tore: 0:1 Chiara Loos (44.), 0:2 Chiara Loos (77.)

Aufrufe: 01.12.2019, 16:10 Uhr
Uwe Kleinschmidt / FuPaAutor