2024-05-02T16:12:49.858Z

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Kaum vorstellbar, aber ab sofort Realität: die Wege von Albert Üblacker und des FCN trennen sich. (Archivfoto: Zink)
Kaum vorstellbar, aber ab sofort Realität: die Wege von Albert Üblacker und des FCN trennen sich. (Archivfoto: Zink)

Üblacker schmeißt beim FCN das Handtuch

Spielleiter der U21 tritt überraschend von seinem Amt zurück +++ Herber Verlust für den Club

Die Umstrukturierung im Nachwuchsbereich beim 1. FC Nürnberg, eingeleitet durch den neuen NLZ-Leiter Michael Köllner, kennt offenbar keine Grenzen. Jetzt hat sie einen weiteren Höhepunkt erreicht: Albert Üblacker, Spielleiter bei der U21-Mannschaft, ist völlig überraschend von seinem Amt zurückgetreten.

Sein Schritt ist ein herber Verlust für den Verein, denn der inzwischen im Ruhestand befindliche Polizist war das „Mädchen für alles“ am Valznerweiher. Seit 1990 opferte er fast seine gesamte Freizeit für den Nachwuchs. Zuletzt fungierte er auch als Sprecher der zweiten Mannschaften in der Regionalliga.

Was aber hat Üblacker veranlasst, jetzt die Flinte ins Korn zu werfen? "In Gesprächen mit Michael Köllner entstand bei mir das Gefühl, dass man auf meine Arbeit keinen Wert mehr legt", erklärt er. Der NLZ-Chef, der auch die U21 trainiert, hält sich mit einem Kommentar zurück, begnügt sich mit einer knappen Aussage: "Albert ist von sich aus zurückgetreten.“

Üblacker, stets ein Mann der offenen Worte ("Ich habe mit meiner Meinung nicht hinter dem Berg gehalten“), wird dem 1. FCN fehlen. Denn Männer wie er, die sich mit Leidenschaft für die Belange beim Nachwuchs eingesetzt haben, sind nicht leicht zu finden. Der offensichtliche Bruch hat ihn auf Grund von Aussagen Köllners überrascht: "Er hat mehrfach betont, dass wir Oberpfälzer zusammenhalten müssten." Sie sind genaugenommen sogar Nachbarn, denn Fuchsmühl, der Heimatort von Köllner, und Falkenberg, der von Üblacker, liegen nur zwölf Kilometer voneinander entfernt. Verbundenheit, die aber die Trennung nicht verhindert hat.

Anspruchsvolle Doppelbelastung

Üblacker, dem viele Spieler und auch Anhänger der U21-Truppe garantiert Tränen nachweinen, schickt Köllner trotz der verständlichen Enttäuschung keine verbalen Giftpfeile hinterher. Im Gegenteil. Der Nachfolger von Rainer Zietsch habe bei seiner Umstrukturierung eine echte Chance verdient, meint er. Köllner, der vor Ehrgeiz strotzt und am Valznerweiher fast jeden Stein umgedreht hat, wird sich in einigen Monaten an seinen Entscheidungen messen lassen müssen. Hoffentlich hat er sich mit der Doppelbelastung als NLZ-Leiter und Trainer nicht zu viel aufgebürdet.

Aufrufe: 015.6.2016, 05:59 Uhr
Dieter Bracke (NZ)Autor