2024-05-08T11:10:30.900Z

Allgemeines
Markus Krug führte Lok Leipzig lange Zeit als Kapitän auf das Feld.
Markus Krug führte Lok Leipzig lange Zeit als Kapitän auf das Feld. – Foto: Viktor Samarkin

Meine Top-Elf: Markus Krug präsentiert sein Dream-Team

Wie sieht die persönliche Top-Elf eines einstigen Regionalliga-Spielers aus? Wir haben Markus Krug befragt

Im Laufe einer langen Fußballer-Karriere trifft man den einen oder anderen Kicker, mit dem man gemeinsam auf dem Platz um Punkte kämpft. Wir lassen in der Rubrik "Meine Top-Elf" ab sofort Spieler zu Wort kommen, die ihre elf Akteure vorstellen, welche nachhaltig Eindruck hinterlassen haben. Markus Krug (zum FuPa-Profil: hier klicken) vom SV Zöschen präsentiert seine Top-11:
Der heute 32-Jährige bestimmte eine Dekade das Niveau beim 1. FC Lok Leipzig und stieg in dieser Zeit zum Kapitän auf. Bei den Fans genießt der Akteur heute noch Kultstatus. Vor seiner blau-gelben Karriere durchlief der Abwehrspieler den Nachwuchs des Halleschen FC und schaffte dort auch den Sprung in den Herrenbereich. Aktuell spielt Krug beim Kreisoberligisten SV Zöschen.

Die persönliche Top-Elf von Markus Krug:

  • Mit Klick auf den Namen gelangt ihr zum FuPa-Profil

Torwart

Benjamin Kirsten: "Benny ist wahrscheinlich der vorbildlichste Profi gewesen, mit dem ich zusammengespielt habe. Sei es in der Vorbereitung oder Nachbereitung, egal ob für das Training oder Spiel. Mit Benny im Team hatte man immer einen sicheren Rückhalt und man konnte sich fast schon darauf verlassen, dass er auch unhaltbare Bälle hält. Benny hat eine enorme Sprungkraft, Athletik, ein super Torwartspiel, enormer Ehrgeiz und Disziplin, sowie eine super Technik. Selbst über jedes Trainingstor hat er sich aufgeregt und es war beim Torschuss dann schon immer ein Spaß für uns, ihn ein bisschen zu provozieren und aufzuziehen. In der Kabine war er mein Sitznachbar und wir haben viel zusammen gelacht. Menschlich auch ein super und witziger Kerl, auch wenn er mich oft genug verrückt gemacht hat. Torhüter sind eben wirklich nicht ganz dicht."

Abwehr

Robert Berger: "Ich hab immer gern neben Bergs gespielt. Es war immer gut zu wissen, wenn der kleine russische Bär neben einem gespielt hat. Bergs hat einen wahnsinnigen Antritt und man kann ihn 90 Minuten lang die Linie hoch und runter schicken. Durch seine kleine Körpergröße, aber seiner Kompaktheit konnte man ihn im Zweikampf nicht einfach mal so zur Seite drücken. Bergs ist noch recht jung und wenn dann mal noch seine Flanken kommen würden, wird die Regionalliga nicht das Ende der Fahnenstange sein."

Robert Zickert: "Zicke ist ein wahres Kampfschwein und Mentalitätsmonster. Ich wüsste nicht, ob er auch mal ein Kopfballduell verloren hat. Für seine Gegenspieler ist es immer unangenehm, gegen ihn zu spielen. Immer hart am Gegenspieler, aber auch mit einer Ruhe am Ball und guter Technik, sowie super Zweikampfwerten. Für mich der beste Innenverteidiger, mit dem ich gespielt habe und sicherlich einer der besten Innenverteidiger der Regionalliga. Ein wahrer Anführer und Leader auf dem Platz, der auch immer für ein Kopfballtor gut ist. Was der auch an Waden hat, hab ich als Oberschenkel. Wahnsinn. Auf und besonders neben dem Platz haben wir uns immer super verstanden und sind sehr gut befreundet."

