München - Auf den Trainer-Paukenschlag folgte eine Pressekonferenz mit Zündstoff. Die Türkgücü-Verantwortlichen, vertreten in Person von Geschäftsführer Max Kothny, hatten Coach Alexander Schmidt vor die Tür gesetzt. Dann stellte der 25-Jährige überraschend deutlich klar, wieso.
Keine Spielfreude, nur ein herausgespieltes Tor in sechs Partien, zu viele Spieler in der Defensive. Kothny beklagte biedere Auftritte in den letzten Wochen. Auf dem Platz blieb Spektakel beim Münchner Aufsteiger zuletzt tatsächlich aus. Und so findet nach vier Spielen ohne Sieg zumindest abseits davon wieder Wirbel bei Türkgücü statt. „Überrascht und enttäuscht“, ist Schmidt davon.
Die „Spieler von herausragender Qualität“, die der Kivran-Klub im Kader habe, dürfe der Coach „in ihrer Spielart und Spielweise nicht einschränken“, hatte Kothny angeprangert. Lässt Interims-Comebacker Pummer seine Stars also jetzt von der Leine?
Schon gegen Magdeburg scheint so kaum Druck auf Andreas Pummer zu liegen. Ihm fehlt die passende Trainer-Lizenz, er darf das Team ohnehin nicht länger als 15 Tage betreuen. In spätestens zwei Wochen will und muss Türkgücü einen neuen Chefcoach präsentieren.
Vermutlich spüren eher die namhaften Offensiv-Akteure diesen Druck. Gibt Pummer ihnen die von Kothny geforderten Freiheiten, müssen sie das Lob auch bestätigen. 150 Transfers in den vergangenen vier Jahren zeigen, dass Ersatz anderenfalls durchaus gesucht werden könnte.
Das Duell zwischen Türkgücü und Magdeburg (Montag, 19.00 Uhr) verspricht offene Visiere. Für die Münchner ist ein Sieg gegen den Tabellen-Neunzehnten Pflicht. Nach der Schmidt-Entlassung sollte nun darüberhinaus auch die B-Note stimmen. Der FCM selbst hat gegen den Aufsteiger wenig zu verlieren.