2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Zurück in der Bundesliga: Die U19 des 1. FC Nürnberg. (F: Zink)
Zurück in der Bundesliga: Die U19 des 1. FC Nürnberg. (F: Zink)

Club-U19 ist wieder erstklassig

19. Spieltag: 0:0 gegen Ingolstadt sichert U19 des FCN den Bayern-Titel

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Der Jubel setzte mit mehrminütiger Verzögerung ein, doch dann spritzte der Sekt, wurden die Aufstiegs-T-Shirts übergestreift und wild getanzt: Mit dem 0:0 gegen den schärfsten Verfolger FC Ingolstadt holten die A-Junioren des 1.FC Nürn­berg nicht nur vorzeitig den Meister­titel in der Bayernliga. Sondern sie reparierten auch den Betriebsunfall der Vorsaison und schafften die Rück­kehr in die „U19“-Bundesliga.

1. FC Nürnberg - FC Ingolstadt 04 0:0

Da spielte es auch keine Rolle, dass die weiße Weste einen kleinen Schmutz­fleck abbekommen hatte, sprich das Team von Trainer Pellegrino Mataraz­zo im viertletzten Spiel erstmals nicht als Sieger vom Platz ging, sondern nur einen Punkt einfuhr.

Der Coach hatte zu Beginn auf seine beiden stärksten Akteure verzichtet: Kapitän Rico Preißinger war leicht angeschlagen gewesen und sollte – falls bei der A-Jugend nicht benötigt – anschließend die „U23“-Reservebank auffüllen. Torjäger Cedric Teuchert wiederum war für einen Einsatz bei der „U17“ tags darauf vorgesehen. Doch als in der ersten Hälfte wenig zusammenging, sein Team zu viel mit weiten, aber meist ungenauen Bällen operierte, brachte Matarazzo Preißin­ger doch, dann auch Teuchert. Im Resultat spiegelte sich dies zwar nicht wider, aber auf dem Feld waren die Wechsel durchaus zu sehen. Plötz­lich lief das Mittelfeldspiel der Nürn­berger strukturierter – Preißinger de­monstrierte Auge für den Raum und freien Mann. Und er suchte, wie dann auch Teuchert, den entschlossenen Abschluss. So bekamen die gerade mal 115 Zuschauer plötzlich ansehn­liche Torchancen zu sehen. Bei denen hatte oft Linksverteidi­ger Dennis Lippert den Fuß im Spiel, wenn er energisch nach vorne stieß, bissig in den Zweikämpfen agierte und flankte. Der kleine, wuselige wie nissige Defensivakteur war neben „Sechser“ Patrick Erras und den beiden Eingewechsel­ten auffälligster Club-Akteur, während der hochveranlagte Dino Kardovic sich zu oft in brotlosen Einzelaktio­nen verzettelte. Und: Keeper Sebastian Kol­be zeigte, dass der Club durchaus über Torhüter verfügt, die auch mal im Strafraum herauskom­men, nicht nur auf der Linie kleben.

In Hälfte zwei lief der Ball flüssiger in den FCN-Reihen, doch Teuchert, Preißinger, Kardovic und Erras brach­ten in aussichtsreichen Situationen das Spielgerät nicht über die Linie – in der letzten Minute behinderten sich Erras und Lippert gar selbst, so dass es beim torlosen Remis blieb, das sich die Gäste hart erarbeitet hatten.

„Mit den Chancen, die wir heute hat­ten, muss man das Spiel gewinnen“, hakte Coach Matarazzo die Partie schnell ab und lenkte den Blick auf die Gesamtsaison. „Kann man schon sagen, dass der Betriebsunfall Abstieg behoben ist“, bilanzierte er, räumte aber auch ein, dass es angesichts der Siegesserie und oft unterlegener Geg­ner nicht immer einfach gewesen sei, die Spannung aufrecht zu erhalten. „Ich habe dieses Jahr auch sehr viel als Psychologe gearbeitet. Aber die Jungs haben es gut gemacht: Als Trai­ner kann man sie nur aktivieren, die Motivation kommt von ihnen – Kompliment an die Jungs“, lobte Mata­razzo, der das Team auch in der Bundesliga coachen wird.

Jugendnationalspie­ler Preißinger war einer der Akteure, die Ange­bote anderer Vereine hatten, doch er ent­schied sich dafür, am Valznerweiher zu bleiben. Sein erster Rückblick: „Es war nicht so leicht, wie die Ergebnisse aussahen.“ Er habe sich in dem Jahr Bayernliga durchaus weiterentwickelt: „Ich habe in jedem Fall in der Zweikampfhärte zugelegt, weil es auch in der Bayern­liga auf dem Platz rau zugeht.“ Dazu habe er dreimal in der Woche bei der „U23“ trainiert und sei in der Regio­nalliga zum Einsatz gekommen.


Aufrufe: 012.5.2014, 11:38 Uhr
Philipp Roser (NZ)Autor