Maik Salewski: "Salle ist mit seinen 31 Jahren scheinbar gerade in seinem zweiten Frühling und wird mit dem Alter gefühlt immer besser. Immer grundsolide, mir fällt nicht ein schlechtes Spiel auf Anhieb von ihm ein. Beidbeinig absolut stark, mit toller Athletik und super Schuss- und Flankentechnik. Seine Standards sind wahre Waffen. Salle kann auch gefühlt jede Position spielen. Ein wahrer Allrounder, sodass er bei mir sogar links hinten in meiner FuPa-Elf gesetzt ist, obwohl er eigentlich eher im Mittelfeld zu Hause ist. Aber selbst als linker Verteidiger hat er direkt überragende Spiele gemacht, obwohl es nicht seine angestammte Position ist. Auf Salle konnte man sich immer verlassen auch wenn er gefühlt jede Saison mit drei bis vier Gelbsperren Spiele verpasst."

Mittelfeld

Sascha Pfeffer: "Pfeffi ist mein anderer Sitznachbar in der Kabine gewesen und hat mich gefühlt jeden Tag zum Durchdrehen gebracht. Wir hatten eine lustige Fahrgemeinschaft während unserer gemeinsamen Zeit bei Lok gehabt. Pfeffi ist vom Benehmen her noch ein Kind, körperlich ein Rentner und fußballerisch gefühlt in der Blüte seines Lebens. Sascha ist technisch ein überragender Fußballer, mit einer unglaublichen Erfahrung und hat sportlich schon einiges in der 2. und 3. Liga mitgemacht. Leider musste er schon viele große Verletzungen mitmachen, kam aber immer wieder zurück. Ein Kämpfer, der sich und seinen Körper nicht schont. Ich habe immer gerne mit Pfeffi vor mir gespielt. Ein begnadeter Fußballer, beidfüßig stark und der im Mittelfeld auch jede Position spielen kann. Mit ihm verbinde ich auch abseits des Platzes eine starke Freundschaft."

Paul Schinke: Paule ist einer der besten Fußballer, mit denen ich in meiner Laufbahn zusammengespielt habe. Ein typischer Zehner bzw. zentraler Mittelfeldspieler mit einem überragenden linken Fuß. Paule kann mit seiner Übersicht und Technik so manches Spiel durch Torvorbereitungen und lösen von schwierigen Spielsituationen entscheiden. Im Kopf bleiben auf jeden Fall auch die wunderschönen gemeinsamen Zeiten im Trainingslager auf Mallorca. Mehr kann ich leider dazu nicht sagen."

Marco Hartmann: "Mit Harti habe ich während meiner Zeit beim HFC gespielt und gehört zu einen der intelligentesten Mitspielern meiner Laufbahn. Marco war in der Jugend schon riesig groß mit enormen Zweikampfwerten. Harti ist ein Sechser, wie man ihn sich in seiner Mannschaft wünscht. Technisch versiert, Ruhe am Ball, stark in den Zweikämpfen und mit super Kopfballspiel. Einer, der dir alles vor der Abwehr schon abräumt. Harti spielt mittlerweile seit Jahren bei Dynamo in der 2. und 3. Liga und gehört dort zum Stammpersonal. Leider war er immer schon verletzungsanfällig, aber hat sich immer wieder zurück in die Startelf gekämpft."

Daniel Becker: "Was ich eben zu Paule gesagt habe, könnte ich eigentlich auch 1:1 zu Becks sagen. Nur, dass Becks torgefährlicher war. Ebenfalls ein überragender Fußballer und einer der Besten, mit den ich spielen durfte. Becks hat einen überragenden linken Fuß und seine Freistöße waren immer Waffen. Er ist ein Spieler, der oft auch das Unerwartete macht und somit für seine Gegenspieler immer eklig zu bespielen ist. In unserer Aufstiegssaison zur Regionalliga, wo wir ungeschlagen Oberligameister geworden sind, hat er zusammen mit Paule die Gegner teilweise schwindlig gespielt."

Angriff

Toni Lindenhahn: "Mit Linde habe ich in der Jugend beim HFC gespielt. Als B-Jugendlicher hat er bereits bei uns in der A-Jugendregionalliga mitgespielt und brachte als Dachs die Gegner zum Verzweifeln. Toni war schon damals ein riesiges Talent und ist heute mittlerweile das Ur-Gestein bei den Profis und Gesicht vom HFC. Linde hat mittlerweile auch schon so ziemlich jede Position gespielt. Zu meiner Zeit war er jedoch meist im Sturm aktiv, sodass er bei mir vorne rechts gesetzt ist. Bis heute ist der Kontakt nicht abgerissen."

Djamal Ziane: "Mit Djamal habe ich viele Jahre gemeinsam gespielt und gemeinsam Höhen und Tiefen durch gemacht. Mali ist mittlerweile bei Lok in der Offensive nicht mehr wegzudenken und ist auch ein wahres Kampfschwein, der sich im Spiel auch immer voll für sein Team aufopfert. Mit ihm habe ich mich auch schon immer neben dem Platz super verstanden. Als Gegenspieler ist es gegen ihn mittlerweile sehr schwer, ein Kopfballduell zu gewinnen. Djamal ist eine sichere Bank, wenn es vorne um hohe Bälle geht. Zu seiner Kopfballstärke kommt noch sein starker Antritt sowie sein körperbetontes Spiel zum Bälle festmachen. Ein typischer Mittelstürmer! Vielleicht sollte er aber mal noch seinen linken Fuß trainieren, anstatt gefühlt jeden zweiten Tag beim Barbier zu sitzen. Naja, die Haare müssen ja beim Kopfballduell sitzen."

Felix Brügmann: "Mit Brügge hatte ich hatte ich während unserer gemeinsamen Zeit ebenfalls eine Fahrgemeinschaft, wobei er größtenteils davon geschlafen hat. Brügge war immer eher ein ruhiger und zurückhaltender, aber intelligenter Typ, der auf dem Platz jedoch immer wie ausgewechselt schien. Da war nichts mehr mit ruhig und zurückhaltend. Immer Vollgas und super torgefährlich, sowie beidfüßig stark. Kopfballstark und technisch versiert. Immer gefährlich als Gegenspieler. Mittlerweile bei Energie Cottbus auf Torejagd, macht er auch da regelmäßig seine Buden."

Trainer

In meiner Laufbahn gibt es exakt vier Trainer, denen ich viel zu verdanken habe. Zum einen im Nachwuchsbereich bei meinem Heimatverein SV Kickers Raguhn mit Dieter Karl, der mir die Grundlagen des Fußballs beigebracht hat. Ohne ihn hätte ich nicht dann später doch noch ein bisschen höherklassig spielen können. Im Nachwuchs beim HFC war es dann Detlef Schößler, der mich dann sehr gefordert und gefördert hat im Nachwuchsleistungszentrum. Ihm verdanke ich sehr viel. Im Männerbereich und speziell bei Lok Leipzig sind es Heiko Scholz und Marco Rose. Als Marco Rose mein Trainer in der Regionalliga war, war das dann nochmal ein riesiger Leistungssprung. Alleine, was das professionellere Training usw. anging. Wir waren damals in schwierigen Zeiten ein eingeschworener Haufen, woran Rosi einen riesigen Verdienst hatte. Nicht nur fachlich auch menschlich war er absolut überragend. Wahnsinn wie sich seine Karriere weiterentwickelt hat. Mittlerweile ist er Trainer bei Gladbach und spielt Champions League. Ich drücke ihm von ganzem Herzen die Daumen. Dazu kommt nun noch mein langjähriger Trainer Heiko Scholz. Ihm verdanke ich so viel und seine Mannschaft wäre für ihn durchs Feuer gegangen. Er hat so viel für den Lok als Verein und uns als Spieler getan, das war der Wahnsinn. Seitdem er bei Lok angefangen hatte, ging es fast nur bergauf im Verein, strukturell, finanziell und sportlich. Daran hatte er ungemein Anteil. Menschlich auch immer ein offenes Ohr für seine Spieler, was man im Leistungssport nicht so oft findet. Ich hatte in all den Jahren nie erlebt, dass bei so vielen Spielern die Tränen flossen, als er leider beurlaubt wurde. Auch bei mir. Das sagt schon alles über das Verhältnis zu Scholle aus. Mittlerweile ist er Co-Trainer bei Dynamo Dresden und ich verfolge seinen Werdegang natürlich auch. Zu beiden Trainern habe ich weiterhin regelmäßig Kontakt und beide waren auch zu meinem Abschiedsspiel von Lok auf der Trainerbank, sowie meiner Hochzeit, was mich sehr gefreut und stolz gemacht hat. Denn ich bin beiden so sehr dankbar und würde als Vorbilder bezeichnen.



__________________________________________________________________________________________________

> Jetzt FuPaner werden:

https://www.fupa.net/auth/login

> FuPa Sachsen-Anhalt auf Facebook:

https://www.facebook.com/fupasachsenanhalt

> FuPa Sachsen-Anhalt auf Instagram:

https://www.instagram.com/fupa_sachsenanhalt

Aufrufe: 01.12.2020, 09:08 Uhr
Robert KeglerAutor